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Al Wheeler und das Komplott

Al Wheeler und das Komplott

Titel: Al Wheeler und das Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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mich.
    »Ein einfältiger Mensch wie
Sergeant Polnik würde, was das Mädchen ihm erzählt hatte, gemeldet haben«,
sagte er langsam, »damit drei Wagenladungen voll Polizisten ihn hätten
verfolgen können. Dann hätten sie das Gebiet umstellen, abriegeln und den
Mörder einkreisen können. Aber dem superschlauen Al Wheeler fällt so was nicht
im Traum ein! Der spielt lieber den einsamen Helden und verpatzt die ganze
Sache.«
    »Meiner Meinung nach wäre der Mörder
längst über alle Berge gewesen, bevor die drei Wagenladungen voll Polizisten
oben auf der Klippe angekommen wären«, wandte ich ein. »Haben Sie irgend etwas
über Forest erfahren?«
    »Er wurde innerhalb von zwei
Stunden nach Kowskis Ermordung getötet«, erklärte Lavers. »Beide mit dem
gleichen Kaliber erschossen. Mehr wissen wir im Augenblick auch nicht.«
    »Interessant ist nur, weshalb
er sich so viele Umstände machte, Bella Woods an einen bestimmten Ort zu
locken, um sie dort seiner Sammlung einzuverleiben«, sagte ich geistesabwesend.
»Warum will er sie unbedingt umbringen?«
    »Weiß sie es denn nicht?«
brummte der Sheriff.
    »Sie sagt, sie wüßte es nicht.
Ich weiß nicht, ob sie lügt oder die Wahrheit sagt«, meinte ich. »Aber —
verflucht!«
    »Was ist denn jetzt schon
wieder?« fragte Lavers gereizt.
    »Ich sollte auf dem schnellsten
Weg zum Psychiater!« sagte ich. »Ich verliere meinen Verstand.«
    »Das weiß ich schon seit
Monaten«, erklärte er völlig desinteressiert.
    »Haben Sie die Telefonnummer
des Hauses draußen in Hillside?« fragte ich.
    »Die steht hier irgendwo auf
einem Block«, sagte er. Er fummelte herum, bis er sie fand, und gab sie mir.
    Bis jemand abhob, läutete es
sechsmal.
    »Ja?« meldete sich dann eine
weibliche Stimme unfreundlich.
    »Sind Sie’s, Bella?«
    »Ja, Bella hier«, antwortete
dieselbe unfreundliche Stimme.
    »Al Wheeler.«
    »Rufst du an, um auf
Wiedersehen zu sagen?«
    »Ich habe jetzt keine Zeit zum
Süßholzraspeln«, sagte ich kurz angebunden, »und du auch nicht. Ist inzwischen
jemand zurückgekommen? «
    »Noch nicht!« Ein Funken
Neugierde ließ ihre Stimme lebendiger klingen. »Warum rufst du an?«
    »Wo ist Pearl?«
    »In ihrem Zimmer; die Tür ist
von innen verschlossen. Ich habe schon dagegengebumst ,
aber sie kam nicht heraus. Warum fragst du?«
    »Auf der anderen Straßenseite,
etwa zehn Meter von eurer Garteneinfahrt entfernt, parkt ein grüner Wagen.
Darin wartet ein Sergeant namens Polnik. Sobald du aufgelegt hast, gehst du zu
dem Wagen hinaus, sagst dem Sergeanten, daß ich angerufen hätte und du in
seinem Wagen bleiben sollst, bis ich komme. Und laß dich nicht blicken, wenn
irgendwer von den übrigen nach Hause kommt. Alles verstanden? «
    »Verstanden«, sagte sie. »Soll
ich die Pläne des streng geheimgehaltenen Raumschiffes dem kleinen grünen Mann mit dem langen weißen Bart und den drei
Beinen geben? Du weißt doch, der auf seinem Motorroller um drei Uhr nachts
vorbeikommen wird — und wie ist das Erkennungszeichen?«
    »Wenn du unbedingt glaubst, das
sei ein Witz — dann nimm besser Vernunft an«, fauchte ich. »Jemand war so sehr
darauf erpicht, dich abzumurksen, daß er keine Mühe scheute, dich heute abend nach San Tima hinaufzulocken, wo es eine leichte Sache gewesen wäre. Und wer immer heute nacht daneben geschossen hat, der Betreffende kann jeden Augenblick zurückkommen. Aber mir soll’s recht
sein, wenn du mit dem Mörder unter einem Dach wohnen willst.«
    Zwei Sekunden schleppten sich
müde dahin, während man nur das Summen in der Leitung vernahm.
    »Al?« sagte sie dann kleinlaut.
»Ich gehe schon.«

9
     
    Es war fast halb eins, als ich
hinkam. Ich parkte den Healey in einer anderen Straße, einen Häuserblock von
der Stelle entfernt, weil sich Reklame für einen Polizisten nie auszahlt, und
ging das Stück zu Polniks Wagen zu Fuß.
    Ich öffnete die rechte
Vordertür und setzte mich in den Wagen. Bella rutschte ein bißchen zu Polnik
hinüber, um mir Platz zu machen, und lächelte mir warm entgegen.
    »Hallo«, sagte sie. »Ich werde
wohl den Rest meines Lebens damit verbringen, die vielen großen Gefallen
abzuzahlen, die ich dir schulde, Süßer!«
    »Welch interessantes Leben da
vor dir liegt«, bemerkte ich selbstzufrieden.
    »Nur wir drei«, sagte sie.
»Ich, du und dein ego . Ich sage ja immer schon, zu
dritt auf dem Sofa ist so gemütlich.«
    Ein seltsam blökendes Geräusch
kam aus dem Dunkel jenseits von Bella.
    »Was ist denn, Polly?«

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