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Akte Atlantis

Akte Atlantis

Titel: Akte Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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auf deinem Foto auch schon entdeckt?«
    »Nein, nicht die geringste Spur.«
    Danach lösten sie die Riemen, mit denen ihre Ausrüstung gesichert war, und packten ihre Rucksäcke. Draußen goss es mittlerweile in Strömen, deshalb zogen sie Ölzeug über. Dann schnallten sie ihre Rucksäcke um, stießen die Passagiertür auf und stiegen hinab auf den blanken Fels. Nach einem kurzen Blick in den Abgrund, zu dessen Füßen nur mehr die bleigrauen Wogen des Indischen Ozeans anbrandeten, vertäuten sie die Maschine vorsichtshalber an ein paar großen Felsbrocken.
    Trostlos und düster wirkte die Insel unter den tief hängenden Wolken.
    Gunn blinzelte durch die Regenschleier, winkte Giordino nach vorn und deutete in die Richtung, die sie seiner Meinung nach einschlagen sollten. Sie marschierten quer über die Bergflanke, immer auf den großen Felsbrocken, weil der Boden dort flacher und trittfester war.
    Mühsam stiegen sie über Felsnasen hinweg und kletterten über schmale Spalten, wobei sie versuchten, so weit wie möglich ohne Bergsteigerausrüstung auszukommen, denn damit waren sie beide nicht besonders firm. Unermüdlich marschierte der stämmige, kräftige Giordino mit weit ausholenden Schritten voran. Gunn hielt mühelos mit.
    Er war drahtig und weitaus zäher, als er nach außen hin wirkte. Dennoch fiel er nach einiger Zeit zurück, aber nicht etwa aus Erschöpfung, sondern weil er ab und zu stehen bleiben und seine Brille abwischen musste.
    Mitten in der Westflanke des Berges machte Giordino Halt.
    »Wenn deine Angaben stimmen, müsste der Steinweg unmittelbar über oder unter uns sein.«
    Gunn setzte sich hin, lehnte sich an einen blank geschliffenen Brocken Lavagestein und musterte das Foto, das inzwischen klatschnass und zerknittert war. »Wenn wir mal annehmen, dass der Colonel seinerzeit den Weg des geringsten Widerstands gegangen ist, dann müsste er etwa dreißig Meter unter uns darauf gestoßen sein.«
    Giordino ging in die Hocke, stützte die Hände auf die Knie und spähte den Hang hinab. Einen Moment lang wirkte er wie verzückt, dann wandte er sich mit strahlender Miene an Gunn.
    »Herrgott nochmal, ich weiß nicht, wie du das machst.«
    »Was meinst du damit?«
    »Knapp zehn Meter unter uns ist eine schmale, gepflasterte Straße.«
    Gunn blickte über die Felskante. Fast in Spuckweite sah er einen Pfad, eine Art Römerstraße genau genommen, mit verwitterten Steinen belegt.
    Ursprünglich hatte er quer über den Hang geführt, war aber teilweise bei einem Erdrutsch zu Tal gerissen worden. In den Ritzen zwischen den Steinen wucherten Pflanzen, die wie Salatköpfe wirkten.
    »Das muss der Weg sein, von dem der Oberst berichtet hat«, sagte Gunn.
    »Was sind denn das für komische Gewächse?«, fragte Giordino.
    »Kerguelen-Kohl. Das Öl, das man daraus gewinnt, stinkt zum Himmel. Aber in gekochtem Zustand ist er durchaus genießbar.«
    »Jetzt weißt du, warum der Weg auf dem Foto nicht zu erkennen war. Die Kohlköpfe haben ihn regelrecht überwuchert.«
    »Ja, das seh ich selber.«
    »Wie das Grünzeug wohl auf diese gottverlassene Insel gelangt ist?«
    »Vermutlich wurden die Samen vom Wind übers Meer geweht.«
    »Und wie geht’s weiter?«
    Gunn musterte den Plattenweg, verfolgte ihn in beide Richtungen, so weit das Auge reichte. »Der Oberst muss irgendwo rechts unter uns auf den Weg gestoßen sein. Neben der Stelle, wo er bei einem Erdrutsch oder infolge der Erosion weggebrochen ist. Folglich müssen wir uns nach links halten, bergaufwärts, denn nur dort kann die verborgene Kammer liegen.«
    Vorsichtig kletterten sie über die Bimssteine und das Basaltgeröll nach unten, bis sie auf den gepflasterten Weg stießen. Zunächst kamen sie dort gut voran, bis ihnen auch hier die Erdrutsche zu schaffen machten. Zweimal war der Weg vor ihnen weggebrochen, und beide Male mussten sie über zerklüftete, messerscharfe Lavafelsen hinwegklettern, kamen nur langsam voran, denn hier durften sie sich keinen Ausrutscher leisten, sonst landeten sie drunten in der brodelnden See.
    Nachdem sie das letzte Hindernis überwunden hatten, setzten sie sich hin und rasteten eine Weile. Giordino riss einen Kohlkopf aus und kullerte ihn den Hang hinab, schaute ihm hinterher, wie er über die Felsen hüpfte und allmählich zerfleddert wurde, bis er irgendwo tief unten, wo er ihn nicht mehr sehen konnte, im Meer aufschlug. Das Wetter setzte ihnen allmählich zu, die Kälte und die Nässe vor allem.
    Denn trotz des Ölzeugs

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