Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Al Wheeler und die Millionärstochter

Al Wheeler und die Millionärstochter

Titel: Al Wheeler und die Millionärstochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
in
kleinem Abstand hinter ihm Butch Perkins.
    »Was, zum Teufel, haben Sie
hier zu suchen?« erkundigte sich Larry streitsüchtig. »Halten Sie so was wie
eine private Totenwache mit meiner Schwester ab?«
    »Ich war eben im Begriff, ein
bißchen Brandy in ihren Kaffee zu schütten«, erwiderte ich in mildem Ton. »Der
letzte Reporter hat sich vor kurzem verdrückt, nachdem sie von heute auf morgen
früh um sieben Uhr an von ihnen verfolgt worden ist.«
    Er schob sich an mir vorbei,
und Butch folgte ihm mit einem hämischen Grinsen auf dem Gesicht. Das
bedeutete, daß ich das Schlußlicht bildete, als wir
der Küche zustrebten. Elaines Gesicht wurde in dem Augenblick starr, als sie
ihren Bruder erblickte.
    »Typisch«, sagte sie. »Wenn du
gebraucht wirst, bist du nie da. Vermutlich warst du wie üblich damit
beschäftigt, irgendeine Hure zu bumsen.«
    »Nun hör mal«, knurrte Larry.
»Ich bin so schnell hierhergekommen wie nur möglich, und wenn es dir nicht
paßt, daß ich hier bin, kann ich ja wieder abhauen.«
    Ich vermute, daß es keine
Möglichkeit gab, sie für die nächsten Minuten daran zu hindern, sich
anzuschreien, also goß ich zwei Tassen Kaffee ein, schüttete ein ansehnliches
Quantum Brandy in die Elaines und reichte sie ihr. Sie nahm sie automatisch und
merkte gar nicht, was sie tat, denn sie brüllte im Augenblick aus Leibeskräften
Larry an. Ich setzte mich an den Küchentisch und nippte an meinem eigenen Kaffee.
Falls Larry und Butch auch was wollten, konnten sie sich selbst bedienen. Ein
paar Minuten später herrschte plötzliche Stille, da beiden vorübergehend die
Beleidigungen ausgegangen zu sein schienen. Das schien mir ein günstiger
Zeitpunkt zu sein, einen taktvollen Beitrag zu der Unterhaltung zu liefern, die
sich bisher streng auf die beiden beschränkt hatte.
    »Habe ich das überhaupt schon
erzählt?« sagte ich zu Elaine gewandt. »Die Nutte, die Larry beglückt, heißt
Dee Prouse . Sie ist Fotomodell bei einem Bündel
Porno-Magazinen und pflegte mit Mandy Reed zusammenzuarbeiten. Ihr letzter
gemeinsamer Auftrag bestand aus einer Bildergeschichte über lesbische
Prügelszenen. Soviel ich gehört habe, waren die Fotos phantastisch.«
    »Halten Sie die Klappe!«
brüllte mich Larry an. »Ich frage mich überhaupt, was Sie hier zu suchen
haben.«
    »Wenn er seine Klappe nicht
hält, werde ich dafür sorgen«, knurrte Butch.
    »Dee ist eine gewohnheitsmäßige
Lügnerin«, erklärte ich liebenswürdig, »aber auch eine nervöse. Für solche Leute
gibt es gewisse Probleme. Nach einer Weile erinnern sie sich nämlich nicht mehr
an die Geschichten, die sie erzählt haben.«
    »Was zum Teufel soll das
heißen?« fragte Larry.
    Ich fand, es könne nicht
schaden, wenn ich ein bißchen improvisierte, um einen höflichen Ausdruck für
eigene Lügen zu verwenden.
    »Beim erstenmal behauptete sie, Sie und Butch seien in der Nacht, in der Mandy Reed ermordet
wurde, für eine Stunde weggewesen«, sagte ich. »Sie hätten das Motel gegen elf
verlassen und seien gegen Mitternacht zurückgekehrt. Beim zweitenmal sagte sie, Sie seien gegen elf Uhr weggegangen und erst um ein Uhr früh
zurückgekommen.«
    »Sie lügt«, knurrte Butch. »Das
blöde Frauenzimmer! Was für einen Grund sollte sie haben, einem Bullen Lügen
aufzubinden?«
    »Sie hat nicht gelogen«,
improvisierte ich munter weiter. »Ich habe mich beim Empfang im Motel
erkundigt. Dort wurde gesagt, man habe Sie beide gegen elf Uhr weggehen sehen,
und Sie seien nicht vor ein Uhr dreißig morgens zurückgekommen.«
    »Dann lügen die Leute vom
Motel«, sagte Larry schnell. »Entweder das oder sie haben sich geirrt.«
    »Wohin sind Sie denn gegangen?«
fragte ich.
    »Er hat’s Ihnen doch gesagt«,
zischte Butch. »Dieses dumme Stück hat Sie angelogen, und der Angestellte am
Empfang muß sich geirrt haben.«
    »Ich rede mit dem Bauchredner,
nicht mit seiner Puppe«, erklärte ich ihm und sah dann wieder Larry an. »Wohin
sind Sie gegangen?«
    »Nirgendwohin«, sagte er
patzig. »Wir haben das Motel gar nicht verlassen. Butch kam in mein Zimmer, um
noch was mit mir zu trinken, das war alles.«
    »Warum haben Sie ihn
angewiesen, Dee zu sagen, sie sollte behaupten, sie wisse nicht, womit Mandy
ihren Lebensunterhalt verdient habe, falls sie von der Polizei danach gefragt
würde?«
    Er schüttelte bedächtig den
Kopf. »Ich habe nie dergleichen zu Butch gesagt. Sie ist wohl verrückt.«
    »Also hat vielleicht die
Bauchrednerpuppe so was wie ein

Weitere Kostenlose Bücher