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Al Wheeler und die Flotte Biene

Al Wheeler und die Flotte Biene

Titel: Al Wheeler und die Flotte Biene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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wollte
nicht. Nicht bevor ihr Vater für das bestraft worden sei, was er ihrer Mutter
angetan hat, behauptete sie.«
    »Nancy wollte ihn bestrafen?«
    Er zuckte hilflos mit den
Schultern. »Ich weiß nicht. Vielleicht dachte sie daran, ihm selbst etwas
anzutun, vielleicht wartete sie auch nur darauf, daß jemand anderer dafür
sorgen würde. Aber sie war entschlossen, das Haus nicht zu verlassen, bis es
soweit war.«
    »Nancy ging am Samstagabend zu
einer Party und kam erst spät zurück«, sagte ich. »Haben Sie eine Ahnung, wohin
sie gegangen sein kann?«
    »Nancy ging immer auf Partys«,
antwortete er. »Sie zerrte mich auch dorthin. Wilde Partys.« Er grinste düster.
»Sie würden so was wahrscheinlich Sexorgien nennen. Nur nahm Nancy nie an
diesen Orgien teil. Noch nicht mal mit mir. Sie sah nur gern zu. Sie pflegte da
bis zu zwei Stunden zu sitzen und zuzusehen, wie es die anderen Paare trieben,
dann stand sie plötzlich auf und ging weg.«
    »Wenn sie nicht mitmachte, wie
kam es dann, daß sie eingeladen wurde?«
    »Nancy war immer die große
Mäzenin. Geld war nie ein Problem für sie. Sie kaufte den Alkohol und den Hasch
und alles, was man dort sonst noch haben wollte. Ich nehme an, die anderen
glaubten, sie hätte ebenso wie sie einen Schlag weg und empfände einen Reiz
beim Zuschauen. Im übrigen war es ihnen sowieso egal.«
    »Aber irgendeiner von ihnen
konnte sich wohl denken, daß sie reich war.«
    »Und hat sie wegen eines
Lösegelds entführt?« Er schüttelte bedächtig den Kopf. »Das glaube ich nicht,
Wheeler.«
    »Haben Sie sonst eine Ahnung,
wer sie gekidnappt haben könnte?«
    Er überlegte ein paar Sekunden
lang und schüttelte erneut den Kopf. »Vielleicht irgendein Kerl, den Sloan bei
einem Geschäft hereingelegt hat. Oder irgend jemand wie ich — oder Sie. Ich glaube, wenn man alle möglichen Kandidaten
hintereinander aufstellte, so würde die Schlange um die ganze Innenstadt
herumreichen.«
    »Sie sind wirklich eine große
Hilfe, Brad.«
    »Ja, nicht wahr? Wieviel Lösegeld wird denn gefordert?«
    »Bis jetzt überhaupt keines«,
erwiderte ich. »Ich glaube, das beunruhigt Sloan im Augenblick mehr als alles
andere.«
    »Aber das ergibt doch keinerlei
Sinn, verdammt!«
    »In gewisser Weise doch«,
erwiderte ich. »Wenn die Betreffenden nur hinter Geld her wären, dann hätten
sie inzwischen Forderungen gestellt.«
    »Wenn sie kein Geld wollen, was
dann, zum Teufel?«
    »Vielleicht wollen sie Sloan
einfach fertigmachen«, sagte ich langsam. »Vielleicht hat Nancy ihre eigene
Entführung organisiert, um dafür zu sorgen, daß ihr lieber Pappi seine Strafe
bekommt.«
    »Das ist verrückt!«
    »Wirklich?«
    Sein Gesicht verdüsterte sich
erneut. »Hm, vielleicht doch nicht. Sie haßt ihn so sehr, daß sie so etwas
Idiotisches wirklich tun könnte.«
    »Die beiden Entführer hätten
Kapuzen getragen, behauptet der Butler. Es seien große Männer gewesen.«
    »Eine fantastisch exakte
Beschreibung.«
    »Stimmt. Aber wenn wir einmal
annehmen, Nancy hätte tatsächlich ihre eigene Entführung organisiert, wo konnte
sie da zwei große Männer finden, die ihr dabei behilflich waren?«
    »Bei einer dieser Partys, nehme
ich an«, sagte er prompt. »Dort haben wir uns auch immer getroffen. Wir gingen
nirgendwo anders hin, außer gelegentlich in ein Kino oder an ähnlich aufregende
Orte.«
    »Ich würde gern mal einen Blick
auf diese Partys werfen. Wo finden sie statt?«
    »Eine davon ist immer in Artie Klugers Haus«, antwortete er. »Ich habe keine Ahnung, wie
Nancy ihn überhaupt kennengelernt hat, denn sie hat es nie für nötig gehalten,
mir das zu erzählen.«
    »Finden diese Partys regelmäßig
statt?«
    »An jedem Wochenende. Wenn Sie
hingehen wollen, brauchen Sie eine Empfehlung.«
    »Durch Sie?«
    »Warum nicht? Außerdem müssen
Sie viel zu saufen und eine Mieze mitbringen.«
    »Kein Problem«, versicherte
ich.
    »Heute ist so ein Abend«, sagte
er. »Jeden Freitag geht es bei Artie gegen zehn Uhr los und dauert bis
irgendwann am Sonntagnachmittag. Sein Haus ist draußen am Paradise Point. Es
ist ziemlich abgelegen.«
    Er beschrieb mir genau, wie ich
es finden konnte, und ich prägte mir den Weg ein.
    »Wollen Sie mitkommen?« fragte
ich.
    »Ich habe im Augenblick kein
Mädchen.«
    »Kann Artie Sie nicht mit einer
versorgen?«
    »Das gehört nicht zu seinem
System. Nur Paare sind zugelassen. Er schätzt sogar feste Paare, weil er meint,
auf diese Art gäbe es weniger Scherereien. Man kann

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