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Akte X

Akte X

Titel: Akte X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Skin
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Hand fort und betrachtete das Holz. Erwartungsgemäß konnte er nichts entdecken.
    Plötzlich erwachte sein Verstand zu reger Geschäftigkeit; ein Gefühl ergriff von ihm Besitz, das die verstümmelten Kühe ihm nicht hatten bereiten können, es war das erregende Jagdfieber, das ihm im Keller des Hoover-Gebäudes den Spitznamen >Spooky< eingebracht hatte. Für jeden anderen Menschen war dieser Bericht ohne besondere Bedeutung, nur ein Paar blauer Augen, ein demoliertes Krankenhauszimmer und eine Einbuchtung in einer hölzernen Tür. Für Mulder jedoch war es, als strömte Kokain durch seine Venen. Diese unerklärlichen Begleitumstände verbreiteten den Hauch einer X-Akte.
    Rasch ging er zu dem Schreibtisch in der anderen Ecke des Hotelzimmers und griff nach dem Telefon. Aus dem Gedächtnis wählte er die Nummer der FBI-Niederlassung in New York. Mit ruhigen Worten trug er der Telefonistin sein Anliegen vor und erklärte ihr genau, welche Anfrage sie an das Morddezernat in New York richten sollte, das für die Untersuchung im Fall Stanton zuständig war. Danach legte er den Hörer auf und vergewisserte sich, dass das Faxgerät empfangsbereit war.
    Dann ging er zurück zu der Tür des Wandschrankes. Unterwegs hob er das nasse Handtuch auf, das er neben dem Bett auf den Boden hatte fallen lassen. Er wickelte das Handtuch um seine offene rechte Hand und stellte sich vor das unbeschädigte, hölzerne Türblatt.
    Schließlich schloß er die Augen, holte aus und drosch mit seiner rechten Hand genau in die Mitte der Tür. Er hörte ein scharfes Krachen und verzog das Gesicht, als sich die Muskeln in seinem Unterarm verkrampften. Dann trat er einen Schritt zurück und betrachtete das Holz. In der Oberfläche entdeckte er Risse, die sternförmig von dem Punkt des Aufpralls ausgingen. Die Risse fielen ins Auge, aber sie waren absolut nicht mit der tiefen Einbuchtung vergleichbar, die er in der CNN-Reportage gesehen hatte. Und trotz des Handtuches schmerzte sein ganzer Arm von der Kollision mit dem unnachgiebigen Holz, während er versuchte, sich das Gefühl in seinen Fingern vorzustellen, wenn sie mit genug Kraft auf das Holz prallten, um Beulen zurückzulassen.
    Plötzlich riß ihn ein Pochen an seiner Zimmertür, gefolgt von einer weiblichen Stimme, aus den Gedanken. »Mulder? Ist alles in Ordnung?«
    Rasch durchquerte Mulder sein Hotelzimmer und öffnete die Tür. In dem engen Korridor stand Dana Scully mit nassem, rotbraunem Haar vor ihm. Sie trug eine dunkle Kostümjacke über dem lose flatternden weißen Hemd, und es war nicht zu übersehen, dass sie in aller Eile in ihre Kleider geschlüpft war. Ihre sonst so ordentliche und konventionelle Erscheinung schien derzeit von den Wassertropfen, die auf der hellen, zarten Haut über ihrem Schlüsselbein glitzerten, bis hin zu dem besorgten Ausdruck in ihren grünen Augen ein wenig zerfasert zu sein. Wenn auch ihre Hände leer waren, konnte Mulder doch die Beule erkennen, hinter der sich der Smith & Wesson Dienstrevolver samt Holster links unter ihrer Jacke verbarg. Mulder hegte keinen Zweifel daran, dass sie sein Zimmer mit gezogener Waffe gestürmt hätte, hätte er die Tür nicht freiwillig geöffnet. »Was geht hier vor? Es hat sich angehört, als würden sie mit ihren Möbeln kämpfen.«
    Mulder lächelte. »Nicht mit den Möbeln. Nur mit der Schranktür. Tut mir leid, wenn ich Sie beim Duschen gestört habe.«
    Scully schob sich an ihm vorbei in das Zimmer hinein. Ein vager Geißblattgeruch umgab sie, und in ihrem Haar hing noch immer der Schaum des Shampoos. Vor der Schranktür blieb sie stehen und betrachtete die Risse in der Mitte des Holzes. Dann wanderte ihr Blick zu dem nassen Handtuch, das noch immer um Mulders rechte Hand gewickelt war. »Interessante Methode, einen geschwollenen Kiefer zu kühlen.«
    Mulder hatte seine Verletzung fast vollkommen vergessen. Weder die Schwellung noch der Schmerz schienen nun noch von Bedeutung zu sein. »Scully, wie oft versuchen Patienten, ihren Arzt umzubringen?«
    Scully zog die Augenbrauen hoch. Inzwischen hatte die Anspannung in ihrem Körper sich gelegt, und sie war damit beschäftigt, die beiden oberen Knöpfe ihrer Bluse zu schließen. Als sie vor dem Fernsehgerät stehenblieb, wurde das fahle Leuchten von der Haut über ihren hohen Wangenknochen zurückgeworfen. »Mulder, wir müssen packen und losfahren, wenn wir noch heute nacht in Washington ankommen wollen.«
    Mulder zuckte die Schultern und kam gleich wieder auf sein

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