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Akte X

Akte X

Titel: Akte X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Seilbahn zu den Sternen
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King veränderte ein paar Einstellungen, worauf das Bild schärfer wurde. Der Monitor war zwar klein, aber seine Auflösung war erstaunlich hoch. Die Agenten betrachteten schweigend das Bild, das sich ihnen bot: Agent Mulder, der mit auf den Rücken gefesselten Händen in einem Bürostuhl saß und direkt in die Aufnahmekamera blickte, seine Kollegen aus dem Bildschirm heraus direkt anzustarren schien.

5 Einsatzzentrale des FBI-Geiselbefreiungskommandos
    Obwohl die reguläre Beleuchtung wieder funktionierte, wirkte der große Raum irgendwie wie das Innere eines Aquariums. Die Agenten bewegten sich müde und wie in Zeitlupe. Lucy Kazdin saß reglos vor einem Schreibtisch, auf dem sich ein Haufen elektronischen Geräts türmte, einen Kopfhörer über die Ohren gestülpt.
    Unter ihren Augen hatten sich dunkle Ringe gebildet. Sie sah auf, als Agent Brem, der Commander der taktischen Einheit, sich ihr näherte. Er hielt ein Blatt Papier in der Hand.
    »Wir haben jetzt ein Bild«, meldete er. Obwohl seine Stimme vor Müdigkeit heiser war, klang ein triumphierender Unterton in ihr mit. Seine Leute hatten bis zum Umfallen gearbeitet, um nun endlich diese Skizze vorweisen zu können.
    Kazdin nickte, streifte den Kopfhörer ab und stand auf. Die lange Spätschicht hatte auch sie erschöpft, ihre Bewegungen wirkten fahrig. Sie starrte das grob gezeichnete Bild an.
    Es war eine vereinfachte Skizze des Reisebüros. Rote Kreise und Kreuze markierten die Positionen aller Personen in dem Raum. Fast aller Personen. Offensichtlich bestand Unsicherheit über den genauen Aufenthaltsort der wichtigsten Person. Brem fuhr mit dem Finger über das Blatt.
    »Mulder ist hier, gegenüber von Dr. Hakkie. Die Frauen sitzen direkt vor der nördlichen Wand auf dem Boden. Da wir die südliche Wand nicht einsehen können, vermuten wir, daß sich Duane Barry dort befindet.« Er deutete auf die entsprechende Stelle.
    So müßte es sein, dachte Kazdin. Aber wenn wir uns völlig auf unsere Vermutungen verlassen, könnte es sein, daß wir einen Fehler machen. Einen möglicherweise katastrophalen Fehler. Es war kein erfreulicher Gedanke, und sie wollte ihn gerade verdrängen, als sie von hitzigem Stimmengewirr am anderen Endes des Raumes abgelenkt wurde. Sie blickte gereizt auf und versuchte festzustellen, was die Ursache für die Unruhe war.
    Agent Rieh stand neben dem Eingang und versperrte einer ihr unbekannten Frau den Weg. Mehrere weitere Agenten waren durch den Wortwechsel aufmerksam geworden und hinübergeeilt. Kazdin bemerkte, daß sich Agent Krycek unter ihnen befand, und sie fragte sich zerstreut, was es eigentlich war, das sie so sehr an ihm störte. Neugierig geworden, ging sie in Richtung Eingang.
    Rieh hatte offensichtlich alle Hände voll zu tun, die Fremde aufzuhalten. Sie trug einen langen schwarzen Mantel, der flatterte, während sie lebhaft gestikulierte. Obwohl ihre Gesichtszüge eher weich und feminin waren, strahlten sie jetzt etwas Energisches und Intensives aus. Ihr bronzefarbenes glattes Haar, das ihr fast bis auf die Schultern reichte, schwang hin und her.
    »Ich glaube, Sie verstehen nicht, was ich Ihnen zu erklären versuche«, sagte sie gereizt. »Ich bin gerade mit dem Flugzeug aus Washington gekommen...»
     
    Agent Rieh hob mit einer unbewußt abwehrenden Geste eine Hand: »Wir sind hier momentan alle gerade sehr beschäftigt...«
    »Na schön, dann lassen Sie mich mit jemandem sprechen, der hier etwas zu sagen hat.« Rieh richtete sich zu voller Größe auf. »Das tun Sie gerade.«
Kazdin sah, wie sich Krycek in die Bresche warf. »Beruhigen Sie sich, Scully«, tönte er.
    Die Frau warf ihm einen wütenden Blick mit einem Gesichtsausdruck zu, mit dem man normalerweise gewisse widerliche Substanzen bedenkt, die einem hin und wieder nach einem Spaziergang an den Schuhsohlen haften.
    »Sagen Sie mir bloß nicht, ich soll mich beruhigen! Ich werde mich erst dann beruhigen, wenn ich mit jemandem gesprochen habe, der mir zuhört!«
     
    Kazdin schob sich, dicht gefolgt von Agent Brem, an Rieh vorbei und baute sich vor Scully auf. »Was gibt es hier für ein Problem?« wollte sie wissen.
     
    »Ich bin Agent Scully. Ich habe Informationen, die von äußerster Wichtigkeit für Ihre laufenden Verhandlungen sind.«
     
    Lucy Kazdin nickte ruhig. »Was für Informationen?«
    Scully sah Kazdin an und riß sich mit sichtlicher Mühe zusammen, obwohl ihre Stimme nach wie vor angespannt klang. »Ich fürchte, es hat hier eine

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