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Akte X Novel

Akte X Novel

Titel: Akte X Novel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heilige Asche
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entpuppte sich als die von Chuck Burk. Also fanden sie sich bald darauf in dessen Labor voller Videogeräte und seiner übrigen, esoterischen Ausrüstung in der Universität von Maryland wieder.
Chuck nahm den kleinen Beutel mit der Asche beinahe ehrfürchtig entgegen, betastete ihn vorsichtig und betrachtete ihn durch seine Hornbrille, als könne er nicht glauben, was er sah.
    „Oh, wow! So etwas habe ich seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen ... nicht mehr seit 1979 in Indien." „Indien?" fragte Scully, der erneut Zweifel an diesem seltsamen Typen kamen. Mulder hatte wahrhaftig einen Riecher für „Leute vom Fach".
     
    „Bevor Chuck dem akademischen Zauber erlegen ist, hat er noch eine Pflichttour auf dem alten Hippie-Pfad gemacht", erwiderte Mulder.
    „Das ist sogenannte 'Vibuti'", erklärte Chuck. „Heilige Asche. Aber chemisch gesehen ist sie reine Einbildung." Er vollführte eine ausholende Geste mit gespreizten Fingern. „Etwas, das sich aus dem Nichts heraus materialisiert."
    „Moment mal", schaltete sich Scully ein. „Nichts materialisiert einfach so aus dem Nichts."
    „Sie haben doch die Bibel gelesen", sagte Chuck, während er den Beutel öffnete und die Asche zwischen Daumen und Zeigefinger rieb. „Sie erinnern sich bestimmt an die Geschichte, wie Jesus Brote und Fische erschuf ..."
    „Aber das ist ein Gleichnis."
„Ich habe 1979 gesehen, wie ein Guru namens Sai Baba ein ganzes Festmahl aus dem Nichts erschuf."
    „Zu dumm, daß Sie das nicht fotografiert haben", sagte Scully sarkastisch. „In Ihrem Computer würde sicher das komplette letzte Abendmahl daraus."
     
    Mulder lachte amüsiert über den Gegenangriff. Chuck ignorierte Scully und fuhr mit seiner Erklärung fort. Sie hatte das Gefühl, daß Chuck sich nur um Mulders willen mit ihr abgab.
     
    „Vibuti entsteht während der Gegenwart von Geistwesen, oder während einer Bilokation, einem Phänomen, bei dem die Energie einer Person an einen anderen Ort transferiert wird."
    „Durch diese Energie wurde vielleicht der Garagentoröffner ausgelöst", sagte Mulder.
Scully schüttelte den Kopf. „Ja, entweder das, oder jemand hat einfach eine Fernbedienung benutzt." „Wer, meinen Sie, könnte das getan haben?" fragte Mulder.
„Wer stand in der Einfahrt, als sich bei uns gestern unerwartet das Garagentor öffnete?" „Die alte Dame", antwortete Mulder. Nach einer Pause fügte er hinzu: „Und Charlie."
    Er und Scully wechselten einen Blick. Keiner von ihnen hatte die Möglichkeit bisher ernsthaft in Betracht gezogen, daß Charlie möglicherweise kein Opfer, sondern Täter war.
     
    In dem Fall mochte es ihm ganz recht sein, daß der Tod seines Vaters seine Befragung zunächst verhinderte ... eine Befragung, die so schnell wie möglich nachgeholt werden sollte.
     
    Offenkundig war es an der Zeit, daß Mulder und Scully zu dem vom Unheil verfolgten Haus der Holveys zurückkehrten ...
    Zur selben Zeit preßte der Junge, mit dem sie reden wollten, ein Ohr gegen das Schlüsselloch des Zimmers seiner Großmutter und lauschte. Sie war dort drinnen, und bei ihr waren die drei schwarz gekleideten Neuankömmlinge. Irgendwie schien es bei dieser Zusammenkunft um ihn zu gehen, und er wollte wissen, was da vor sich ging. Er mußte es wissen ...
    In dem Zimmer waren die schweren Vorhänge zugezogen, um das Sonnenlicht auszusperren. Auch jetzt war der Raum nur von den zahlreichen Kerzen erleuchtet. Golda und die drei schwarzen Gestalten - sie hatten ihre Hüte abgenommen und rotschwarze Stolen um die Schultern gelegt -waren um den Tisch in der Mitte des Zimmers versammelt und streckten ihre Hände der Messingschale in der Mitte entgegen. Mit leisen, geheimnisvollen Stimmen rezitierten sie im Chor, Kraft und Entschlossenheit lag in ihren Worten.
    "Voi ilelor - maistrelor - dusmanele omenilor - stapinele vintulu - doamnele pamintulu - deprin vazduh sburati ..."
    Der Singsang ging weiter, während einer der Männer einen toten Hahn hochhielt, aus dessen aufgeschlitzter Kehle Blut in die Schale tropfte. Die alte Frau fügte Kräuter und dunkle Flüssigkeiten aus den Fläschchen und Krügen hinzu, während die Worte des Sprechgesangs sich zu verdichten und auf die Schale zu konzentrieren schienen.
    "Pe erbe lunecati - si pe valuri calcati - ve duceti in locuri - in balta tresti - "
    Nun entzündete Golda ein Streichholz und ließ es brennend in die blutige Mixtur in der Schale fallen. Das Holz schwamm nicht, sondern versank sofort. Sie entzündete ein

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