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Akte X

Akte X

Titel: Akte X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antikorper
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funktionierte. Er fuhr die Antenne wieder ein und steckte das Handy in seine Tasche.
    »Sieht aus, als wären wir auf uns allein gestellt, Scully«, sagte er. »Soviel Probleme mit dem Handy hatte ich noch nie.«
    Zu beiden Seiten reckten sich düstere, dicht an dicht stehende Kiefern in den Himmel und verwandelten die Straße in einen kathedralenhaften Tunnel. Nasses Laub, Fichtennadeln und Pfützen bedeckten den Belag. Jemand hatte sich die Mühe gemacht, einen lückenlosen Stacheldrahtzaun aufzustellen, an dem in regelmäßigen Abständen BETRETEN VERBOTEN-Schilder hingen.
    Mulder fuhr langsam weiter und blickte von rechts nach links. »Diese Leute sind nicht sehr gastfreundlich, was?«
     
    »Sie scheinen ein wenig zu übertreiben«, stimmte Scully zu. »Wer soviel Abgeschiedenheit braucht, muß etwas zu verbergen haben. Glauben Sie, daß wir in der Nähe des Survivalisten-Camps sind?« Aus den Augenwinkeln nahm Mulder eine schattenhafte Bewegung wahr, ein herumspringendes Tier. Er drehte eilig den Kopf und trat dann auf die Bremse.
    »Scully, dort!« Er deutete auf die Bäume hinter dem Stacheldrahtzaun. Ein schwarzer Hund, der ungefähr die Größe des gesuchten Labradors hatte, starrte sie neugierig an und verschwand dann zwischen den Bäumen. »Sehen wir ihn uns mal genauer an, Scully. Vielleicht ist es Vader.«
    Er hielt auf dem schmalen, kiesbestreuten Seitenstreifen an und sprang aus dem Wagen. Scully stieg aus und fand sich im Graben wieder, wobei sie Mühe hatte, ihr Gleichgewicht zu bewahren.
    Mulder rannte zum Zaun, drückte einen der rostigen Stacheldrähte nach unten und zwängte sich gebückt hindurch. Dann drehte er sich um und hielt die Lücke für Scully auf. Zwischen den Bäumen starrte der Hund sie an, bevor er nervös davon trottete.
    »Komm her, Junge!« rief Mulder und pfiff. Er nahm die Verfolgung auf und brach krachend durch das Unterholz. Der Hund bellte und schoß wie der Blitz davon.
     
    Scully lief ihm hinterher. »Auf diese Weise lockt man keinen scheuen Hund an«, sagte sie. Mulder blieb stehen und horchte, und der Hund bellte wieder. »Kommen Sie, Scully.«
    Selbst hier im dichten Wald hingen in regelmäßigen Abständen Schilder mit der Aufschrift Betreten verboten, Privatbesitz, Achtung - Zuwiderhandlung wird bestraft an den Bäumen. Viele dieser Schilder wiesen Einschußlöcher auf.
    Scully lief schnell, ohne jedoch unaufmerksam zu werden, zumal ihr die Gefahr von Fallen und illegalen Verteidigungsanlagen bewußt war - die Survivalisten waren bekannt für diese Dinge. Jeden Moment konnten sie in ein Fangeisen treten, eine Fußangel auslösen oder in eine Fallgrube fallen.
    Mulder folgte dem schwarzen Hund einen Hang hinauf, duckte sich keuchend zwischen den Bäumen und erreichte schließlich den Kamm der Anhöhe. Eine Reihe von Schildern warnten GEFAHR.
    Als Scully zu ihm stieß, ganz rot im Gesicht von der Ver
folgungsjagd, überquerten sie den Kamm. »Oh, oh, Mulder.«
    Plötzlich begannen Dutzende und Aberdutzende von Hunden zu bellen und zu kläffen. Sie sah einen von rasiermesserscharfem Stacheldraht gekrönten Maschendrahtzaun, der das gesamte Lager mit seinen halb in die Erde gegrabenen Behausungen, Bunkern, Fertigbau-Blockhäusern und Wachhütten umgab.
    Der schwarze Labrador rannte in das Lager.
    Mulder und Scully blieben abrupt auf dem weichen Waldboden stehen, als bewaffnete Männer aus den Wachhütten an den Ecken des Lagers stürzten. Andere Leute kamen aus den Erdhäusern hervorgekrochen. Frauen spähten durch die Fenster und holten dann eilig ihre Kinder herein, offenbar überzeugt, sie vor einer überraschenden Razzia der Bundesbehörden beschützen zu müssen. Die Männer schrien, rissen ihre Gewehre hoch und gaben Warnschüsse in die Luft ab.
    Mulder hob sofort die Hände. Andere Hunde stürmten ihnen aus dem Lager entgegen, deutsche Schäferhunde, Rottweiler und Dobermänner.
     
    »Mulder, ich glaube, wir haben die Survivalisten gefunden«, sagte Scully.

19 Survivalisten-Lager Donnerstag, 17:09 Uhr
    »Wir sind Bundesagenten«, erklärte Mulder. »Ich werde jetzt nach meinem Ausweis greifen. « Mit quälender Langsamkeit schob er seine Hand in die Innentasche seines Mantels.
    Leider blieben alle Waffen auf ihn gerichtet, und - sofern dies überhaupt möglich war—der zornige Ausdruck in manchen Augen hatte sich noch verstärkt. Ihm wurde klar, daß radikale Survivalisten wahrscheinlich nichts mit Regierungsstellen zu tun haben wollten.
    Ein Mann mittleren

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