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Akte X

Akte X

Titel: Akte X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antikorper
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Gerichtsmediziner, während ihm Mulder und Scully zu den Kühlfächern der Leichenhalle folgten.
    Quinton sah sie an. »Glücklicherweise waren die Polizisten vom Zustand der Leiche so entsetzt, daß sie Vorsichtsmaßnahmen ergriffen, Handschuhe, Schutzkleidung. Das alles wurde dann hier im Verbrennungsofen des Krankenhauses entsorgt.«
    Edmund blieb vor der Schublade aus rostfreiem Stahl stehen und riß die Warnaufkleber ab. Auf einer Karte an der Vorderseite der Schublade stand: »öffnen verboten, polizeiliches Beweismittel.« Nachdem sich Edmund sterile Gummihandschuhe übergestreift hatte, packte er den Türgriff des Schubladenfachs, wobei er fast grinste. »Jetzt bekommen Sie was zu sehen. Wir haben nur selten so was Ausgefallenes wie diesen armen Kerl hier im Angebot.« Er öffnete die Fachtür, und ein Schwall eisiger Luft schlug ihnen entgegen.
    Mit beiden Händen zog Edmund die Schublade mit dem Leichnam des Wachmanns heraus, der mit einer Plastikplane bedeckt war. Wie eine Messehosteß, die einen neuen Sportwagen enthüllte, schlug der Assistent die Decke zurück. Er trat zur Seite und machte dem Gerichtsmediziner, Scully und Mulder Platz.
    In der kalten Kühlfachluft hing der schwere, ätzende Geruch von Desinfektionsmitteln und brannte in ihren Augen und Nasen. Scully beugte sich fasziniert nach vorn.
     
    Unter der Haut des Wachmanns sah sie die Flecken aus geronnenem Blut, an geschwärzte Blutergüsse erinnernd die großen, teigigen Geschwülste, die wie Pilze in seinem Körper gewuchert waren.
    »Wir kennen keine Tumore, die so schnell wachsen«, sagte Scully. »Die begrenzte Zellteilungsrate macht ein derart schnelles Wachstum eigentlich unmöglich.« Sie beugte sich näher und bemerkte an einigen Stellen der Haut einen dünnen glänzenden Belag. Irgendeine Art klares Sekret... wie Schleim.
    »Wir gehen von einem hochinfektiösen Erreger aus. Morgen oder übermorgen müßten wir die Laborergebnisse vom CDC bekommen«, sagte Quinton. »Ich habe selbst Untersuchungen durchgeführt, unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen, aber dieser Fall ist wirklich ungewöhnlich. Wir können das nicht intern regeln.«
    Scully setzte ihre Untersuchung des Leichnams mit dem geübten Auge einer Ärztin fort, analysierte die Symptome und versuchte, das Krankheitsbild einzuordnen. Der Assistent reichte ihre einen Karton mit Latexhandschuhen. Sie nahm ein Paar, streifte sie über, bewegte prüfend die Finger und berührte dann die Haut des Leichnams. Er hätte kalt und leichenstarr sein müssen - aber statt dessen fühlte sich der Körper warm, frisch und weich an.
    »Wann wurde dieser Mann eingeliefert?« fragte sie.
»Sonntagnacht«, erwiderte Quinton.
    Sie konnte die frostige Kälte der Kühleinheit riechen, sie mit ihrer Hand spüren. »Wie hoch ist seine Körpertemperatur? Er ist noch immer warm«, sagte sie.
    Der Gerichtsmediziner streckte neugierig die Hand aus und legte sie auf die blaugefleckte Schulter der Leiche. Er fuhr herum und sah streng den Assistenten an. »Edmund, macht die Kühleinheit wieder Probleme? Dieser Bursche ist warm. Unser Beweisstück wird bald verderben. Und wir müssen ihn schon wegen des Quarantänestatus tiefkühlen. Diesmal können wir uns keinen Schnitzer erlauben!«
    Der gerichtsmedizinische Assistent zuckte wie ein ver-schrecktes Eichhörnchen zurück, völlig niedergeschmettert, weil sein Mentor ihn angeraunzt hatte. »Ich werde das überprüfen, Sir — sofort.« Er stürzte zu den Meßgeräten. »Die Temperatur in allen Schubfächern ist konstant.«
    »Fühlen Sie doch selbst«, fauchte der Gerichtsmediziner.
     
    Edmund geriet ins Stottern. »Nein, Sir, ich glaube Ihnen, wenn Sie es sagen. Ich werde sofort den Wartungsdienst informieren.«
     
    »Tun Sie das«, nickte Quinton. Er zog seine Handschuhe aus und trat ans Spülbecken, um seine
    Hände gründlich zu waschen. Scully folgte seinem Beispiel.
»Ich hoffe, die Kühleinheit fällt nicht schon wieder aus«, murmelte Quinton. »Das hätte mir jetzt gerade noch gefehlt, daß dieser Bursche anfängt zu riechen.«
    Scully betrachtete nochmals die Leiche und fragte sich, was die Forschungen in DyMar wohl produziert haben mochten. Sollte etwas nach außen entwichen sein, dann dürfte mit mehr Leichen dieser Art zu rechnen sein. Was war es, das Darin Kennessy gewußt oder geahnt hatte, als er von der Forschungseinrichtung geflohen war?
    »Gehen wir, Mulder. Wir haben noch eine Menge Boden gutzumachen.« Scully trocknete ihre Hände

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