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Akte X

Akte X

Titel: Akte X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antikorper
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wir nur mal an, eine unserer ersten Nanoma-schinen - eine primitive, ohne fehlerfreies Programm - entkommt zufällig aus dem Labor«, sagte Darin. »Wenn sie anfängt, sich zu reproduzieren, und jede Kopie weitere Kopien erzeugt, dann würde es in rund zehn Stunden achtundsechzig Milliarden Nanomaschinen geben.
    In weniger als zwei Tagen könnte die entflohene Nano-maschine und ihre Nachkommen den gesamten Planeten
    auseinandernehmen—Molekül für Molekül! Zwei Tage vom Anfang bis zum Ende. Wissen Sie, wann eine Regierung zum letzten Mal eine derart schnelle Entscheidung getroffen hat, selbst in einem Notfall?«
    Kein Wunder, daß Kennessys Forschungen für die etablierten Mächtigen so bedrohlich waren, erkannte Mulder. Kein Wunder, daß sie versuchten, die Ergebnisse um jeden Preis zu unterdrücken. »Aber Sie haben DyMar verlassen, bevor Sie den Punkt erreichten, wo Sie Ihre Ergebnisse veröffentlichen konnten?« fragte Scully.
    »Es bestand nie die geringste Chance für eine Veröffentlichung unserer Ergebnisse«, sagte Darin verächtlich. »Ich wußte, daß die Öffentlichkeit nie davon erfahren würde. David sprach häufig davon, an die Öffentlichkeit zu gehen, die Ergebnisse unserer ersten Tests mit Laborratten und kleinen Tieren bekanntzumachen, aber ich und unser Assistent Jeremy Dorman redeten es ihm jedesmal aus.« Er holte tief Luft. »Ich vermute, daß er zu weit gegangen ist, sonst hätten diese Leute nicht das Labor niedergebrannt und all unsere Aufzeichnungen vernichtet.«
    »Patrice und Jody sind nicht bei Ihnen, nicht wahr?« sprach Scully offen ihre Vermutung aus. »Wissen Sie, wo sie sind?«
    Darin schnaubte. »Nein, unsere Wege haben sich getrennt. Seit ich hier im Lager bin, habe ich nicht mehr mit ihnen gesprochen.« Er wies auf die Hunde, die Wachhütten, den Stacheldraht. »Es wäre ihnen hier auch nicht malerisch genug.«
    »Aber Sie sind Jodys Onkel«, erinnerte Scully.
     
    »Der einzige Mensch, mit dem der Kleine seine Zeit verbrachte, war Jeremy Dorman. Wenn der Junge überhaupt so etwas wie einen Onkel hatte, dann war er es.«
     
    »Er kam auch im DyMar-Feuer ums Leben«, informierte ihn Scully. ,: »
    »Er stand in der Hierarchie ziemlich weit unten«, sagte Darin Kennessy, »aber er war verdammt geschäftstüchtig. Er hat uns am Anfang unsere Finanzierung verschafft und dafür gesorgt, daß die Gelder weiter flossen. Ich denke, als ich fortging, um hier zu leben, war er überglücklich, in meine Fußstapfen treten und mit David arbeiten zu können.«
    Darin runzelte die Stirn. »Aber ich hatte nichts mehr mit ihnen zu tun, damals nicht und heute auch nicht.« Er wirkte tief bedrückt, als würde die Nachricht vom Tod seines Bruders erst jetzt in sein Bewußtsein sickern. »Wir standen uns früher sehr nahe und haben viel Zeit zusammen in den Wäldern verbracht.«
    »Wo?« fragte Mulder.
»Patrice hat für mich ein kleines Blockhaus entworfen, wo ich mich von allem zurückziehen konnte.«
    Scully sah Mulder an, dann Darin. »Sir, können Sie uns sagen, wie wir zu diesem Blockhaus kommen?«
     
    Darin runzelte erneut die Stirn und blickte nervös und unbehaglich drein. »Es liegt in der Nähe von Colvain, am Ende eines kurvenreichen Waldwegs.«
     
    »Hier ist meine Karte«, sagte Mulder. »Für den Fall, daß sie auftauchen oder Sie irgend etwas erfahren.«
    Darin starrte ihn finster an. »Wir haben hier kein Telefon. «
Scully griff nach Mulders Ärmel. »Vielen Dank, daß Sie uns Ihre Zeit geopfert haben.« »Achten Sie auf das Minenfeld«, warnte sie der Mann mit dem Bart.
»Wir passen schon auf«, versicherte Scully.
    Mulder war erschöpft und verschwitzt, aber die Informationen, die sie erhalten hatten, gaben ihm neuen Auftrieb.
     
    Sie marschierten wieder durch den dichten Wald, vorbei an den Dutzenden Warnschildern, zurück zu der Stelle am Straßenrand, wo sie ihren Wagen abgestellt hatten.
     
    Scully konnte kaum fassen, wie die Survivalisten hausten. »Manche Leute tun einfach alles, um zu überleben«, murmelte sie.

20 Blockhaus der Kennessys Küste von Oregon Donnerstag, 23:47 Uhr
    Jodys Weinen riß Patrice aus einem unruhigen Schlaf. Sie fuhr auf ihrer schmalen Pritsche im einzigen hinteren Schlafzimmer des Blockhauses hoch und warf die muffig riechende Decke zur Seite.
    »Jody!«
    Im Blockhaus war es dunkel und viel zu still - bis der Hund einmal gedämpft bellte. Sie blinzelte die Benommenheit des Schlafes fort und strich eine zerzauste rotblonde Haarsträhne aus

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