Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Akte X Novel

Akte X Novel

Titel: Akte X Novel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heilige Asche
Vom Netzwerk:
raushielt.
    Der Älteste der Calusari stellte eine Schale auf den Nachttisch. Er führte den Sprechgesang an, die anderen folgten seinen Worten. Ein anderer Calusari streute glitzernde Steinsalzkristalle über die Brust des Jungen. Als sie seine nackte Haut berührten, fuhr er zischend hoch. Seine offenen Augen sahen nicht aus wie die eines gewöhnlichen Jungen.
    Der Älteste nahm das erste seiner Gefäße und streute ein pulverisiertes Kraut in die Schüssel, während er in seinem Singsang fortfuhr.
     
    "Voi ielelor, maistrelor - dusmanele oa-menilor ..."
     
    Das Wasser zischte und brodelte, als das Pulver einsank, und auch Charlie zischte -ein langgezogenes „Ssssssssss" voller Haß und Galle.
     
    Der Älteste fügte dem Wasser Beifuß hinzu, und wieder zischte es. Charlie stöhnte. Es klang seltsam verzerrt, als ob das Geräusch aus vielen Richtungen gleichzeitig käme.
     
    "Stapinele vintului - doamnele pamintu-lui - ceprin vazduh sbrurati
    Charlies Stöhnen wurde lauter, und es hörte sich immer weniger kindlich an. Er riß die Augen weiter auf und fletschte die Zähne wie ein wildes Tier. Als er auf rumänisch zu sprechen begann, klang seine Stimme überhaupt nicht wie die eines kleinen Jungen.
    „Ihr habt hier keine Macht!" drohte der Geist in ihm.
    Die Calusari ignorierten die Stimme. Sie hielten ihn mit Mühe an Armen und Kopf fest, der Schweiß tropfte ihnen von Händen und Stirn. Tierische Knurrlaute kamen tief aus Charlies Leib, schreckliche Geräusche wie von nagenden Bestien ...
    Der Älteste streute ein rotes Pulver in die Schüssel, und das Wasser nahm eine tief blutrote Farbe an. Als sich die Farbe verteilte, schrie Charlie, sein Körper bäumte sich, trotz der kräftigen Hände, die ihn niederhielten, auf.
    „Das könnt ihr nicht tun!" spie und heulte er. „Ihr werdet durch eure eigenen Werkzeuge umkommen!"
    Mulder zuckte zusammen. Er verstand nicht, was gesagt wurde, und auch nicht viel von dem, was vor sich ging, aber sein Instinkt sagte ihm, daß er sich einschalten sollte. Der Älteste sah ihn an und winkte ihn heran, um Hand anzulegen. Er deutete auf die wild strampelnden Beine des Jungen. Selbst drei erwachsene Männer konnten ihn jetzt nicht mehr niederhalten. Das Böse in ihm war stärker als seine körperliche Gestalt.
    Mulder ergriff zögernd Charlies Knöchel ... und als er aufsah, traf ihn ein Blick, der nichts Menschliches hatte. Es sah ihn, und ein tiefes Knurren stieg in seine Kehle, als ob es plötzlich Beute gewittert hätte. „Schauen Sie nicht hin!" rief der Älteste drängend. „Schauen Sie nicht hin! Sonst wird es Sie wiedererkennen!"
    Mulder riß seinen Blick los und fixierte die Wand. Er fühlte sich ausgelaugt, geschwächt von der kurzen Konfrontation. Es dauerte eine Sekunde, ehe er bemerkte, daß die Wände mit einer gold-braunen Flüssigkeit bedeckt waren, die zäh wie Honig herabtropfte. Sie war überall; es schien, als würde das Zimmer schwitzen.
    Als der Älteste einen langen rituellen Dolch zückte, sah Mulder wieder hin. Die Klinge ähnelte der, die er bei Golda gesehen hatte, doch sie war größer und reicher verziert und hatte anscheinend einen Griff aus poliertem Gold. Der alte Mann schwang den Dolch und beugte sich über die Hand des Jungen, die ein anderer der Calusari ihm entgegenhielt.
    Als die Klinge herabsank, erbebte das Bett und erhob sich vom Boden. Charlie wand sich noch wilder in den Händen der Männer, das Stöhnen und Knurren vervielfachte, verzerrte sich und war für menschliche Ohren immer schwerer zu hören und immer schwerer zu ertragen ...
    Scully schob die Tür zu Goldas Zimmer auf und trat leise ein. Sofort erhob sich ein seltsamer Wind, Papiere wurden an ihr vorbeigewirbelt, die Fenster klapperten, und das Buntglas-Hakenkreuz wackelte, als ob es sich losreißen wollte.
    Sie hörte eine Stimme - Maggies Stimme -, doch sie konnte im Schein der Taschenlampe niemanden im Zimmer entdecken. Scully folgte den Lauten und ging weiter hinein. Der Lichtkegel wanderte über die umgestürzten Möbel und Gegenstände, die überall verstreut lagen.
    Schließlich richtete sie den Lampenstrahl an die Decke - und dort sah sie Maggie. Irgendeine unsichtbare Kraft hielt sie gegen die Zimmerdecke gedrückt. Sie hatte die Äugen geschlossen, und ihre Lippen flüsterten immer noch verzweifelt einen abwehrenden Sprechgesang ...
    "Voi ielelor, maiestrelor - dusmanele ca-menilor - stapinele vintului - doam-nele..."
    Scully ging entgeistert näher heran -und

Weitere Kostenlose Bücher