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Akte X

Akte X

Titel: Akte X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antikorper
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so böse... so böse wie sie.«
    Dorman ließ die Schultern hängen, und plötzlich erinnerte er Scully an den mitleiderregenden Trottel Lenny aus Von Mäusen und Menschen, der allen wehtat, die er liebte, ohne zu wissen warum.
    »Es tut mir leid, Jody«, sagte er und machte eine fahrige Bewegung mit der linken Hand. In der rechten hielt er noch immer den Revolver. »Ich war verzweifelt. Ich bin verzweifelt. Du siehst doch, was mit mir passiert. Ich musste herkommen. Du kannst mir helfen. Das ist für mich die einzige Möglichkeit, zu überleben.«
    »Wie kann ich dir helfen?« fragte Jody. »Meine Mutter ist tot, mein Vater ist tot - alles, was ich habe, ist mein Hund.«
     
    »Diese Leute sind hinter uns her, Jody«, sagte Dorman. Er trat einen Schritt näher. Scully wich nicht zurück und versperrte ihm weiter den Weg zu Jody.
    »Wir werden von Regierungsagenten gejagt, von Leuten, die versuchen, die Forschungsergebnisse deines Vaters zu unterdrücken und allen anderen Krebspatienten das Heilmittel vorzuenthalten, das dir geholfen hat. Diese Männer wollen das Heilmittel allein für sich haben.«
    Dorman war innerlich so aufgewühlt, dass sein Gesicht zuckte und die Haut Wellen warf. »Die Demonstranten, die deinen Dad getötet, die dieses ganze Institut niedergebrannt haben, waren ebenfalls Agenten der Regierung. Es war alles geplant. Es war eine Verschwörung. Sie haben deinen Vater ermordet.«
    In diesem Moment, wie aufs Stichwort hin, tauchten andere Gestalten zischen den Bäumen und auf der Zufahrt auf, schattenhafte Gestalten, Männer in schwarzen Anzügen. Eine weitere Gruppe mit Taschenlampen in den Händen kam den Hang herunter.
    »Wir können beweisen, dass alles ganz anders war, Mr. Dorman«, sagte einer der Männer an der Spitze. »Wir sind Ihre Verstärkung, Agent Mulder. Wir übernehmen jetzt den Fall. Sie und Agent Scully können gehen. Wir kümmern uns schon um den Papierkram.«
    Dorman schaute Mulder an, als ob er ihn betrogen habe. »Woher kennen Sie unsere Namen?« fragte Mulder. Scully wich zurück und ergriff Jodys Hand. »So einfach geht das nicht«, sagte sie. »Wir werden Ihnen diesen Jungen nicht ausliefern.«
    »Ich fürchte, das müssen Sie doch«, sagte der Mann an der Spitze. »Ich versichere Ihnen, dass wir juristisch befugt sind, alle erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, und zwar eher als Sie.« Die Männer kamen näher; ihre schwarzen Anzüge verschmolzen mit den Schatten des niedergebrannten Gebäudes.
     
    »Weisen Sie sich bitte aus«, sagte Scully. »Solche Leute haben keine Visitenkarten, Scully«, sagte Mulder ungläubig.
    Der Mann an der Spitze musterte Jody wie ein Insektensammler, der einen besonders seltenen Käfer gefunden hatte. »Du meinst, Mr. Dorman hier hat dir nicht erklärt, was wirklich mit deinem Vater passiert ist?« Seine Stimme klang spöttisch. »Haben Sie schon wieder Märchen erzählt, Jeremy? Die Wahrheit zurechtgebogen, Tatsachen unterschlagen?«
    »Wagen Sie es ja nicht, Lentz«, sagte Dorman außer sich vor Wut. Er hatte seinen Revolver nicht gehoben, und die Drohung schien Lentz völlig unbeeindruckt zu lassen.
    »Jeremy hat deinen Vater getötet, Jody. Nicht wir.«
»Sie Bastard!« heulte Dorman verzweifelt.
    Scully war zu verblüfft, um zu reagieren, aber Dorman schien zu erkennen, daß es ihm jetzt nicht mehr gelingen würde, den Jungen zu überzeugen, ihm zu helfen.
     
    Mit einem Aufschrei und einer schnellen Bewegung seines unnatürlich biegsamen Armes riß Jeremy Dorman den Revolver hoch und richtete ihn auf Lentz.
     
    Aber die anderen Männer in Schwarz waren viel schneller. Sie zogen ihre Waffen und feuerten.

43 Ruinen der DyMar-Laboratorien Freitag, 21:03 Uhr
    Der Hagel aus kleinkalibrigen Kugeln traf Jeremy Dorman, und er warf mit einem Schmerzensschrei die Arme hoch — als sein Körper plötzlich verrückt spielte.
    Mulder und Scully reagierten, wie sie es gelernt hatten, und warfen sich geduckt zur Seite. Jody schrie auf, als Scully ihn mit sich zog und hinter den schweren Baufahrzeugen Deckung suchte.
    Mulder rief den Männern zu, das Feuer einzustellen, aber niemand schenkte ihm auch nur die geringste Aufmerksamkeit.
    Sie schössen weiter auf Dorman. Er hatte gewußt, daß ihn diese Männer erledigen wollten, obwohl er bezweifelte, daß sie gewußt hatten, daß er noch am Leben war - bis jetzt. Sie wußten nicht, was mit ihm passiert war — wie sehr sich sein Körper verändert hatte.
    Adam Lentz hatte ihn schon einmal verraten:

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