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Akte Atlantis

Akte Atlantis

Titel: Akte Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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mit dem monströsen Fahrzeug beschäftigt waren und von dem Angriff völlig überrumpelt wurden.
    Hugo Wolf war starr vor Schreck. Das riesige rote Ungetüm, das urplötzlich aufgetaucht war, hatte innerhalb von nur zwei Minuten das Blatt gewendet, zwei Schneekatzen mitsamt ihrer Besatzung zerstört und fast zwanzig seiner Männer überrollt. Er konnte nicht fassen, was hier passiert war; er kam sich vor wie ein Fußballer, der kurz vor dem Abpfiff den letzten tödlichen Pass spielen will und prompt in einen Konter läuft. Mit einem Mal verlor er die Nerven, sprang auf das nächste Schneemobil, warf den Motor an und raste im allgemeinen Durcheinander in Richtung Hangar davon.
    Die von ihrem Anführer im Stich gelassenen Sicherheitskräfte sahen ein, dass ihre Lage so gut wie aussichtslos war, worauf einer nach dem anderen die Waffen streckte und die Hände auf dem Kopf verschränkte.
    Ein paar setzten sich ab, umgingen Clearys Eingreiftrupp und versuchten sich zum Hangar durchzuschlagen, bevor die Flugzeuge starteten. Eine eigenartige Stille herrschte plötzlich auf dem eben noch hart umkämpften Schlachtfeld. Das blutige Gefecht war vorüber.
    Der Kontrollraum bot ein Bild der Verwüstung. Schaltpulte waren aus der Verankerung gerissen und an die Wand geschleudert worden.
    Zahllose Papiere und Unterlagen aus den zerstörten Schreibtischen, Regalen und Schränken waren rundum am Boden verstreut, Tische und Stühle zermalmt und geborsten, Computermonitore hingen schief und krumm heraus. Der von zahllosen Kugeln durchlöcherte Snow Cruiser stand mitten in diesem heillosen Durcheinander wie ein riesiger verwundeter Dinosaurier. Doch seine letzte Stunde hatte noch nicht geschlagen. Trotzig tuckerten die Dieselmotoren im Leerlauf vor sich hin, untermalt vom dumpfen Knattern der zerfetzten Auspuffrohre.
    Pitt stieß die Tür des Snow Cruisers auf, ohne darauf zu achten, dass sie aus den gebrochenen Angeln riss und zu Boden fiel. Schon erstaunlich, dass er und Giordino nicht draufgegangen waren. Pitt hatte einen Streifschuss am linken Unterarm davongetragen, und Giordino blutete aus einer Kopfwunde, aber sie hatten wider Erwarten überlebt und keine ernsthaften Verletzungen erlitten.
    Pitt suchte in dem zerstörten Kontrollraum nach Toten, doch die Wolfs, ihre Ingenieure und Wissenschaftler hatten das Gebäude offenbar vorher geräumt und sich zum Hangar verzogen. Lächelnd, aber mit nachdenklichem Blick sah sich Giordino in dem Chaos um.
    »Läuft die Uhr noch?«, fragte er.
    »Ich glaube nicht.« Pitt deutete mit dem Kopf auf die Überreste der Digitaluhr, die inmitten der Trümmer lagen. Sie war bei zehn Minuten und zwanzig Sekunden stehen geblieben.
    »Sieht so aus, als hätten wir den Countdown aufgehalten, als wir die Computer und die Elektronik zerstört haben.«
    »Das Schelfeis bricht also nicht ab und treibt raus auf See?«
    Pitt schüttelte den Kopf.
    »Die Welt geht nicht unter?«
    »Die Welt geht nicht unter«, versetzte Pitt.
    »Dann ist es also vorbei«, murmelte Giordino, der kaum glauben konnte, dass hier, in einem verwüsteten Raum in der Antarktis, endgültig Schluss sein sollte mit diesem Wahnwitz, in den sie in dem Bergwerk von Colorado geraten waren.
    »Fast.« Pitt, der sich an den kaputten Snow Cruiser lehnte, war erleichtert, aber die Wut auf Karl Wolf war stärker. »Wir müssen noch ein paar Sachen regeln.«
    Giordino starrte vor sich hin, als wäre er auf einem anderen Planeten.
    »Zehn Minuten und zwanzig Sekunden«, sagte er langsam.
    »Sind wir wirklich so knapp um den Weltuntergang rumgekommen?«
    »Wenn Unternehmen Walhalla angelaufen wäre? Vermutlich.
    Aber ob sich die Erde dadurch tatsächlich über tausende von Jahren hinweg verändert hätte? Das werden wir hoffentlich nie erfahren.«
    »Keine Bewegung und nicht den geringsten Mucks!«, herrschte sie jemand in hartem Kommandoton an.
    Pitt blickte auf und sah eine Gestalt in weißem Tarnanzug vor sich, die eine utopisch anmutende Waffe auf ihn gerichtet hatte.
    Der Fremdling war am Kinn und an der Hand verletzt.
    Pitt starrte ihn an wie eine Erscheinung, vergebens darum bemüht die Augen unter der verspiegelten Schutzbrille zu erkennen.
    »Darf ich mit den Ohren wackeln?«, fragte er gelassen.
    Cleary hatte keine Ahnung, ob die beiden unbeschreiblichen Typen, die da vor ihm standen, Freund oder Feind waren. Der Kleinere sah aus wie eine Bulldogge. Der Größere war ziemlich angeschlagen, trug einen Kopfverband, der das halbe Gesicht

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