Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Akte Atlantis

Akte Atlantis

Titel: Akte Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
Meter) erreicht hatte und über dem Indischen Ozean auf Südostkurs ging, nahm er das Gas zurück und behielt dabei den Fahrtmesser im Auge, bis er sich bei knapp dreihundert Meilen pro Stunde (vierhundertachtzig km/h) einpendelte, einer Reisegeschwindigkeit, bei der die Maschine möglichst wenig Sprit verbrauchte. Dann wandte er sich an den kleinen Mann, der auf dem Platz des Kopiloten saß.
    »Falls du es bereits bereuen solltest, dass du dich auf dieses verrückte Unternehmen eingelassen hast, kann ich dich trösten.
    Jetzt ist es zu spät, um deine Meinung zu ändern.«
    Rudi Gunn lächelte. »Ich kriege sowieso mächtig Stunk, wenn der Admiral rausfindet, dass ich mich mit dir verdrückt habe, statt an meinem Schreibtisch in Washington zu sitzen.«
    »Was hast du eigentlich für einen Grund dafür angegeben, dass du tagelang fort bist?«
    »Ich habe meinen Mitarbeitern gesagt, dass ich an die Ostsee fliege, um mich um ein Bergungsprojekt zu kümmern, das die NUMA gemeinsam mit dänischen Archäologen durchführt.«
    »Gibt’s so ein Projekt überhaupt?«
    »Selbstverständlich«, erwiderte Gunn. »Eine ganze Flotte von Wikingerschiffen, die einem Fischer ins Netz gegangen sind.«
    Giordino reichte Gunn zwei Karten. »Hier, du darfst navigieren.«
    »Wie groß ist St. Paul?«
    »Etwa sechseinhalb Quadratkilometer.«
    Gunn musterte Giordino durch seine dicke Brille. »Ich hoffe nur«, sagte er gelassen, »dass es uns nicht genauso ergeht wie Amelia Earhart und Fred Noonan.«
    Nach dreistündigem Flug waren sie, was den Treibstoffverbrauch anging, dank eines Rückenwinds von fünf Knoten im grünen Bereich.
    Der Indische Ozean verschwand allmählich unter ihnen, als von Osten eine Wolkendecke aufzog, die ihnen Regenschauer und Turbulenzen bescherte. Giordino zog die Maschine höher, über wattige Wolken hinweg, die wie eine stürmische See unter ihnen wogten, bis sie wieder auf blauen Himmel und ruhigere Luftschichten stießen.
    Giordino besaß die geradezu unheimliche Fähigkeit, zehn Minuten lang zu schlafen, plötzlich aufzuwachen, die Instrumente zu überprüfen und die von Gunn vorgeschlagenen Kurskorrekturen vorzunehmen, ehe er wieder eindöste. Das wiederholte sich so oft und derart regelmäßig, fast bis auf die Minute genau, dass Gunn sich irgendwann nicht mehr die Mühe machte mitzuzählen.
    Im Grunde genommen bestand auch keinerlei Gefahr, dass sie sich verfranzten und die Insel verpassten. Das Kipprotorflugzeug verfügte über das neueste Global Positioning System (GPS) zur Navigation.
    Mit dem GPS-Empfänger, der die relative Entfernung der Maschine von einer Kette von Satelliten ermittelte, wurden der genaue Breiten- und Längengrad sowie die Flughöhe berechnet und die Daten in den Bordcomputer eingespeist, sodass Gunn anhand des Kurses, der Flugzeit und der Geschwindigkeit feststellen konnte, wie weit es noch bis zu ihrem Ziel war.
    Im Gegensatz zu Giordino war er unruhig. Außerdem lag Giordino nicht ganz falsch, wenn er ihn als Schwarzseher bezeichnete. Gunn hätte sich nicht einmal entspannen können, wenn er am Strand von Tahiti unter Palmen gelegen hätte.
    Ständig blickte er auf die Uhr, überprüfte ihre Position und musterte zwischendurch die Luftaufnahmen von der Insel.
    Als Giordino wieder einmal aufwachte und einen Blick auf das Armaturenbrett warf, tippte Gunn ihn an den Arm. »Schlaf nicht wieder ein. Du solltest mit den Anflug beginnen. Die Insel müsste rund sechzig Kilometer voraus liegen.«
    Giordino spritzte sich eine Hand voll Wasser aus einer Feldflasche ins Gesicht und schob den Steuerknüppel leicht nach vorn. Langsam glitt die Maschine in den Sinkflug, wurde von Turbulenzen erfasst und durchgerüttelt, als sie in die Wolkendecke eindrang. Da sie so gut wie keine Sicht hatten, hätte Giordino einfach auf den Höhenmesser achten können, dessen Nadel sich entgegen dem Uhrzeigersinn drehte, aber er blickte weiterhin wie gebannt auf die weißen Nebelschleier, die an der Cockpitverglasung vorbeiwirbelten. Dann, in einer Höhe von fünftausend Fuß (rund fünfzehnhundert Meter) stießen sie plötzlich aus der Wolkendecke und sahen seit drei Stunden zum ersten Mal wieder den Ozean unter sich.
    »Gut gemacht, Rudi«, lobte ihn Giordino. »Sieht so aus, als ob St. Paul etwa acht Kilometer vor uns liegt, knapp zwei Grad steuerbord voraus. Du hast sie fast auf den Punkt genau erwischt.«
    »Zwei Grad«, sagte Rudi. »Das nächste Mal muss ich mich mehr anstrengen.«
    Nun, da sie die

Weitere Kostenlose Bücher