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Akte X

Akte X

Titel: Akte X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Seilbahn zu den Sternen
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eigener Wagen.
    Er glitt auf den Platz hinter dem Lenkrad, schloß die Tür hinter sich und wandte sich dem Mann zu, der lässig auf dem Beifahrersitz saß. Der Mann sog an seiner Filterzigarette, atmete tief ein und blies eine beißende Qualmwolke in Kryceks Gesicht.
    Krycek drehte den Kopf zur Seite, um dem Qualm zu entgehen, und räusperte sich kräftig. Der Cigarette Smoking Man sah ihn einen Moment lang an, bevor er sich vorbeugte und die Zigarette im Aschenbecher ausdrückte.
    »Skinner erwartet meinen Bericht über den Vorfall mit Duane Barry«, sagte Krycek. »Was soll ich ihm erzählen?«
     
    Der Cigarette Smoking Man rieb sich nachdenklich das Kinn. »Sagen Sie ihm die Wahrheit.« Krycek warf ihm einen verblüfften Blick zu. Offensichtlich überraschte ihn die Vorstellung, sich an die Wahrheit zu halten. »Wie meinen Sie das?«
     
    »Bestätigen Sie Mulders Version der Ereignisse. Sie haben sein Vertrauen gewonnen. Jetzt kommt es darauf an, es zu bewahren.« »Wie lange noch?« »Bis Ihr Auftrag erledigt ist.«
    Krycek wandte das Gesicht ab, ohne sich große Mühe zu geben, seine Irritation zu verbergen. »Wenn Mulder eine solche Gefahr darstellt, warum beseitigen wir ihn dann nicht einfach?« »Das ist nicht möglich.«
    »Nicht möglich? Nach allem, was ich für Sie tun mußte?«
     
    Der Cigarette Smoking Man schüttelte müde den Kopf, als sei es ihm lästig, das Naheliegende erklären zu müssen. »Wenn wir Mulder töten, riskieren wir, ihn zu einem Märtyrer zu machen.«
    Obwohl diese Erklärung Krycek nicht völlig befriedigte, schluckte er sie. »Was ist mit Scully?« »Darum haben wir uns bereits gekümmert.«
»Wie?«
Das faltige Gesicht des Cigarette Smoking Man wurde noch ausdrucksloser. »Wir teilen Ihnen nur das mit, was Sie wissen müssen.«
»Ich denke, ich habe ein Recht darauf, die Hintergründe zu erfahren.«
    »Sie haben überhaupt keine Rechte«, erwiderte der Cigarette Smoking Man lakonisch. »Sie haben lediglich Befehle auszuführen.«
     
    Krycek starrte ihn mit leicht geöffnetem Mund an. Die nüchterne Feststellung erfüllte ihn mit Unbehagen.
     
    Der Cigarette Smoking Man musterte ihn ohne erkennbare Gefühlsregung. »Wenn Sie damit ein Problem haben, werden wir andere Vorkehrungen treffen.«
     
    Er wartete Kryceks Erwiderung nicht ab, öffnete die Tür und stieg aus. Alex Krycek blieb in seinem Wagen sitzen und starrte ihm gedemütigt hinterher.

5 FBI Academy Quantico, Virginia 7:55 Uhr
    Es war kühl in dem großen gefliesten Raum. Die sorgfältig klimatisierte Luft roch nach Desinfektionsmitteln und... nach irgend etwas anderem. Mulder stand vor der stählernen Bahre und betrachtete nachdenklich Duane Barrys verhüllten Körper. Das weiße Laken hatte sich in Brusthöhe durch getrocknetes Blut hellbraun verfärbt. Duanes Füße ragten unter dem Laken hervor. An einem seiner großen Zehen war mit einem Draht eine Plakette befestigt.
    »Entschuldigen Sie.«
    Einen Moment lang glaubte Mulder, Scullys Stimme gehört zu haben, als er aus seinen düsteren Gedanken aufschreckte. Aber die Frau, die sich ihm näherte, war nicht Scully. Ihr Haar war silbergrau, ihr Gesicht distanziert und emotionslos. Sie schob sich an ihm vorbei und legte ein Klemmbrett auf Duanes reglose Brust. Ohne Mulder die geringste Beachtung zu schenken, bückte sie sich und löste die Feststellbremse der Schiebebahre.
    Mulder konnte ihren Namen auf der Brusttasche des weißen Laborkittels lesen. Dr. Ruth Slaughter. »Ich bin Agent Mulder. Ich bin gekommen, um den Autopsiebericht dieses Mannes einzusehen.«
    Die Frau warf ihm einen flüchtigen, desinteressierten Blick zu. »Tut mir leid. Der Autopsiebericht ist noch nicht vollständig.«
    »Sind Sie die zuständige Pathologin?«
»Ja.«
»Dürfte ich erfahren, wie der vorläufige Befund aussieht?«
    Dr. Slaughter richtete sich auf und ergriff das Klemmbrett. Mulder hatte den Eindruck, als wolle sie verhindern, daß die Unterlagen einem Unbefugten in die Hände fielen. Sie überflog die festgeklemmten Seiten, schaute ihn kühl und mit ausdruckslosem Gesicht an. Dann gab sie ihm eine knappe Zusammenfassung des Untersuchungsberichts, die sich so anhörte, als habe sie sie auswendig gelernt: »Verbrennungen zweiten Grades im Gesicht, Quetschungen im Halsbereich und des Kehlkopfs. Wenn ich die Todesursache bei meinem derzeitigen Kenntnisstand beurteilen müßte, würde ich sagen, daß dieser Mann erstickt ist.«
    Mulder verzog das Gesicht.
»Haben Sie etwas anderes

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