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Akte X

Akte X

Titel: Akte X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruinen
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wurden benutzt, um im Dschungel Bäume zu roden und Landeplätze für Helikopter zu schaffen. »Oder eine Napalmexplosion?«
»Keines von beiden«, schaltete sich der Mann mit den grauen Haaren ein. »Das Gebiet hat einen halben Kilometer Durchmesser. Unsere seismischen Sensoren haben einen scharfen Stoß registriert, und unsere Fernstrahlungsdetektoren haben einen signifikanten Anstieg radioaktiver Strahlungsrückstände gemessen.«
Major Jakes spitzte die Ohren. »Wollen Sie andeuten, daß dies das Resultat eines kleinen Atomschlags ist?«
»Wir finden keine andere Erklärung«, bestätigte der zweite Mann und rückte seine dunkelrote Krawatte zurecht. »Eine taktische Nuklearwaffe, wie etwa eine atomare Artilleriegranate, könnte eine so präzise Wirkung durchaus erzielen. Derartige Geschosse wurden bei uns in den letzten Jahren des Kalten Kriegs entwickelt, und wie wir vermuten, auch bei den Sowjets.«
»Aber wer hätte eine solche Waffe in Mittelamerika einsetzen können, Sir? Was könnte jemanden dazu veranlaßt haben?«
Der Mann mit den stahlgrauen Haaren, der der Leiter der Besprechung zu sein schien, verschränkte seine Finger hinter dem Kopf und lehnte sich noch weiter zurück. »Es gibt eine Menge politischer Unruhen in diesem Teil von Yucatan. Wir wissen von zahlreichen Terroranschlägen, unbedeutenden Scharmützeln mit einer kleinen Gruppe militanter Separatisten – aber unserer Meinung nach würde eine Aktion wie diese über ihre beschränkten Möglichkeiten hinausgehen. Es gibt auch etliche rivalisierende Drogenbosse in der Gegend, bei denen es eine beliebte Taktik ist, den Rivalen durch Mordanschläge aus dem Weg zu schaffen – Autobomben und dergleichen.«
»Das hier war keine Autobombe, Sir«, wandte Major Jakes ein.
»Ganz sicher nicht«, nickte der Mann im dunklen Anzug. »Das nächste Dia, bitte.«
Der Assistent am Projektor schaltete zu einer Aufnahme in höherer Auflösung weiter, auf der die umgeknickten Bäume am Rande des fast vollkommen kreisförmigen Kraters zu sehen waren: als habe sich ein Feuerball so rasch ausgebreitet, daß er den Wald atomisierte, den Boden in Glas verwandelte, und sei dann – bevor sich das Feuer im umliegenden Wald ausbreiten konnte – ebenso schnell wieder erloschen.
»Unsere Arbeitshypothese ist, daß mindestens einer und möglicherweise noch etliche andere taktische nukleare Sprengköpfe nach dem Zusammenbruch der ehemaligen Sowjetunion außer Landes gebracht wurden. In dem Chaos nach dem Auseinanderbrechen der sozialistischen Republiken erhoben viele der neuen souveränen Staaten Anspruch auf die nukleare Hinterlassenschaft des kommunistischen Regimes. Viele dieser Sprengköpfe sind... verlorengegangen. Dieses Geschoß hier muß auf den Markt für international agierende Verbrecher und Terroristen gelangt sein. Es ist die einzige Waffe, die wir kennen, die die nötige Energie für eine derartige Verwüstung besitzt... Der Sprengkopf könnte zum Beispiel von Kuba aus über die Karibik auf die Halbinsel Yucatan und von dort zu den Drogenbossen in diesem Teil Mexikos gelangt sein.«
»Dann vermuten Sie also, daß dies möglicherweise nur der erste Schlag war. Es könnten weitere folgen.«
»Diese Möglichkeit besteht.« Der Mann mit der stahlgrauen Haarbürste hob die Schultern. »Falls es noch weitere derartige Waffen gibt.«
Das nächste Dia zeigte eine Karte der Halbinsel Yucatan mit den Staaten Quintana Roo, Yucatan und Campeche sowie der kleinen mittelamerikanischen Länder Belize, Honduras, El Salvador und Guatemala.
»Wir möchten, daß Sie ein Team zusammenstellen und die Quelle dieser Waffen ausfindig machen, um sie dann zu beschlagnahmen oder zu zerstören. Wir können nicht zulassen, daß Terroristen mit Nuklearwaffen Amok laufen... auch wenn sie sich nur gegenseitig damit umbringen.«
Der Mann mit der dunkelroten Krawatte lächelte, und seine Hängewangen zitterten sacht. »Das gibt anderen ein schlechtes Beispiel.«
»Meine üblichen Kommandotruppen?« fragte Jakes knapp.
»Was immer Sie wünschen, steht zu Ihrer Verfügung, Major Jakes«, sagte der Chef. »Wir wissen, daß unsere Investitionen in Ihre Bemühungen jeden Cent wert sein werden.«
»Oder jeden Peso«, witzelte der Mann am Diaprojektor.
Die anderen ignorierten den Scherz.
»Ich vermute, daß dies eine verdeckte Operation sein wird, eine Such- und Vernichtungsmission? Wie soll ich das Ziel ausfindig machen? Welche genauen Erkenntnisse haben wir darüber, ob es noch weitere taktische

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