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Al Wheeler und die Flotte Biene

Al Wheeler und die Flotte Biene

Titel: Al Wheeler und die Flotte Biene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Wir werden
Ihnen zum Beispiel einen Schraubenschlüssel um den Kopf wickeln.«
    Er kehrte zu der Gruppe seiner
Freunde zurück, während er die Wagenschlüssel in der Luft schwenkte. Dann kam
einer der anderen Burschen herüber und setzte sich neben mich in den Wagen. Der
Junge war Anfang Zwanzig, groß, mager und dunkel. Er trug eine Pilotenjacke,
Jeans und ein Trikothemd. Sein Gesicht war dunkel gebräunt, und seine Zähne
waren so weiß, daß sie ganz unwirklich schienen.
    »Okay«, sagte er. »Sie sind
Wheeler und behaupten, Sie seien darauf aus, Sloan zu erledigen. Ich bin Brad
Spencer, und er hat mich fertiggemacht, ich bin also auf Ihrer Seite, falls Sie
die Wahrheit sagen. Aber ich nehme an, die Wahrscheinlichkeit, daß Sie lügen
und für Sloan arbeiten, ist größer.«
    »Sie waren mit seiner Tochter
Nancy befreundet«, sagte ich. »Das paßte ihm nicht, und so hat er Sie
abgeschreckt.«
    »Und wie sanft«, erwiderte er.
»Die beiden Kerle packten mich und schleppten mich in eine Hinterstraße. Als
sie damit fertig waren, mich zwischen die Beine zu treten, nahm einer von ihnen
eine Eisenstange und schlug mir damit über den Mund.« Er lächelte, und seine
Zähne blitzten in glänzendem Weiß. »Sechs Kronen dort, wo vorher meine
Vorderzähne waren; ich bezahle sie noch immer beim Zahnarzt ab.«
    »War der eine ein großer und
massiver Mann, und der andere benähe ein Zwerg?«
    »Ja.« Er sah mich mißtrauisch
an. »Kennen Sie sie?«
    »Sie wollten sich gestern abend über mich hermachen«, sagte ich. »Was
empfinden Sie jetzt Nancy gegenüber?«
    »Ich bin nach wie vor verrückt
nach ihr«, sagte er. »Aber ich habe nicht die Absicht, mich umbringen zu
lassen.«
    »Sie haben nicht die Polizei
benachrichtigt?«
    Er lachte kurz. »Das hätte
vielleicht was genützt, so wie Sloan die Bullen in der Hand hat! Wahrscheinlich
hätte mir das nur weitere Prügel eingetragen, diesmal von der Polizei!«
    »Ich arbeite tatsächlich für
Sloan«, sagte ich und spürte, wie er neben mir erstarrte. »Nicht aus freiem
Willen. Er hat mich dazu erpreßt, und mir paßt das ganze nicht. Deshalb bin ich
darauf aus, ihn fertig zu machen.«
    »Wirklich?«
    »Aber zuerst muß ich seine
Tochter finden.«
    »Nancy? Ist sie weggelaufen?«
Seine Stimme klang hoffnungsvoll.
    »Sie wurde gekidnappt«, sagte
ich gleichmütig. »Zwei Männer brachen am letzten Sonntagmorgen ins Haus ein und
nahmen sie mit sich. Der Butler versuchte die Burschen aufzuhalten, und sie
schlugen ihn zusammen. Ich frage mich, ob es sich dabei vielleicht um Freunde
von Ihnen gehandelt hat?«
    »Es waren keine Freunde von
mir«, antwortete er. »Nachdem das damals passiert war, lag ich eine Woche im
Krankenhaus, bevor mich der Zahnarzt überhaupt zwischen die Finger nehmen
konnte. Die beiden Kerle, die mich verprügelt haben, machten mir alles ganz
klar. Wenn ich auch nur versuchte, mich mit Nancy in Verbindung zu setzen,
würden sie wiederkommen, und das nächstemal würde ich
einen bleibenden Körperschaden davontragen. Wenn man im Haus anruft, meldet
sich immer dieser verdammte Butler. Ich wette, Nancys Post wird geöffnet, bevor
sie sie bekommt, es gibt also keine Möglichkeit, mit ihr in Kontakt zu treten,
ohne das Risiko einzugehen, daß die beiden Kerle wiederkommen.« Er zog eine
heftige Grimasse. »Ich habe mir immer eingebildet, nichts könnte mir Angst
einjagen, aber den beiden Burschen ist das wirklich geglückt.«
    »Einen Schlag mit einer
Eisenstange über den Mund zu kriegen und sechs Zähne zu verlieren, reicht aus,
um jedem Mann eine Heidenangst einzujagen«, sagte ich.
    »Stimmt es wirklich, daß Nancy
entführt worden ist?«
    »Ich würde weder Ihre noch
meine Zeit vergeuden, wenn es nicht stimmte«, sagte ich kurz. »Für mich bestand
nur eine schwache Möglichkeit, daß sie bei Ihnen sein könnte.«
    »Ich wollte, es wäre so.«
    »Erzählen Sie mir von ihr.«
    »Wozu zum Teufel?«
    »Weil ich es wissen möchte«,
erwiderte ich geduldig. »Weil es vielleicht irgendwie nützlich sein kann.«
    »Ihre Mutter brachte sich um,
als Nancy sechzehn war«, sagte er langsam. »Es war Nancy, die die Tote fand.
Sie machte ihren Vater dafür verantwortlich und hat ihn seit dieser Zeit gehaßt .«
    »Sie ist jetzt einundzwanzig«,
sagte ich. »Warum hat sie ihn nicht verlassen?«
    »Ich habe sie das gleiche
gefragt. Ich wollte, daß sie mit mir durchgehen sollte. Wir hätten nach Los
Angeles oder nach San Francisco gehen können — irgendwohin. Aber sie

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