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Akte X

Akte X

Titel: Akte X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Seilbahn zu den Sternen
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an, als bemerke er jetzt erst, daß sie da war. »Ja.«
»Was auch immer jetzt in Ihnen vorgeht... Sie haben sich richtig verhalten.«
»Ich weiß. Es ist nur... ich habe ihm geglaubt.«
    Scully senkte den Blick, wandte ihn von seinem Gesicht ab. Es tat ihr weh, ihn anzusehen. »Manchmal, wenn Sie so sehr nach der Wahrheit suchen...«
    In Mulders Züge kehrte etwas Leben zurück. Er schien ihr zum ersten Mal richtig zuzuhören, auf ihre nächsten Worte zu warten. Darauf, von ihr eine Antwort zu hören, von der nur er wissen konnte, daß sie richtig war.
    »... sehen Sie Dinge, die nicht wirklich da sind.«
     
    Mulder nickte, aber sein Gesicht wurde wieder ausdruckslos, und Scully wußte, daß es nicht das gewesen war, was er hatte hören wollen.

13 Jefferson Memorial Hospital Richmond, Virginia
    Mulder ging den gekachelten Korridor entlang, an dessen anderem Ende er Agent Lucy Kazdin sah, die mit einem uniformierten Stadtbediensteten plauderte.
    Bei ihrem Anblick verspürte er einen kleinen schmerzhaften Stich. Er hatte sich schon wieder etwas erholt. Nach einem oder zwei Tagen hatten die Träume aufgehört, und er verstand sein Verhalten jetzt etwas besser. In dem einen Moment, als er alles riskiert hatte, um Duane Barry noch eine Frage stellen zu können, hatte er etwas über sich selbst erfahren. Aber Lucy Kazdin zu sehen, rief ihm ein paar andere Dinge in Erinnerung zurück, die er lieber hätte ruhen lassen.
    Als er sie erreicht hatte, streckte sie die Hand aus und sagte: »Agent Mulder. Danke, daß Sie gekommen sind.«
     
    »Ihr Anruf hat mich einigermaßen überrascht.«
    »Nun ja, so, wie die Dinge gelaufen sind... Was auch immer Sie von unserem Vorgehen gehalten haben, ich bin nie dazu gekommen, Ihnen dafür zu danken, daß Sie das Risiko auf sich genommen und die Sache ins Laufen gebracht haben.«
Mulder starrte sie an. Plötzlich lächelte er, und dann lachte er leise.
    »Was ist?« fragte Kazdin.
     
    »Ich weiß nicht, ich habe eigentlich gedacht, Sie hätten mich kommen lassen, um mich durch die Mangel zu drehen.«
    Diesmal lachte Kazdin, aber irgendwie klang es ein wenig nervös und unecht. Mulder erinnerte sich, wie er sie das erste Mal gesehen hatte, an seinen ersten Eindruck. Sie war eine selbstbewußte und stolze Frau, aber jetzt wirkte sie beinahe... zerknirscht. Und das paßte ganz und gar nicht zu ihr.
    Kazdin drehte sich um, nickte dem Uniformierten zu und deutete auf die Tür hinter sich. Mulder folgte ihr.
    Sie betraten ein relativ großes Einzelzimmer. Duane Barry lag auf einem gewöhnlichen Krankenhausbett, umgeben von der üblichen Phalanx medizinischer Geräte, der Art von Maschinen, die in allen nur spärlich erleuchteten Krankenzimmern dieser Welt Totenwache halten.
    Aus Duane Barrys Nase ragte ein Beatmungsschlauch hervor. Durch zwei intravenöse Infusionen tröpfelte eine farblose Nährflüssigkeit in seine Arme. Duane erweckte diesen merkwürdigen pergamentartigen, zerknitterten Eindruck, der allen Menschen anhaftet, die bis an die Schwelle des Todes getreten und wieder zu den Lebenden zurückgekehrt sind.
    Kazdin und Mulder betrachteten ihn schweigend. Mulder konnte spüren, daß Kazdin mit sich selbst kämpfte.
    »Ich habe mir seine Dienstakte angesehen«, erklärte sie schließlich. »Sie war makellos. Sein Unfall war ziemlich rätselhaft. Er wurde bei der Beobachtung eines Drogengeschäfts mit seiner eigenen Waffe niedergeschossen, für tot gehalten und im Wald liegengelassen. Davon hat er sich nie mehr richtig erholt. Er hat alles verloren, seine Frau, die Kinder, das Haus.«
    Mulder schüttelte den Kopf. »Der dünne Faden der geistigen Gesundheit...«
     
    Kazdin bewegte sich und schien sich unbehaglich zu fühlen. Wieder spürte Mulder die Nervosität, die sie ausstrahlte.
    »Eigentlich habe ich Sie aus einem anderen Grund kommen lassen, Agent Mulder. Beim Röntgen haben die Chirurgen mehrere kleine Metallstücke entdeckt. In seinem Zahnfleisch, in den Nebenhöhlen und eins in seinem Bauch.«
    Mulder starrte sie an. Sein Herz begann, schneller zu schlagen, das Blut dröhnte ihm in den Ohren. Kazdin schien seine Erregung zu bemerken und sprach schnell weiter.
    »Ich habe es überprüfen lassen - ich war nur sicher, daß Sie das gewollt hätten -, und in seinen linken und rechten vorderen Schneidezähnen waren winzige Bohrlöcher. Der Zahnarzt, der sie untersucht hat, sagte, daß sie mit keinem derzeit verfügbaren Gerät gebohrt worden sein können. Nicht ohne

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