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Al Wheeler und das Komplott

Al Wheeler und das Komplott

Titel: Al Wheeler und das Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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sie nicht
Pearl mit Vornamen?«
    »Ist sie tot?«
    »Wie die anderen: eine Kugel
durch den Kopf.«
    Ich schob meine Beine behutsam
vom Bett auf den Boden und begann langsam aufzustehen.
    »Sie an Ihren Absichten zu
hindern, wäre nur Zeitverschwendung«, brummte Murphy. »Aber passen Sie auf, daß
Sie sich nicht selbst hindern, indem Sie das Bewußtsein verlieren. Falls Sie
fallen und sich noch einmal den Hinterkopf anschlagen sollten, landen Sie
bestimmt im Krankenhaus, wenn nicht gar in der Leichenhalle.«
    Forschen Schrittes verließ er
das Zimmer, während ich noch leicht schwankte. Nach einer Weile hörte ich auf
zu schwanken und schaffte es ganz langsam, das Zimmer zu durchqueren und mich
schaudernd im Spiegel zu betrachten. Mit der sauberen weißen Bandage um den
Kopf sah ich eher wie der orientalische Zauberkünstler eines Wanderzirkus aus
als wie ein Kriminalbeamter. Vielleicht wäre ich als Zauberkünstler besser
gefahren, nur daß meine Kunststücke in letzter Zeit ziemlich lausig geworden
waren.
    Es gelang mir, auf den Gang
hinauszugehen und Pearl Sangers Zimmer zu erreichen. Man hatte die Leiche noch
nicht weggebracht. Sie lag auf dem Rücken quer über dem Bett. Ich trat bis an
den Rand des Bettes heran und blickte auf sie hinab.
    Jemand hatte Pearl eine Kugel
durch die Stirn geschossen. Genauso war Tony Forest erschossen worden —
vielleicht fing der Mörder an, Gewohnheiten zu entwickeln. Ihr bronzefarbenes
enges Kleid war vorn aufgerissen. Über ihrer linken Brust liefen parallel vier
unregelmäßige Kratzspuren, die tief in die zarte weiße Haut eingegraben waren.
    Ich hörte Schritte hinter mir
und drehte mich um, um zu sehen, wer kam. Einen Augenblick lang kam es mir so
vor, als wäre der Schlag auf den Kopf doch zuviel gewesen und ich sähe
Gespenster — Gestalten aus einem Alptraum. Ich schüttelte ein paarmal den Kopf,
aber der Alptraum wollte nicht schwinden, und so mußte es wohl Wirklichkeit
sein.
    Der Alptraum hieß Lieutnant
Hammond von der Mordabteilung. Wir waren zwar Kollegen, aber der eine konnte
den andern nicht riechen.
    »Der Doc hat sich wegen dem
Kratzer auf Ihrem Schädel Sorgen gemacht, Wheeler«, sagte Hammond herzlich.
»Ich sagte ihm, es bestehe kein Grund zur Sorge — Wheelers Kopf sei durch und
durch solide Knochenmasse. Sieht so aus, als hätte ich doch recht gehabt, wie?«
    »Wer hat sich da geirrt und Sie
hereingelassen?«
    »Der Sheriff bemüht sich
gerade, einen Fehler wiedergutzumachen, Kumpel«, sagte Hammond spöttisch, »und
deshalb bin ich hier. Nachdem Sie den Fall völlig verpatzt haben, tat Lavers
das einzig Richtige und rief die Mordabteilung an. Captain Parker hat mich
hergeschickt, um aufzuräumen.«
    »Dieser Parker!« sagte ich.
»Der hat aber Humor, das muß ich sagen.«
    »An Ihrer Stelle würde ich
lieber nicht lachen, Wheeler«, sagte Hammond schadenfroh. »Nach dem, was ich so
gehört habe, hat Lavers für Sie ungefähr so viel übrig wie für eine
Klapperschlange, und er überlegt schon, ob er Sie nicht wieder zur
Mordabteilung versetzen soll. Das Dumme ist nur, daß Parker gerade keine
Sergeantenstelle frei hat — wenn er Sie in die Vermittlung setzt, wie soll er
da wissen, ob Sie die Telefonanrufe auch richtig weiterleiten?«
    »Sie sind aber reizend«, sagte
ich, » wie’n Stinktier. Wo ist Lavers? «
    »Drunten«, sagte er, »aber
sehen Sie sich vor, daß Sie nicht in seine Nähe geraten, sonst kriegen Sie noch
eins über den Schädel, Wheeler! Nicht, daß es mir was ausmachen würde. Ich muß
aber an Doc Murphy denken — der hat schon genug Sorgen.«
    Ich ging an ihm vorbei aus dem
Zimmer und ging dann die Treppe hinunter, wobei ich mich verzweifelt ans
Treppengeländer klammerte. Lavers kam aus dem Wohnzimmer und blieb gerade noch
rechtzeitig stehen, sonst wäre er in mich hineingerannt. Ich folgte Paul
Winterman, und das war der Zeitpunkt, an dem mein Maß zum Überlaufen voll war.
    »Wheeler!« Lavers sah mich an,
als solle ich in das finstere Loch zurückkriechen, aus dem ich herausgekrochen
war. »Murphy sagte, daß Sie ziemlich was auf den Kopf bekommen haben — Sie
sollten lieber nach Hause gehen und sich hinlegen.«
    »Da sind eine Reihe Fragen,
Sheriff«, sagte ich geduldig. »So zum Beispiel, warum Sie die Mordabteilung
benachrichtigt haben?«
    Sein Gesicht verfärbte sich zu
einem schmutzigen Grau. »Das fragen Sie mich noch nach allem, was passiert ist?
Während Sie mit Bella Woods Haschmich spielten, wurde die Sanger nur

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