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Akte X

Akte X

Titel: Akte X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruinen
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Funksignals.«
»Das soll ein Militärstützpunkt sein?« Mulder war verblüfft. Er breitete die Arme aus, um auf die bröckelnde Pyramide, die verwitterten Stelen und die eingestürzten Tempel zu deuten. »Dies sind Maya-Ruinen, seit tausend Jahren verlassen... Das sehen Sie doch mit Ihren eigenen Augen. Meine Partnerin und ich haben dieses Gelände seit Tagen durchsucht, und wir haben nicht den leisesten Hinweis auf Hochtechnologie oder gelagerte Waffen gefunden. Dieser Ort hat nicht die geringste militärische Bedeutung.«
Dann, wie um seine Worte zu widerlegen, hagelte ein Schauer von Kugeln vom Rand der Lichtung auf die Plaza.

26
    Ruinen von Xitaclan Mittwoch, 0.26 Uhr
    Als die scharfen, schrill pfeifenden Schüsse über die Steinplatten jaulten, duckte sich Scully instinktiv. Mulder packte sie und warf sie neben ihren niedrigen Zelten zu Boden. Mit stockendem Atem, das Gesicht gegen den kühlen Stein gepreßt, konnte Scully das Aufblitzen des Maschinengewehrfeuers sehen, während die verborgenen Heckenschützen ihren Angriff fortsetzten.
    Major Jakes und seine Kommandoeinheit reagierten mit der Geschwindigkeit wütender Wespen und stellten sich blitzartig auf die neue Situation ein. »Alle Mann in Deckung!« brüllte Jakes. »Feuer frei!«
    »Offensichtlich habe ich mich geirrt«, wisperte Mulder in Scullys Ohr. »Sind Sie verletzt?«
»Nein«, versetzte sie. »Danke, Mulder.«
Obwohl Scully nicht ausmachen konnte, woher die Schüsse kamen, reagierten die amerikanischen Soldaten mit einer beeindruckenden Feuerkraft und machten das Fehlen eines präzisen Ziels durch die schiere Anzahl von Kugeln wett.
Einer der Soldaten neben ihnen wirbelte herum wie von einem unsichtbaren Schlag getroffen und blieb ausgestreckt liegen. Der junge Leutnant keuchte und rang nach Luft, während helles arterielles Blut aus der Wunde in seinem Brustkorb spritzte. Scully sah mit einem Blick, daß der Mann tödlich verwundet war.
Die Heckenschützen im Dschungel setzten das Feuer fort.
Eine helle Wolke zersplitternden Gesteins blühte an der Kalksteinstele auf, die ihren Zelten am nächsten stand, und eine qualmende Kerbe zog sich quer über die Schnitzerei der gefiederten Schlange, an der immer noch die rostroten Flecken vom Blutopfer des vergangenen Tages klebten.
Die meisten Soldaten sprinteten zu den gepanzerten Geländewagen zurück. Ein Mann duckte sich hinter die Kalksteinstele, ein anderer legte sich hinter den Leichen flach auf den Boden.
»Wer zum Teufel feuert da auf uns?« fragte Scully, als sie wieder zu Atem gekommen war.
Die amerikanische Kommandoeinheit nahm die verschatteten Bäume weiter unter Dauerfeuer, doch sie hatte nur wenig Chancen, einen der Feinde tatsächlich zu treffen. Irgendwo heulte ein Mann vor Schmerzen auf, danach übertönten neue Gewehrsalven alle anderen Geräusche. Ein Glückstreffer aus dem Dschungel zerschmetterte eine der tragbaren Bogenlampen, die die Soldaten aufgestellt hatten.
Dann bellte eine tiefe Stimme aus dem Wald, ohne einen Lautsprecher zu benutzen, aber doch mit genügend Kraft, um das Chaos zu durchdringen. Der scharfe mexikanische Akzent durchschnitt die Nacht. »Amerikanische Eindringlinge!« rief der Mann. »Sie befinden sich illegal in dem souveränen Staat Quintana Roo. Ihre Verletzung unserer Gesetze und unserer Grenzen verstößt gegen alle internationalen Verträge.«
Während sie beide flach auf dem Boden liegen blieben und weiterhin versuchten, so wenig Angriffsfläche wie möglich zu bieten, sah Scully Mulder an. Sie erkannte die Stimme. »Das ist Carlos Barreio, der Polizeichef!« Kugeln pfiffen dicht über ihre Köpfe hinweg. »Aber warum feuert der Chef der Staatspolizei auf uns? Mitten in der Nacht... mitten im Dschungel? Das ist wohl kaum eine Razzia.«
Vielsagend hob Mulder die Augenbrauen. »Offenbar hat Polizeichef Barreio gewisse nebenberufliche Interessen...«
Einer von Major Jakes’ Soldaten schoß eine weitere grelle Leuchtkugel in den Himmel, wo sie weißglühend strahlte und den Schauplatz für Sekunden in ein blendendes Licht tauchte, das jedoch mehr Verwirrung als Klarheit stiftete.
»Identifizieren Sie sich!« schrie Major Jakes und robbte neben Mulder und Scully in die mangelhafte Deckung des Zeltes. »Wir verfügen über stärkere Feuerkraft!«
Weitere Schüsse kamen aus den Bäumen und rissen Löcher in das Zeltgewebe. Jakes warf sich zur Seite und rollte auf Mulder und Scully. Eine blutige Strieme erschien an seiner Schulter – nur eine

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