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Akte X

Akte X

Titel: Akte X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Seilbahn zu den Sternen
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starrte ihn einen Moment lang an. »In Ordnung, sobald Sie umgezogen sind, haben wir da noch ein paar Sachen für Sie. Der taktische Commander Agent Brem wird sie Ihnen erklären.« Mulder nickte erneut und zog seine Anzughose aus. »Nicht hinsehen«. Er konnte ein Grinsen nicht unterdrücken.
     
    Gegen ihren Willen mußte Kazdin doch hinsehen. Sie grinste zurück. »Bestimmt nicht, Agent Mulder.«
    Mulder streifte das Uniformhemd über, ohne es zuzuknöpfen. Brem musterte ihn fachmännisch von Kopf bis Fuß. »Sieht okay aus«, kommentierte er. »Ziehen Sie das Hemd wieder aus. Ich helfe Ihnen mit den Verschlüssen der Weste.«
    Es war eine Kevlar II-Weste mit einem hellblauen Stoffüberzug. Wie immer, wenn er eine solche kugelsichere Weste sah, ging ihm der gleiche Gedanke durch den Kopf: Was für eine fröhliche und nette Farbe für etwas, das eine Kugel davon abhalten soll, einem die Eingeweide zu zerfetzen. Die Weste bedeckte seine Brust, den Bauch, die Seiten und den Rücken. Womit Duane als Ziel nur meine Arme, meine Beine und mein Kopf für einen Schuß aus knapp zwei Metern Entfernung bleiben, dachte Mulder. Ein ehemaliger FBI-Agent. Aus dieser Entfernung dürfte ein Kopfschuß ein Kinderspiel für ihn sein.
    Unterdessen hatte Brem die Verschlußbänder der Weste festgezurrt. Mulder streifte das Hemd wieder über und stopfte es in die Hose. Brem betrachtete ihn prüfend und grunzte zufrieden. »Das Hemd kann die Weste nicht vollständig verbergen, aber damit wird er sowieso rechnen. Wir würden jedem, den wir da reinschicken, eine kugelsichere Weste verpassen, und das weiß er.« Mulder nickte. »Und was jetzt?« fragte er.
    Brem nahm ein kleines Kästchen von einem der Schreibtische, öffnete es und hielt es Mulder entgegen. Der Agent erblickte einen kleinen goldenen Gegenstand von der Größe und Form einer Erbse, der auf einer schwarzen Stoff unterläge ruhte.
    »Das ist ein Mittelohrlautsprecher, hergestellt von InterAudio, derzeit das neuste Modell.« Brem reichte das Kästchen einem Kommunikationstechniker, der das winzige Gerät mit einer Pinzette vorsichtig entnahm.
    »Halten Sie still«, forderte der Techniker, während sich seine Hand Mulders linkem Ohr näherte. »Es tut nicht weh, aber es wird sich ein paar Sekunden lang kalt anfühlen.« Er klemmte sich eine Juwelierlupe vor ein Auge und beugte sich dicht über Mulders Kopf.
    »Sie werden auf dem linken Ohr praktisch nichts anderes mehr hören«, erklärte Brem, »und Ihr Gleichgewichtssinn könnte etwas beeinträchtigt sein.«
    Mulder zuckte leicht, als der Techniker den Lautsprecher tief er in seinen Gehörgang schob. »Keine Sorge, alles in Ordnung«, murmelte der Mann beruhigend.
    »Wenn Sie in einen Hinterhalt geraten oder im Gebäude festgehalten werden sollten, können wir Sie über dieses Gerät vor einem eventuellen gewaltsamen Eingreifen unsererseits warnen«, fuhr Brem fort. Er beugte sich weiter vor und senkte die Stimme. »Vergessen Sie nicht, er hat noch vier bis sechs Kugeln im Magazin.«
    Mulder nickte und widerstand der Versuchung, sich sarkastisch zu erkundigen, ob sie sich wirklich sicher seien, daß Duane Barry noch so viele Schuß Munition übrig hatte. Das Verlangen nach methodischer Präzision, selbst wenn man nur unpräzise Vermutungen anstellen konnte, war eine typische Verhaltensweise, symptomatisch für eine solche Krisensituation. Als würde nicht schon eine einzige Kugel ausreichen, mix ein für alle Male das Licht auszupusten, dachte Mulder. Und wenn es Duane gelang, noch weitere Schüsse abzufeuern, würde die Situation sowieso in einer Katastrophe enden.
    Brem tippte ihm auf die linke Schulter. »Im oberen Saum der kugelsicheren Weste befindet sich ein verstecktes drahtloses Mikrophon. Bei normaler Lautstärke müßten wir alles verstehen können, was im Umkreis von rund hundert Metern gesprochen wird.« Brem fuhr nun wieder etwas lauter fort und trat einen Schritt zurück: »Verhindern Sie unter allen Umständen, daß Barry diese Geräte entdeckt. Wenn Sie einen Telefonhörer an dieses Ohr halten...« - er deutete auf Mulders linkes Ohr, an dem sich der Techniker immer noch zu schaffen machte -»... könnte es eine Rückkopplung geben, die verrät, daß Sie verkabelt sind.«
    Mulder zog eine Grimasse, als er ein plötzliches Zerren tief im Ohr verspürte. »Fertig«, verkündete der Techniker und zog die Pinzette zurück. Er klopfte Mulder kurz auf die Schulter, grinste und ging.
    Auf einmal wurde Mulder

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