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Al Wheeler und die letzte Party

Al Wheeler und die letzte Party

Titel: Al Wheeler und die letzte Party Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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versicherte ich ihm prompt.
    »Dann
erzählen Sie mir jetzt bitte, was Sie seit gestern abend für mich getan haben!« fauchte er.
    Ich
berichtete ihm also über Don Harkness, Ben Luther und Camille Clovis. Ich hielt
mich an das Wesentliche, die Geschichte mit dem Badetuch hätte ihn — genau wie
mich — lediglich von den wichtigsten Fakten abgelenkt.
    Als
ich fertig war, knurrte er: »Schön. Was schlagen Sie also vor?«
    »Nicht
viel, Sheriff«, gab ich zu. »Diese Drohbriefe wurden auf der Maschine im Hause
geschrieben. Vielleicht sogar von Barbara Arnold selbst. Trifft dies zu, dann
könnte Judy Manners Barbara ohne weiteres selbst
umgebracht und die Briefe als Alibi vorgezeigt haben.«
    »Was
ist mit diesen undeutlichen Fußabdrücken im Sand, die Polnik feststellte und die zum Schwimmbassin führten?«
    »Judy Manners könnte sie absichtlich zurückgelassen haben«,
sagte ich. »Natürlich können sie auch echt sein. Falls sowohl die Fußabdrücke
als auch die Drohbriefe echt sind, schlag ich vor, Mrs. Manners unter Polizeischutz zu stellen.«
    »Das
habe ich bereits veranlaßt«, entgegnete Lavers . »Auf
meine Anordnung hin befindet sich Polnik seit acht
Uhr heute morgen draußen in dem Haus. Sowohl Ravell wie auch Mrs. Manners waren damit einverstanden, daß er bis auf weiteres
da draußen bleibt.«
    »Das
ist Polniks erster großer Treffer, seit er seiner
Alten über den Weg gelaufen ist«, bemerkte ich.
    »Ich
habe inzwischen das Untersuchungsergebnis von Doc Murphy erhalten«, fuhr der
Sheriff fort, meine freundschaftlichen Gefühle für Polnik völlig ignorierend. »Aus ihnen ergibt sich nichts, was Sie nicht schon wissen,
sagte Murphy. Das Messer gehörte zu einem Besteck von drei Vorlegemessern, die
man für drei Dollar fünfzig in den Läden im Lande kaufen kann — keine
Fingerabdrücke, was ja zu erwarten war!«
    »Sheriff«,
sagte ich ernst. »Im Augenblick spielen wir Werbefachleute — wir können zwar
mit keinerlei Tatsachen auf warten, dafür aber mit einer ganzen Menge vager
Behauptungen.«
    »Eine
Bemerkung, die von ausgeprägter Beobachtungsgabe zeugt, Wheeler«, sagte er
unfreundlich. »Genau die Sorte von Feststellungen, bei denen Sie innerhalb von
zwei Sekunden aus der Werbeindustrie hinausfliegen würden!«
    »Ich
würde gern eine kleine Reise machen«, sagte ich. »Morgen früh bin ich wieder
zurück«, fügte ich rasch hinzu, als ich den Ausdruck auf seinem Gesicht
bemerkte.
    »Schon
wieder nach Mexiko?« knurrte er.
    » Oakridge «, sagte ich. »Ich schaffe es in drei, vier Stunden
— in der Nacht komme ich zurück. Wenn wir die in den Briefen erwähnten Namen
nicht überprüfen, haben wir in diesem Mordfall nicht einen einzigen
Anhaltspunkt.«
    »Wir
könnten der dortigen Polizei telegrafieren und sie die Nachforschungen
anstellen lassen«, sagte er.
    »Judy Manners hat mir erzählt, daß Oakridge ein kleines Nest am Rand der Wüste ist«, sagte ich. »Die örtliche Polizei
dürfte entsprechend sein — ich fahre lieber selber hin, Sheriff. Es geht
schneller.«
    Er
blies eine Wolke gefährlich aussehenden schwarzen Rauches zu mir herüber. »Ich
habe die Angelegenheit vorläufig aus der Presse heraushalten können«, sagte er,
»durch reines Glück und dank der Mithilfe von Ravell und Mrs. Manners . Aber
diese Glückssträhne wird kaum länger anhalten, Wheeler. Sobald die Geschichte
einmal in die Öffentlichkeit dringt, wird man uns unter Druck setzen. Sie
müssen den Mörder beibringen, und zwar raschestens.«
    »Ja,
Sir«, sagte ich mißvergnügt .
    »Na
schön«, entschied er. »Fahren Sie nach Oakridge , wenn
Sie unbedingt wollen. Aber wenn Sie morgen um neun nicht hier im Büro sind —«
    »Den
Rest kenne ich, Sir«, sagte ich höflich. »Und vielen Dank.«
    Ich
hielt es für überflüssig, ihm zu sagen, daß ich damit rechnete, gegen
Mitternacht in Pine City zurück zu sein. Um diese
Zeit hatte ich mich mit Camille verabredet, und nachdem Polnik im Hause draußen im Paradise Beach Wache schob, brauchte ich mir keine Sorgen
darüber zu machen, daß Rudi Ravell im unrechten
Augenblick im Daydream Court auftauchte. Vielleicht
herrschte dieses eine Mal Gerechtigkeit in der Welt.
    Ich
tankte den Healey auf und machte mich auf den Weg nach Oakridge .
Nur um sich einen Friedhof anzusehen, war es eine verdammt lange Fahrt, wenn
man es sich überlegte.
     
    Die
letzten fünfzehn Kilometer bis Oakridge hatte ich nur
zweierlei zu Gesicht bekommen — die türkisfarbene Glocke des

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