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Akte X

Akte X

Titel: Akte X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unsere kleine Stadt
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Enthauptungsritual war nur dann wirkungsvoll, wenn das Opfer noch am Leben war. Und bei vollem Bewusstsein.
Er bückte sich, griff nach ihren Füßen und zerrte sie ächzend zur Tür.
    Am anderen Ende der Leitung hörte Mulder das Geräusch von Metall, das auf Fleisch prallte. Trotz des schlechten Empfangs und der Störungen war dieses Geräusch unverwechselbar.
    „Scully!“ brüllte er. „Scully! Sind Sie noch da?
    Antworten Sie mir!“ Mit jedem Wort, auf das er keine Antwort erhielt, wurde seine Stimme lauter, sein Ton verzweifelter. „Scully!“
    Er sah aus dem Fenster in Chacos Schlafzimmer. Weit entfernt, jenseits der Baumkuppen, erkannte er einen orangefarbenen Schimmer.
    Dort draußen brannte ein Feuer. Der Richtung nach flackerte es auf einem der Felder nahe der I-10.
Mulder holte tief Luft.
Das konnte nur eines bedeuten.

13
    Auf dem Beifahrersitz eines dahinrasenden Autos kam Scully wieder zu sich. Sie fühlte, dass etwas ihren Mund bedeckte, und nach einer versuchsweisen Bewegung ihrer Lippen wusste sie, dass es sich um einen breiten Streifen Klebeband handelte. Außerdem waren ihre Hände hinter dem Rücken gefesselt.
    In einem mörderischen Tempo jagte Chaco den Wagen über die kurvenreiche Landstraße.
Als ihr Blick wieder klarer wurde, entdeckte Scully ihre Waffe, die zwischen den beiden Vordersitzen lag. Langsam drehte sie ihre Arme hinter dem Rücken zur Seite und versuchte, die Pistole zu erreichen. Auch wenn ihre Hände auf dem Rücken gefesselt waren, könnte sie, wenn es ihr gelang, sie zu packen, vielleicht...
Doch Chaco bemerkte ihre Bewegung und versetzte ihr einen Stoß. Scullys Kopf flog zurück und schlug gegen die Scheibe auf der Beifahrerseite.
Mit der rechten Hand schnappte er sich die Waffe und hielt sie fest, während er mit der anderen den Wagen steuerte.
„Lassen Sie das!“ fauchte Chaco. „Versuchen Sie keine Tricks!“
Doch Scully hörte ihn gar nicht. Durch die Windschutzscheibe konnte sie das Ziel ihrer Höllenfahrt erkennen: ein großes Feuer auf einem Feld neben der Straße. Im gespenstischen Flackern der Flammen sah sie einige Dutzend Menschen stehen. Sie wusste, was das bedeutete... Totes Fleisch. Sie war - buchstäblich - totes Fleisch.
Nachdem Chaco den Wagen geparkt hatte, sprang er aus dem Auto, lief auf die Beifahrerseite und zerrte sie heraus.
Die Luft war kalt, und der Wind heulte. Das Feuer flackerte wild hin und her und schleuderte Funken in die dunkle Nacht.
Sie kamen an Menschen vorbei, die in kleinen Gruppen beisammen standen. Scully erkannte einige der Gesichter, die sie im Werk gesehen hatte. Sie unterhielten sich freundlich und fühlten sich offensichtlich rundum wohl, während sie eine Art Eintopf aus ihren Papptellern löffelten. Einen Eintopf mit hohem Fleischanteil.
In Scullys Magengrube setzte ein bedrohliches Grummeln ein, das ausnehmend gut zu dem Rauschen in ihren Ohren passte. Totes Fleisch. Ihr war klar, was diese Leute da aßen... oder besser, wen.
Doris Kearns.
Die Menschen nahmen sie und Chaco kaum wahr, während sie an ihnen vorbeitaumelten. Unter anderen Umständen wären sie wohl kaum zu übersehen gewesen: Scully, die mit einem silbernen Klebestreifen über dem Mund und mit gefesselten Händen über das Feld stolperte, und Chaco, der sie mit sich zerrte, während seine Augen hektisch hin und her wanderten und die Waffe in seiner Hand bedrohlich bebte. Doch vermutlich war das für diese Leute ein vertrauter Anblick.
Im Vorbeigehen hörte Scully jemanden sprechen, und die Menschen in der näheren Umgebung brachen in lautes Gelächter aus. Entsetzt erkannte sie, dass der Mann einen Witz erzählt hatte. Sie verhielten sich, als wären sie zu einem sonntäglichen Picknick versammelt und nicht, um eines der letzten Tabus der Menschheit zu brechen.
Sie stolperten weiter, bis das knisternde Feuer hoch vor ihnen aufloderte. Scully sah, dass noch viele Stadtbewohner in der Schlange standen und Pappteller in Händen hielten. Offensichtlich warteten sie darauf, ihre Ration zu erhalten. Langsam, immer einer nach dem anderen, bewegten sie sich auf den großen Fleischtopf zu. Scullys angstgeweitete Augen wurden noch größer, als sie erkannte, dass Dr. Randolph hinter dem Topf stand und die hungrige Menge mit anständigen Portionen versorgte.
Chaco blieb stehen, ohne Scully auch nur für einen Moment loszulassen. „Was habt ihr getan?“ brüllte er.
Einige Menschen blickten neugierig auf, doch die meisten aßen weiter und unterhielten sich, ohne dem

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