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Al Wheeler und die Malerin

Al Wheeler und die Malerin

Titel: Al Wheeler und die Malerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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daß sie sich je ausgezogen hat, um sich von ihm nackt malen zu
lassen. Janine ist einfach nicht dieser Typ Frau! Ich werde nicht...«
    »Sollte der Partner direkt oder
indirekt infolge eines gerichtlichen Verfahrens ums Leben kommen...«, zitierte
ich.
    »Was?«
    »Sie wollen bei Dekkers Ölfunden
auf dem Farmland nicht mitspielen«, sagte ich energisch. »Die einzige Weise,
auf die er Sie wirkungsvoll loswerden kann, ohne sich selber zu ruinieren, ist,
Sie sozusagen mit Hilfe der Strafjustiz aus dem Geschäft entfernen zu lassen.
Wenn Sie eines Mordes für schuldig befunden werden, den Sie nicht begangen
haben, so würde das Dekker vorzüglich in den Kram passen. Nicht wahr?«
    »Ja — aber...« Er fuhr sich mit
der zitternden Hand zum Mund. »Er würde nicht wagen...«
    »Möglicherweise kennen Sie die
Antwort. Ich nicht«, sagte ich kalt. »Er hätte das Ganze arrangieren müssen,
nicht wahr? Um sicher zu sein, Ihnen die Sache in die Schuhe schieben zu
können, mußte er absolut sicher sein, daß Sie für die Zeit des Mordes kein
wirkliches Alibi haben. Stimmt’s ?«
    »Nun, ich — ich glaube...«
    »Was war also mit Ihnen in der
Nacht, in der Hardacre ermordet wurde ?« sagte ich barsch. »Wo haben Sie Ihr Alibi für die Zeit
zwischen neun und elf Uhr an diesem Abend ?«
    Er starrte mich lange Zeit
erregt an und vergrub dann plötzlich das Gesicht in der Hand. »Um alles in der
Welt«, flüsterte er, »Sie haben recht .«
    »Sie kamen früh vom Büro nach
Hause und wurden dann gegen halb sieben Uhr angerufen«, sagte ich. »Und gleich
danach fuhren Sie mit Ihrem Wagen weg. Was war also los ?«
    »Hilda — das Mädchen — erklärte
mir, es handle sich um einen Mann, der mich dringend sofort sprechen müsse. Ich
nahm das nicht sehr ernst. Wir haben ein Dutzend Kunden, die so etwas behaupten
und sich hinterher lediglich nach dem besten Nachtklub in der Stadt erkundigen.
Jedenfalls, als ich an den Apparat kam, sagte diese Stimme geradewegs, mein
Partner Hal Dekker wolle den Versuch unternehmen, mich zu betrügen, und er, der
Sprecher, könne es beweisen.«
    Mayer zuckte hilflos die
Schultern. »Ich dachte zuerst, es handle sich um einen Spinner — um irgend jemanden , der sich
einbildete, von Hal einmal beleidigt worden zu sein, und der sich nun rächen
wollte. Das wollte ich eben sagen, aber dann gab mir der Mann die genaue Lage
der Farm an, die geheimzuhalten wir uns so gewaltige
Mühe gegeben hatten, und dazu den Namen des Besitzers und die wesentlichsten
Punkte aus Hals eigenem letztem Vermessungsbericht. Da blieb mir nichts anderes
übrig, als zuzuhören .«
    »Richtig !« sagte ich. »Vielleicht war das Dekkers Trumpf — fortzufahren, Sie mit all
diesen äußerst geheimgehaltenen Tatsachen zu füttern,
bis Sie gezwungen waren, ihm zu glauben .«
    »Der Mann nannte natürlich
seinen Namen nicht. Aber er schwor, schriftliche Beweise dafür erbringen zu
können, daß Dekker und der Farmer sich heimlich darauf geeinigt hätten, unsere
Firma zu liquidieren, so daß die Partnerschaft automatisch gelöst würde. Ich
könnte die Dokumente für zweitausend Dollar haben, sagte er, aber es müsse in
der gleichen Nacht geschehen. Das Risiko für ihn sei zu groß, als daß er länger
warten könne .«
    Mayer lächelte schwach. »Was
sollte ich tun? Ich erklärte ihm, ich hätte keine zweitausend Dollar in Bargeld
da und die Banken seien geschlossen. Er lachte und sagte, verkäufliche
Wertpapiere seien ebenso gut wie Bargeld und ich könnte ja auf dem Weg zu ihm
an meinem Büro vorbeifahren und sie aus dem Safe holen. Der Treffpunkt war eine
Straßenkreuzung draußen in der Wüste. Ich erinnere mich im Augenblick nicht
einmal an die Namen! Ich sollte um neun Uhr dreißig dort sein und nicht
ungeduldig werden, wenn er zu spät käme. Es war eine Fahrt von hundertfünfzig
Kilometer bis dorthin. Was für ein Erztrottel war ich doch! Ich war gegen neun
Uhr fünfzehn dort draußen und gab die Hoffnung nicht vor Mitternacht auf !«
    Ich zündete mir eine Zigarette
an und sah, wie sich nackte Wut in seinen Augen zusammenbraute.
    »Hal wird vielleicht eine
Überraschung erleben, wenn er heute früh ins Büro kommt !« flüsterte er.
    »Genau das wird nicht der Fall
sein«, fuhr ich ihn an. »Sie werden sich ihm gegenüber ebenso verhalten wie das letztemal , als Sie ihn sahen. All dies ist nur eine
Theorie, vergessen Sie das nicht. Wenn wir je eine Chance haben wollen,
ausreichend Material gegen ihn zusammenzukriegen, um

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