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Al Wheeler und die nackte Blondine

Al Wheeler und die nackte Blondine

Titel: Al Wheeler und die nackte Blondine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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haben, um ihn zu ermorden«, sagte ich. »Tom
Nesbitt wurde vor einem Monat überfahren und getötet, und der Fahrer flüchtete.
Vielleicht war es gar kein Unfall?«
    Das reichte. Er preßte die
Lippen zusammen, und seine Augen wurden schmal, während er darüber nachdachte.
    »Wollen Sie was zu trinken?«
fragte er schließlich.
    »Nein«, sagte ich.
    »Ich glaube, ich kann was
brauchen.« Er begann, sich ohne Eile einzuschenken. »Das ist ein Schock.«
    »War Nesbitt ein Geschäftspartner
von Ihnen?« fragte ich.
    »In ein paar kleineren
Angelegenheiten. Nichts Wichtiges.«
    »Wie steht es mit der
Public-Relations-Firma von Bullen und Wolfe? Haben Sie denen Aufträge gegeben?«
    »Gelegentlich«, brummte er.
»Ich kann zwischen diesen Namen überhaupt keinen Zusammenhang erkennen,
verdammt.«
    »Es muß eine Verbindung
zwischen den Namen geben«, beharrte ich. »Thompsons Unterlagen zufolge waren
Sie und Hardesty in der Woche vom zwölften bis zum neunzehnten Mai zusammen.«
    »Er muß einfach eine Meise
gehabt haben!« zischte Russell. »Ich habe Ihnen doch gerade gesagt, ich kenne
niemand namens Hardesty.«
    »Vielleicht ein Deckname?«
meinte ich.
    »Das ist doch wohl nicht Ihr
Ernst«, brummte er verächtlich. »Auf Anhieb kann ich überhaupt nicht sagen, was
ich während dieser Woche getan habe, aber ich würde mich bestimmt an einen Kerl
namens Hardesty erinnern und ganz sicher würde ich mich auch an jemand
erinnern, der so wichtig war, daß dieser Spinner Thompson ihm einen Decknamen
gegeben hat.«
    »Gut«, sagte ich. »Wie steht’s
mit Bruce Madden?«
    »Was soll mit Bruce Madden
sein?« fragte er streitlustig.
    »Kennen Sie ihn?«
    »Natürlich kenne ich ihn. Ist
das ein Verbrechen?«
    »Thompsons Unterlagen zufolge
waren er und Hardesty zusammen, und zwar in der Woche, bevor Sie und Hardesty
zusammen waren«, erklärte ich umständlich.
    »Ach, Scheiße.« Auf seinem
Gesicht lag unverhohlener Spott, als er mich ansah. »Vielleicht war dieser
verrückte Thompson nebenbei auch noch so was wie ein Verfasser von Witzen.
Haben Sie daran schon gedacht, Lieutenant?«
    »Es muß eine Verbindung geben«,
sagte ich scharf. »Was wissen Sie über Bruce Madden?«
    »Er kommt in Pine City dem am nächsten, was man ein Finanzgenie nennt«,
sagte er sachlich. »Er hat seine Finger in allen möglichen auswärtigen
Geschäften, aber er lebt hier.«
    »Steht er mit Ihnen
geschäftlich in Verbindung?«
    »Nur in ein paar kleineren
Angelegenheiten«, sagte er. »Ich gehöre nicht zu seiner Liga.«
    »Dasselbe wie bei Nesbitt«,
sagte ich. »In ein paar kleineren Angelegenheiten? «
    »Ja.« Er starrte mich finster
an. »Ist das so wichtig?«
    »Ich weiß es nicht«, gestand
ich.
    Das Telefon klingelte, und er
ignorierte es komplett. Nach dem vierten Rufzeichen hörte es auf, und so nahm
ich an, daß jemand anderer im Haus sich an einer Nebenleitung gemeldet hatte.
    »Ich kann Ihnen gar nichts
sagen, Lieutenant«, erklärte Russell energisch. »Wenn ich Ihnen helfen könnte,
würde ich es tun. Tom Nesbitt war übrigens ein guter Freund von mir, und der
Gedanke, es könne sich bei seinem Tod nicht um einen Unfall gehandelt haben,
behagt mir gar nicht. Aber...«
    Er brach ab und starrte über
meine Schulter weg. Ich drehte mich langsam um und sah eine Blondine auf der
Schwelle stehen. Sie war um die Zwanzig herum, und ihr Kleid hatte einen
Ausschnitt, der bis zum Nabel reichte und ihre Kropftaubenbrüste bis auf die
Brustwarzen entblößt ließ. Ihre vollen Lippen bildeten einen Dauerschmollmund,
und die schläfrigen blauen Augen sahen doppelt so alt aus wie alles übrige.
Ihre Hüften bewegten sich leicht unter meinen anerkennenden Blicken.
    »Ich fange an, mich schrecklich
zu langweilen, so allein Honey«, sagte sie in einer Hollywood-Version südlich
gedehnten Akzents. »Ist dieser männlich aussehende Gentleman vielleicht bei der
Marine oder so was?«
    »Das ist Lieutenant Wheeler vom
Büro des Sheriffs«, sagte Russell mit erstickter Stimme.
    »Ich meine immer, Lieutenants
gehören zur Marine«, sagte sie und kicherte. »Das kommt wahrscheinlich davon,
daß ich in San Diego aufgewachsen bin. All diese herrlichen Männer in Uniform,
die vom Dienst auf der See an Land gekeucht kommen! «
    »Du kannst dir deine
Autobiographie verkneifen«, knurrte Russell. »In einer Minute bin ich wieder
bei dir.«
    »Ach, das hätte ich fast
vergessen.« Die Blonde kicherte erneut. »Da ist eine Frau für ihn am Telefon,
die offenbar an

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