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Al Wheeler und der tote Partygast

Al Wheeler und der tote Partygast

Titel: Al Wheeler und der tote Partygast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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können Ihre Koffer packen und mit mir
mitkommen«, sagte ich großzügig.
    In ihren blauen Augen lag ein
verträumter Ausdruck, bevor sie den Kopf zur Seite drehte.
    »Es ist nett von Ihnen, das zu
sagen«, wisperte sie heiser. »Aber ich fühle mich wohl.«
    Sophia hob den Kopf und sah mich
an. »Minerva hatte geglaubt, es wäre eine Bestrafung für sie, aber ich hatte
recht. Liz ist prädestiniert dafür. Sie hat es bisher nur noch nicht gewußt.
Aber ich bin Expertin auf dem Gebiet.« Ihre Zunge leckte erneut über die eine
steinharte Warze, und Liz’ Körper bäumte sich auf unter der Berührung. »Du hast
es gern, nicht wahr, meine Süße?«
    »Bitte, hör nicht auf«,
flüsterte Liz. »Und sag ihm, er soll verschwinden. Ich will nicht, daß er
zuschaut. Dadurch verdirbt er alles.«
    »Ich bin zurückgekommen, um
etwas noch mal ganz klarzustellen«, sagte ich zu Minerva. »Wenn Sie diese drei
Personen anrufen, dann lassen Sie absolut keinen Zweifel aufkommen, daß ich es
ernst meine. Falls irgendeiner von ihnen gegen acht Uhr nicht hier sein sollte,
werde ich Haftbefehl ausstellen und sie einbuchten lassen.«
    »Verstanden.«
    Sie schaute auf Liz hinab, und
einen Moment lang spiegelte sich in ihren Zügen große Enttäuschung. Dann ließ
sie Liz’ Handgelenke los und erhob sich.
    »Ich bringe Sie zurück durchs Haus«,
sagte sie. »Plötzlich beginne ich mich hier draußen fürchterlich zu
langweilen.«
    Wir spazierten durchs Haus, und
sie öffnete mir die Haustür, während mich ihre grünen Augen nachdenklich
musterten.
    »War es wirklich so schlimm mit
mir?« fragte sie.
    »Nicht so schlimm.« Ich grinste
sie an. »Wenn Sie noch sehr viel üben, werden Sie noch recht gut darin werden.«
    »Sie sind ein Scheißkerl,
Wheeler!« stieß sie hervor und knallte die Tür hinter mir zu.
     
     
     

8
     
    Ich fuhr in die Stadt zurück,
aß einen Hamburger zum Lunch und begab mich dann ins Büro.
    Annabelle lächelte mich vage an
und teilte mir mit, daß ich Doktor Murphy anrufen sollte. Also rief ich an.
    »Ich nehme an, Sie sind nicht
neugierig, wie der große Bursche gestorben ist, da Sie das bereits wissen. Sie
haben ihn ja erschossen«, sagte er.
    »Sehr richtig«, stimmte ich ihm
zu.
    »Bei dem anderen muß ich sehr
gründlich sein und medizinische Fachausdrücke verwenden, die einem Laien wie
Ihnen unbekannt sind. Er ist gestorben, weil sein Herz zu schlagen aufgehört
hat. Die Tatsache, daß jeder deshalb stirbt, spielt dabei keine Rolle.
Verstehen Sie mich?«
    »Nein.«
    »Die Wunden und Verbrennungen
können ihn allein nicht getötet haben«, erklärte Murphy geduldig. »Trotzdem ist
sein Herz stehengeblieben. Wahrscheinlich war er völlig außer sich vor Angst
und Entsetzen. Vielleicht konnte er aber auch nicht viele Schmerzen aushalten.«
    »Nun, wie auch immer, es bleibt
Mord.«
    »Richtig«, bestätigte er. »Ich
bin froh, daß wir wenigstens diesen Punkt geklärt haben. Ich habe die Kugel aus
dem Kopf Ihres >Freundes< geholt und sie Ed Sanger gegeben. Er hat
angedeutet, er müßte Ihre Waffe haben. Um eine Routine-Untersuchung vornehmen
zu können, für den Routine-Bericht, den er verfassen muß. Ed ist ein Mann der
Routine. Vermutlich haben Sie das schon bemerkt.«
    »Ich glaube, Ed ist ein
großartiger Bursche«, sagte ich.
    »Soll das heißen, Sie wollen
etwas von ihm?«
    »Richtig.«
    »Ich werde nicht weiter
fragen«, sagte er rasch. »Emotionale Beziehungen zwischen Polizeikollegen gehen
mich nichts an. Übrigens bemühen Sie sich in Zukunft nicht, mich über das
Walkie-Talkie-Piepsgerät zu erreichen! Sie vergeuden nur Ihre Zeit.«
    »Warum denn das?«
    »Erinnern Sie sich an die
Geschichte mit der Krankenschwester, die das Gerät das letzte Mal für mich
versteckt hatte? Sie hat es wieder einmal für mich versteckt, und diesmal hat
sie es endgültig verloren. Und ich kann nichts unternehmen, bevor ich nicht
Zeit finde, sie in den Operationssaal zu bringen.«
    Ich legte auf.
    »Al?« sagte Annabelle.
    Ich sah sie an und bemerkte,
daß sie nachdenklich und mit leicht bekümmerter Miene auf ihrer Unterlippe
herumkaute.
    »Was ist?« fragte ich.
    »Wer war Marx?«
    »Welcher Marx?«
    »Genau das will ich
herausfinden. Er hat gestern abend die ganze Zeit über von ihm gesprochen. Marx
hat dies gesagt und Marx hat jenes gesagt. Ich wollte nicht dumm erscheinen.
Deshalb konnte ich nicht fragen.«
    »Ah, Sie sprechen von dem
großen Philosophen, mit dem Sie gestern abend verabredet waren!«
    Sie

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