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Akte X

Akte X

Titel: Akte X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antikorper
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dass jeder erfährt, dass du keine Spuren der Nanotechnologie mehr in dir trägst. Wenn du sauber ist, haben diese Männer auch keinen Grund mehr, dich weiter zu verfolgen.«
    »Von mir aus«, sagte er bedrückt.
     
    Scully verzichtete auf den sinnlosen Versuch, ihn aufzumuntern. Der Junge musste allein mit seiner Situation fertig werden.
    Jody Kennessy hatte ein Wundermittel in sich getragen, nicht nur ein Mittel gegen Krebs, sondern wahrscheinlich auch gegen alle anderen Krankheiten, unter denen die Menschheit litt. Die Nanomaschinen in seinem Blut waren vielleicht sogar in der Lage, einen Menschen unsterblich zu machen.
    Aber jetzt, wo die DyMar-Laboratorien zerstört, Jeremy Dorman und der schwarze Labrador in dem Inferno umgekommen und David Kennessy mit allen anderen an dem Projekt Beteiligten tot waren, musste die Nanotechnologie- Forschung praktisch wieder ganz von vorn beginnen. Es würde lange dauern, bis es zu einem vergleichbaren Durchbruch kam.
    Scully hatte bereits eine Idee, wie das FBI Jody auf lange Sicht beschützen, wo man ihn unterbringen konnte. Der Gedanke gefiel ihr nicht, aber es gab keine bessere Lösung.
    Mulder würde seinen Abschlußbericht schreiben, alle Unterlagen und kühnen Spekulationen abheften und zu den anderen Akten stellen, die zwar jede Menge Anekdoten und Vermutungen enthielten, aber keine handfesten Beweise, mit denen man irgend jemand von irgend etwas überzeugen konnte.
    Nur eine weitere X-Akte.
     
    Nicht mehr lange, dachte Scully, und Mulder musste sich ein paar neue Aktenschränke in sein vollgestopftes Büro stellen, um mit dem Material Schritt zu halten.

49 Bundesverwaltungsgebäude, Crystal City, Virginia Sonntag, 14:04 Uhr
    Adam Lentz lieferte seinen Abschlußbericht mündlich ab, bei einem Gespräch unter vier Augen. Es gab keinen Papierkram, hinter dem er sich verstecken konnte, keine schriftlichen Unterlagen zu diesem Fall, nichts, was aufgedeckt und in die falschen Hände geraten konnte. Statt dessen mußte Lentz dem Mann gegenübertreten und ihm alles direkt, mit seinen eigenen Worten, schildern.
    Es war eine der unangenehmsten Erfahrungen seines ganzen Lebens.
    Beißender Zigarettenrauch stieg aus dem Aschenbecher auf und legte sich wie ein tödliches Leichentuch um den Mann. Er war hager, mit tief in den Höhlen liegenden Augen, einem Durchschnittsgesicht und dunkelbraunen, zurückgekämmten Haaren.
    Er sah den Mann nicht an, der das Leben anderer Menschen nach Gutdünken beenden konnte. Er sah den Mann nicht an, der Präsidenten hatte sterben sehen, der geholfen hatte, die eine Regierung zu stürzen und die andere ins Amt zu hieven, der mit ahnungslosen menschlichen Versuchskaninchen spielte und sie als »Ware« bezeichnete.
    Aber schließlich war für ihn die Weltpolitik das, was für andere Menschen ein Spiel wie Risiko war. Er nahm einen tiefen Zug von seiner Zigarette und stieß den Rauch langsam wieder aus. Bis jetzt war noch kein Wort über seine pergamenttrockenen Lippen gedrungen.
     
    Lentz stand in dem schmucklosen Büro des Mannes und wagte erst nach einer Weile, ihn offen anzusehen. Der Aschenbecher auf dem Schreibtisch war voller Zigarettenkippen.
     
    »Wie können Sie so sicher sein?« fragte der Mann schließlich. Seine Stimme klang täuschend sanft und melodisch.
    Obwohl Lentz nie beim Militär gedient hatte, zumindest nicht in einer offiziellen Einheit, nahm er jetzt Haltung an. »Scully und Mulder haben das Blut des Jungen gründlich untersucht. Uns liegen sämtliche Krankenhausunterlagen vor. Es gibt nicht den geringsten Hinweis auf eine nano-technologische Verseuchung, keine mikroskopischen Maschinen, keine Überreste - nichts. Er ist sauber.«
    »Aber wie erklären Sie sich dann seine bemerkenswerten Selbstheilungskräfte? Die Schußwunde?« »Dafür gibt es keine schlüssigen Beweise, Sir«, erwiderte Lentz. »Zumindest liegen uns keine vor.«
    Der Mann sah ihn nur an, eingehüllt in Zigarettenrauch. Lentz wußte, daß seine Antwort nicht akzeptabel war. Noch nicht. »Und die Leukämie? Wenn ich es richtig verstehe, weist der Junge keine Krankheitssymptome mehr auf.«
    »Dr. Kennessy kannte die potentiellen Gefahren einer unkontrollierten Verbreitung der Nanotechnologie - er war kein Narr -, und vielleicht ist es ihm gelungen, seine Nanomaschinchen so zu programmieren, daß sie sich automatisch abschalteten, sobald ihre Mission erfüllt und sein Sohn vom Krebs geheilt war. Und nach den Tests, die man vor kurzem in dem Krankenhaus

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