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Al Wheeler und der tote Partygast

Al Wheeler und der tote Partygast

Titel: Al Wheeler und der tote Partygast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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lediglich ein paar rein technische Ratschläge
gegeben. Das war schon alles.«
    »Oh, ich liebe altmodische
Anwälte«, schwärmte ich. »Ich spreche von denen, die schon an Unfallorten
Klienten zu kapern versuchen.«
    Seine Miene verschloß sich.
    »Sie haben keinerlei Grund,
beleidigend zu sein, Lieutenant.«
    »Sie haben doch auch Minervas
Mann zu seinen Lebzeiten vertreten?«
    »Ja, das stimmt.«
    »Was war sein Besitz auf Grund
von Schätzungen wert?«
    »Nach den Gemeindeunterlagen
annähernd eine halbe Million Dollar.«
    »Und er soll ein reicher
Ölmagnat gewesen sein?«
    »Nun, er hat, bevor er starb,
ein paar recht schlechte Investitionen getätigt. Ich habe versucht, ihm davon
abzuraten, aber wenn er sich in eine Sache verbissen hatte, war er mit nichts
davon abzubringen.«
    »Und was war mit dem Vater von
Sophia Platzer? Wie groß war sein Vermögen?«
    »Um die fünf Millionen.«
    »Und Sie haben es für Sophia
verwaltet?«
    »Auch das stimmt. Versuchen Sie
hier irgendwelche versteckten Anspielungen zu machen, Lieutenant?«
    »Ich bin einfach nur neugierig.
Von den Leuten, die neulich bei Minerva auf der Dinnerparty waren, wurden fünf
von Ihnen vertreten. Es sieht fast so aus, als wäre es eine
Geschäftsbesprechung gewesen.«
    »Das war es nicht.«
    »Sie haben alle nur herumgesessen
und sich die ganze Zeit gegenseitig beleidigt?«
    »So in etwa. Gibt es sonst noch
etwas, Lieutenant? Ich meine, irgend etwas, das vielleicht Hand und Fuß hat?«
    »Es ist unwahrscheinlich, daß
Connie Ennis irgendein Motiv hatte, Hamer zu töten«, sagte ich. »Und es ist
ebenso schwer zu glauben, daß Liz Stillwell eines gehabt hat. Stimmen Sie mir
da zu?«
    »Ich nehme an, Sie haben
recht«, erwiderte er. »Und?«
    »Also haben entweder Sie oder
einer Ihrer Klienten ihn umgebracht«, folgerte ich.
    Er war noch immer dabei, sich
eine Antwort zu überlegen, als ich aus dem Büro spazierte.
    Ich ging zu meinem Wagen,
setzte mich hinein und überlegte meinerseits, was ich als nächstes tun sollte.
Vielleicht sollte ich in mich gehen; und wo konnte ich das besser, als draußen
an der unbefestigten Landstraße. Scarlet O’Haras Haus eignete sich großartig
für Besuche. Man konnte dort Drinks, Sex und Sandwiches umsonst bekommen, und
wenn man sich sehr anstrengte, wurde man vielleicht sogar zu einem Tennismatch
eingeladen.
    Es war gerade Mittag, als ich
dort eintraf. Liz Stillwell öffnete mir die Haustür. Sie trug einen schwarzen
Bikini. Als sie mich sah, lief ihr Gesicht dunkelrosa an.
    »Ich werde Minerva niemals
vergeben, was sie gestern getan hat«, sagte sie. »Niemals!«
    »Vielleicht hat sie es als Spaß
aufgefaßt.«
    »Spaß? Erst meine Jeans und
dann auch noch meine Slips herunterzuziehen, so daß ich wie eine Idiotin
dastand!«
    »Nicht wie eine Idiotin«,
verbesserte ich sie.
    »Wenn Sie nach mehr Sex
lechzen... Sie sind draußen am Swimming-pool.«
    »Sie?«
    »Minerva und Sophia. Sie ist
vorbeigekommen. Gott weiß, warum.«
    »Was ist mit Kendal?«
    »Er ist auf dem Tennisplatz.
Trainiert, wie üblich.«
    »Er müßte mittlerweile fast
perfekt sein.«
    Sie lächelte widerstrebend. »Bis
gestern sind Sie mein Idol gewesen. Die ganze Zeit über alle zu beleidigen und
damit durchkommen! Doch dann mußten Sie mit Minerva ins Bett hüpfen und
sozusagen alles verderben.«
    »Die Sandwiches waren große
Klasse«, sagte ich.
    Ihre Augen verengten sich. »Sie
meinen, besser als Minerva?«
    »Sex besteht im Geben und
Nehmen«, erklärte ich. »Minerva ist rein aufs Nehmen spezialisiert. Ihr Partner
braucht nichts weiter zu tun, als still dazuliegen, ein Buch zu lesen oder
irgendwelche Brezeln zu essen.«
    »Tatsächlich?« Plötzlich sah
sie sehr viel glücklicher aus. »Dann war es also keine tolle Nummer?«
    »Es macht mir mehr Spaß
fernzusehen.«
    »Und Sie finden ganz ehrlich
nicht, daß ich wie eine Idiotin vor Ihnen dastand?«
    »Sie wirkten nicht idiotisch,
nur verletzlich.«
    »Ich glaube, Sie haben es fast
geschafft, wieder mein Idol zu sein«, sagte sie.
    »Sie haben für Miles Gerard
gearbeitet, bevor Sie hierher zu Minerva kamen. Stimmt das?«
    Sie nichte. »Aber der Job bei ihm
wurde ziemlich langweilig. Miles ist schwul. Man trifft bei ihm entweder nur
Schwule oder ältliche Matronen, die ihr Haus von ihm eingerichtet haben wollen.
Ich glaubte, daß ich bei Minerva sehr viel größere Chancen hätte, interessante
Menschen zu treffen. Aber da habe ich mich geirrt.«
    »Aber Sie bleiben trotzdem

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