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Al Wheeler und die Flotte Biene

Al Wheeler und die Flotte Biene

Titel: Al Wheeler und die Flotte Biene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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der
Gentleman zum Teufel wohl seine Brötchen verdiente.
    »Setzen Sie sich, Mr. Wheeler«,
sagte er freundlich.
    Ich ließ mich vorsichtig auf
etwas nieder, das wie ein halb abstrakter Stuhl aussah, aber die Sitzfläche
trug mich.
    »Was für ein Investment haben
Sie im Auge?« erkundigte er sich.
    »Ich habe hier eine Liste jener
fünf Leute in der Stadt, die am allerwahrscheinlichsten einem gewissen Sloan an
den Kragen wollen«, sagte ich. »Ihr Name steht auch darauf.«
    »Sie sind also offensichtlich
kein Kunde.« Er grinste bedächtig. »Meine Zeit ist kostbar, Mr. Wheeler, und
Sie vergeuden sie.«
    »Wollen Sie mir nicht
mitteilen, weshalb Ihr Name auf der Liste steht?«
    »Soll das heißen, daß Sie das
nicht wissen?«
    »Ein Mitarbeiter von Sloan gab
mir die Liste«, erklärte ich. »Das ganze geschah sehr vertraulich, sozusagen
auf Grund eines Gefallens, den er mir schuldete. Ich möchte es Sloan besorgen
und brauche dazu Hilfe.«
    »Wie steht es mit den anderen
Gentlemen auf der Liste? Wollen die Ihnen nicht helfen?«
    »Sie wünschen mir viel Glück«,
erwiderte ich.
    »Wie kommen Sie auf die Idee,
bei mir könnte es anders stehen?«
    »Ich habe keinen Grund dazu.
Ich dachte einfach, ich könnte es auf irgendeine Weise herausfinden.«
    »Nennen Sie mir die anderen
Namen auf der Liste.«
    »Rod Hansen, Marty Jurgens , Sam Tenison «, sagte ich.
    »Und?«
    »Beim letzten Namen handelt es
sich um eine Lady.«
    »Nicht, wenn sie mit Sloan
bekannt ist.« Er grinste erneut. »Diese Namen ergeben einen gewissen Sinn. Tenison und Jurgens hat er
bereits hereingelegt, und bei Hansen ist es demnächst soweit, wie ich gehört
habe. Von der Lady weiß ich nichts, also vermute ich, daß er mit ihr geschlafen
hat. Sind Sie bereits von Sloan hereingelegt worden, Mr. Wheeler?«
    »Natürlich«, antwortete ich.
»Und ich denke, es muß doch eine Möglichkeit geben, zurückzuschlagen.«
    »Ich bin Anlageberater«, sagte
er. »Sloan möchte meine Firma hier übernehmen. Bisher ist es ihm nicht
gelungen, aber ich würde keine Wette darauf eingehen, daß er es nicht doch noch
schaffen wird.«
    »Das bedeutet, daß Sie irgendwo
angreifbar sind.«
    »Jedermann ist irgendwo
angreifbar«, erwiderte er ruhig.
    »Sie haben recht«, pflichtete
ich bei. »Auch Sloan.«
    »Und wo genau?«
    »Bei seiner Tochter. Er hängt
sehr an ihr.«
    Er zündete sich mit großer
Sorgfalt eine lange, dünne Zigarre an und blickte dann wieder zu mir herüber.
»Ich weiß gar nichts über sein Privatleben.«
    »Die Tochter heißt Nancy«,
sagte ich. »Sie ist einundzwanzig und sein Augapfel. Aber sie spuckt ihm ins
Gesicht, weil sie ihn dafür verantwortlich macht, daß ihre Mutter vor fünf
Jahren Selbstmord begangen hat.«
    »Wollen Sie auf diese Weise an
Sloan herankommen?« fragte er beiläufig. »Durch seine Tochter?«
    »Es wäre eine Möglichkeit«,
antwortete ich.
    »Und wie wollen Sie das
bewerkstelligen, Mr. Wheeler? Indem Sie ihr Leben bedrohen? Wollen Sie sie
vielleicht entführen?«
    »Warum nicht?« sagte ich kalt.
    »Ich könnte eine Menge Gründe
dagegen anführen«, erwiderte er. »Im Augenblick bin ich aber mehr daran
interessiert zu erfahren, warum Sie mit dieser verrückten Idee zu mir gekommen
sind.«
    »Sie haben es eben schon
erwähnt. Tenison und Jurgens sind bereits am Ende, und man braucht nur Sloans Namen zu erwähnen, um sie in
kalten Schweiß ausbrechen zu lassen«, improvisierte ich. »Die Lady ist keine
ernsthafte Kandidatin. So bleiben lediglich Sie übrig, Mr. Fenwick .«
    Er schüttelte behutsam den
Kopf. »Mich müssen Sie beiseite lassen, Mr. Wheeler. Aber wenn es Ihnen
gelingt, mir Sloan von der Pelle zu schaffen, verspreche ich Ihnen eine sehr
großzügige Belohnung.«
    »Welcher Art?«
    »Sagen Sie, was Sie wollen.«
    »Wie nahe daran ist er, Sie
fertigzumachen?«
    »Sehr nahe«, erwiderte er, und
sein Gesicht verhärtete sich. »Ich habe einen sehr exklusiven und reichen
Kundenkreis in dieser Stadt, und er schält ihn von mir ab, als handele es sich
dabei um eine halb vergammelte Tapete. Er bietet den Leuten Anteile aus seinen
eigenen Firmen zu Discount-Preisen und lächerlich hohen Dividenden an. Wenn er
mit mir fertig ist und ich dann mit Besen hausieren gehen kann, wird sich natürlich
alles ändern. Die Herrschaften werden plötzlich herausfinden, daß ihre Optionen
auf Wertpapiere sich in Nichts auflösen und die Dividenden nur die Hälfte
ausmachen oder noch weniger. Aber es hat gar keinen Zweck, daß ich

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