Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Al Wheeler und der tote Partygast

Al Wheeler und der tote Partygast

Titel: Al Wheeler und der tote Partygast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
Leben unter die Augen treten zu können.«
    »Er hat sich sehr nett darüber
geäußert«, bemerkte Liz schüchtern. »Er hat nämlich gesagt, ich hätte mit den
heruntergelassenen Hosen gar nicht idiotisch, sondern nur verletzlich
ausgesehen. Und das ist ein großer Unterschied.«
    »Und wie hat es ausgesehen, als
du loszurennen begannst?« fragte Minerva sanft. »Die Hosen bis zu den Schenkeln
heruntergelassen, so daß dein dicker, fetter Arsch bei jedem Schritt hin und
her wackeln konnte. Glaubst du, du hättest da nicht idiotisch ausgesehen?«
    Liz’ Züge wurden hart. »Und er
hat noch gesagt, daß ihm meine Sandwiches besser gefallen hätten als die
Bumserei mit Ihnen. Da würde es ihm sogar noch mehr Spaß machen fernzusehen,
hat er behauptet.«
    »Ist das wahr?« Minervas grüne
Augen funkelten mich wütend an. »Das nächste Mal werde ich das Ding am Ansatz
abschneiden und den Rest von Ihnen wegschmeißen, Wheeler.«
    Ich lächelte vage und nippte an
meinem Drink.
    »Er ist einer von diesen
richtig dummen, chauvinistischen Bullen«, erklärte Minerva, an Sophia gewandt.
»Er macht’s nur nach Art der Missionare, sonst hat sich die Mühe für ihn nicht
gelohnt.«
    »Bitte, sei still!« bat Sophia.
»Du weißt, daß sich mir immer der Magen umdreht, wenn im Zusammenhang mit
Männern von Sex die Rede ist.«
    »Mir dreht sich schon der Magen
um, wenn ich Wheeler nur ansehe«, erwiderte Minerva.
    »Vergeßt nicht, daß er ein Held
ist«, warf Liz hitzig ein. »Er hätte letzte Nacht getötet werden können.«
    »Es ist wirklich schade, daß er
es nicht wurde«, sagte Sophia. »Nein, das ist nicht fair. Das Monster, das den
armen Mann zu Tode gefoltert hat, verdiente den Tod. Es ist nur ein Jammer, daß
es nicht vorher noch auf Wheeler geschossen hat. Ich meine nicht, er schossen.
Ich denke mehr an eine Kugel in seine Eier oder etwas Ähnliches.«
    »Nun, Sie haben Ihren
kostenlosen Drink gehabt, Wheeler«, sagte Minerva. »Kostenloser Sex ist heute
nicht erhältlich. Von mir oder Sophia jedenfalls ganz gewiß nicht, und Liz hat
eine vorrangige Verabredung einzuhalten.«
    »Was?« fragte Liz unsicher.
    »Das werde ich dir später
sagen«, entgegnete Minerva. »So reden Sie schon, Wheeler! Je schneller Sie Ihren
Vers aufsagen, um so schneller können Sie von hier verschwinden, verdammt noch
mal!«
    Die Idee hatte ich auf dem Weg
hier heraus entwickelt. Im Büro hatte ich festgestellt, daß mein
augenblickliches Leben von Sex und Tod bestimmt wurde und ich vielleicht ein
neues Hobby finden mußte. Sadismus lag mir nicht so sehr. Und so hatte ich
während der Fahrt beschlossen, der Welt ein neues Image von mir zu
präsentieren. Ich wollte höflich, verbindlich, charmant und geistreich sein;
jene Art von Gast, um den sich die Leute schlagen würden, um ihn auf ihren
Dinnerpartys zu haben. Diese Entscheidung war der erste Schritt gewesen, der
zweite war die Umsetzung dieses Entschlusses in die Tat; und würde ich jemals
eine bessere Chance dazu haben denn jetzt?
    »Haben Sie mal einen dieser
alten Filme im Fernsehen gesehen?« fragte ich. »In denen der Detektiv ein
Amateur ist, aber dreimal so gewitzt wie jeder professionelle Bulle. Er pflegt
seine Mordfälle durch eine Rekonstruktion des Verbrechens zu lösen.«
    Lähmendes Schweigen breitete
sich aus, das sich in die Länge zu ziehen schien, bis Sophia Platzer es
schließlich brach.
    »Man braucht ihn nur fünf
Minuten lang in die heiße Sonne rauszulassen, und schon beginnt sich sein Geist
zu verwirren«, sagte sie erstaunt.
    »Wenn der Mord in einer
Bibliothek stattgefunden hat«, fuhr ich ungerührt fort, »dann versammelt der
Detektiv alle Personen, die zum Zeitpunkt der Tat anwesend waren, erneut in der
Bibliothek und wiederholt bis ins kleinste Detail den Ablauf der Geschehnisse.
Und fast immer schnappt er auf diese Weise den Täter.«
    »Haben Sie jemals den Film
gesehen, in dem der Mord in einem Hurenhaus stattfand?« fragte Sophia mit
strahlendem Gesicht. »Alle Verdächtigen sollen zur Tatzeit die Huren gebumst
haben. Als der Detektiv das Verbrechen rekonstruierte, blieb für ihn keine Hure
mehr übrig, woraufhin er sich selbst umbrachte. Und danach hat irgendein
anderer bewiesen, daß er ohnehin der Mörder gewesen war, da am Mordabend
dasselbe passierte. Das heißt, sie hatten eine Hure zu wenig, und er ging leer
aus.«
    »Den Streifen hab’ ich nicht
gesehen«, sagte Minerva bedauernd. »Vielleicht lief er zu der Zeit der
Kinderstunde, wo ich noch

Weitere Kostenlose Bücher