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Al Wheeler und die Malerin

Al Wheeler und die Malerin

Titel: Al Wheeler und die Malerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Ungewißheit nicht mehr länger ertragen. »Lieutenant! Was
ist los ?«
    Ich drehte mich um und zuckte
sachte die Schultern. »Sie hatten recht, meine Blechmarke hat ihn nicht im
geringsten beeindruckt .«
    »Wollen Sie damit sagen, daß
Mr. Mayer Sie geschlagen hat ?« fragte sie begierig.
    Ich bedachte sie mit einem
toleranten Lächeln. »Ich bin, was waffenlose Selbstverteidigung anbelangt, gut
im Training: Judo, Karate und Savate . Glauben Sie
vielleicht, er hätte die geringste Chance gehabt, mich zu schlagen ?«
    Ihre Augen weiteten sich,
während sie zusah, wie ich mir ständig die Knöchel der rechten Hand massierte.
»Sie brutaler Mensch !« keuchte sie. »Was haben Sie Mr.
Mayer getan ?«
    »Es war ein Fehler«, gestand
ich mit gedämpfter Stimme. »Nur eine Spur zuviel Wucht beim Doppelschlag mit der Handkante, und der Hals ist ausgerenkt .« Ich schnippte scharf mit den Fingern unter ihrer Nase.
»So!«
    Ihre Nüstern bebten heftig.
»Wollen Sie sagen, er ist verletzt ?«
    »Wir wollen einmal sagen,
größere Bestandteile von Mr. Mayer — sind nicht mehr an der alten Stelle .«
    »Und Sie lassen ihn einfach so
liegen ?« Ihr Mund zitterte. »Er kann sich ja verbluten !«
    Sie sprang von ihrem Stuhl auf
und rannte schnell auf Mayers Büro zu.
    »Bewegen Sie ihn nicht !« rief ich hinter ihr her. »Wenn ein Amateur versucht,
seinen Hals wieder einzurenken, kann das tödlich für ihn ausgehen .«
    Ihr verzweifeltes Wimmern brach
schlagartig ab, als die Tür hinter ihr ins Schloß fiel. Ich schlenderte mit
vergnügtem Grinsen weiter zum Aufzug und nährte die Überzeugung, daß der letzte
Wheeler sich endlich seiner Ahnen wieder würdig erwiese. Und es war ein
angenehmes Gefühl, jemandem eine Freundlichkeit erwiesen zu haben. In diesem
Augenblick nun würde Mayer die empfänglichste Empfangsangestellte empfangen,
die er je gehabt hatte.
     
     
     

VIERTES KAPITEL
     
    S heriff Lavers wirkte nicht sonderlich beeindruckt, als ich ihm die wichtigsten Einzelheiten
des Tages berichtete, aber das war eben die übliche Polypenmasche ,
überlegte ich.
    »Sie glauben also, die Mayer
lügt, was das Bild anbetrifft ?« brummte er
schließlich.
    »Ich weiß nicht«, sagte ich
ehrlich. »Möglich ist es, das ist offensichtlich. Es gibt eine ganze Reihe
interessanter Einzelheiten, über die ich gern mehr wissen möchte. Dieser Kent
Vernon zum Beispiel. Anscheinend ist er von dem Tag an, als er der Firma
beigetreten ist, Mayers Herzensbubi gewesen; und nun
sieht es so aus, als revanchiere er sich dadurch, daß er zusammen mit Mayers
Partner Partei gegen ihn ergreift und zudem möglicherweise ein Verhältnis mit
dessen Frau hat. Alles zielt auf Hardacre , Sheriff,
haben Sie das bemerkt ?«
    »Nein«, knurrte er in
entmutigendem Ton.
    »Janine Mayer ließ ihr Porträt von Hardacre malen. Und es war Hal Dekker — der Partner
ihres Mannes —, der vorschlug, Hardacre als Künstler
damit zu beauftragen. Das ist die Sorte Zufälle, die ein bißchen zum Himmel
stinken. Finden Sie nicht auch ?«
    »Ich höre mir Ihr Geschwafel
mit Wonne an, Wheeler«, sagte Lavers finster. »Wissen
Sie, warum? Weil ich die ganze Zeit über hoffe — gegen mein besseres Wissen —,
daß Sie ausnahmsweise einmal vielleicht mit einer Tatsache herausrücken würden.
Eine ganz kleine, winzig kleine Tatsache wäre mir willkommen. Sie wissen doch,
was ich meine? Etwas, das man als Beweis benutzen könnte.«
    »Wenn wir schon von Tatsachen
reden«, sagte ich kalt, »haben Sie inzwischen den Laborbericht erhalten ?«
    »Hier.« Er wies auf einen
Stapel Papiere auf seinem Schreibtisch.
    »Was ist dabei herausgekommen ?«
    »Nichts, was uns irgendwie
weiterhelfen könnte.«
    »Nichts als Geschwafel, was?«
Ich grinste ihn gemein an. »Nichts als eine verdammte winzig kleine Tatsache
nach der anderen, auf nichts anderes als auf ein einziges langes geschwafeltes
Garnichts hinauslaufend.«
    Er zog vor, dies zu ignorieren.
»Was beabsichtigen Sie nun zu tun? Vermutlich nichts anderes, als weiterhin
hinter den Hinterteilen unschuldiger weiblicher Wesen herzujagen?«
    Ich zündete mir eine Zigarette
an, als handle es sich um ein kompliziertes Unternehmen, und versuchte, wie ein
Kriminalbeamter auszusehen. »Ihre prächtige Erklärung, mit der Sie auf die
Wichtigkeit zu entdeckender Tatsachen hinweisen, bewegt mich, das Problem
voller Eifer anzupacken, Sheriff«, sagte ich mit bewegter Stimme. »Um also, wie
eine Blonde, die ich einmal kannte, zu sagen pflegte,

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