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Akte Atlantis

Akte Atlantis

Titel: Akte Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Turbulenzen hinter sich hatten, lag die Maschine wieder ruhiger. Giordino nahm das Gas zurück, worauf das Dröhnen der Motoren zu einem gedämpften Summen absank. Der heftige Regen hatte nachgelassen, aber nach wie vor strömten Wasserbäche über das Kanzelglas. Erst jetzt, als er den Bug der Maschine auf die hohen Klippen ausrichtete, die die Insel vor der anbrandenden See abschirmten, stellte er die Scheibenwischer an.
    »Hast du dir schon einen Landeplatz ausgesucht?«, fragte Giordino, während er auf die kleine Insel und den Berg hinabschaute, der wie ein riesiger Kegel aus dem Meer aufragte.
    Nirgendwo waren ein Strand oder ein halbwegs ebenes Stück Land in Sicht. Rundum sah er nur steile Felsenhänge.
    Gunn musterte die Karte mit einer Lupe. »Ich habe mir jeden Zentimeter vorgenommen und bin zu dem Schluss gelangt, dass es sich um das mieseste Stück Land handelt, das mir je untergekommen ist. Nichts als Felsbrocken. Hier kannst du höchstens eine Kiesgrube aufmachen.«
    »Erzähl mir bloß nicht, dass wir abdrehen müssen«, versetzte Giordino säuerlich.
    »Ich habe nicht gesagt, dass wir nicht landen können. Die einzige einigermaßen flache Stelle auf der Insel befindet sich am Fuß des Berges, an der Westflanke. Allem Anschein nach kaum mehr als eine Felsbank, etwa fünfzehn Meter breit und hundert Meter lang.«
    Giordino schaute ihn erschrocken an. »Nicht mal im Kino lässt man Hubschrauber an einem Berghang landen.«
    Gunn deutete nach vorn. »Da, links von dir. Sieht gar nicht so schlimm aus, wie ich dachte.«
    Von Giordinos Blickwinkel aus wirkte die einzige ebene Stelle, die an der Bergflanke zu sehen war, nicht größer als die Ladefläche eines Pickup. Gekonnt kippte er mit den Füßen die Seitenruderpedale an, während er mit spitzen Fingern das Handrad am Steuerknüppel hielt und mittels Höhen- und Querruder den Anflugwinkel und die Sinkgeschwindigkeit korrigierte. Gott sei Dank hatte er Gegenwind, auch wenn er nur mit vier Knoten blies. Er konnte jede Menge Felsbrocken erkennen, mit denen sein winziger Landeplatz übersät war, aber allem Anschein nach war keiner so groß, dass er das Fahrgestell der Maschine beschädigen konnte. Er nahm eine Hand vom Steuerknüppel, betätigte die Hebel zum Kippen der Rotoren und brachte sie in vertikale Stellung, bis die Maschine wie ein Hubschrauber in der Luft stand. Die ausladenden Rotorblätter wirbelten allerlei kleine Steine und dichte Staubwolken unter dem Fahrwerk auf.
    Giordino flog jetzt nur mehr nach Gefühl, hatte den Blick nach unten gerichtet, achtete mit einem Auge auf den näher kommenden Boden, mit dem anderen auf den nackten Fels der Bergflanke, die keine drei Meter neben der Tragflächenspitze an Steuerbord aufragte. Dann gab es einen leichten Ruck, als die Räder auf Geröll stießen, und die Kipprotormaschine setzte so weich auf wie eine fette Gans, die sich auf ihrem Gelege niederlässt. Er atmete tief durch, zog die Gashebel zurück und stellte die Motoren ab.
    »Da wären wir«, sagte er erleichtert.
    Gunns Eulengesicht verzog sich zu einem Lächeln. »Hast du etwa daran gezweifelt?«
    »Auf meiner Seite ist der Berg. Wie sieht’s bei dir aus?«
    Gunn, der während der Landung nur auf die Bergflanke geachtet hatte, blickte erst jetzt aus dem Fenster auf der Steuerbordseite. Keine anderthalb Meter neben dem Ausstieg fiel der Fels steil ab, gut zweihundertfünfzig Meter tief, und die Tragfläche ragte weit über den Abgrund hinaus. Er lächelte nicht mehr und wirkte eher blass, als er sich wieder Giordino zuwandte.
    »War doch nicht so viel Platz, wie ich dachte«, murmelte er verlegen.
    Giordino warf die Hosenträgergurte ab. »Hast du schon eine Ahnung, wie wir zu der Kammer kommen?«
    Gunn hielt die Luftaufnahme hoch und deutete auf eine schmale Schlucht, die vom Strand aus bergan führte. »Das ist der einzige Weg, auf dem die Jagdgesellschaft ins Innere der Insel vordringen konnte. Laut Logbuch, sagt Pitt, müssen sich der Colonel und seine Begleiter ungefähr auf halber Höhe des Berges befunden haben. Genau da sind wir in etwa.«
    »Und wo befindet sich diese Rinne?«
    »Im Süden. Und um deine nächste Frage gleich mit zu beantworten – wir sind derzeit an der Westflanke des Berges.
    Wenn wir Glück haben, müssen wir nicht mehr als einen Kilometer weit marschieren, vorausgesetzt, wir stoßen auf den alten Weg, den der Colonel erwähnt hat.«
    »Gelobt seien kleine Inseln«, murmelte Giordino. »Hast du den alten Fußweg

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