Al Wheeler und die nackte Blondine
bis jetzt gar nichts.«
»Haben Sie ihn nach seiner Frau
gefragt?«
»Ja, und er hat mir alles
erzählt. Anschließend schmiß er mich mit Pauken und
Trompeten aus dem Haus.«
»Manieren waren noch nie Earls
Stärke«, sagte sie obenhin. »Mir fiel plötzlich ein, was mit seiner Frau
passiert ist, und ich fand, Sie sollten es wissen.«
»Warum?«
Sie zuckte die Schultern.
»Ehrlich gesagt, das weiß ich selbst nicht. Aber ich fand es besser, wenn Sie
es wissen. Vielleicht hätte es das Bild, das Sie sich von Earl machen,
abgerundet.«
»Das hat es auch getan«, sagte
ich großzügig. »Ebenso wie die Blondine, die es satt hatte, auf ihn zu warten.«
»Sah sie aus wie eine
Amateurnutte und war sie um neunzehn herum?« fragte sie.
»Ich hätte sie auf zwanzig
geschätzt, aber ich kann mich täuschen.«
»Es war schon immer derselbe
Typ«, sagte sie. »Sogar als seine Frau noch lebte.«
»Glauben Sie, das war der
Grund, weshalb sie mit jemand wegrannte, der halb so alt war wie sie?«
»Keine Ahnung«, erwiderte sie.
»Sie hatte im übrigen das Geld. Wußten Sie das? Jedenfalls gehörte ihr der
größte Teil davon.«
»Und sie hat es ihm
hinterlassen?«
»Ganz recht.« Auf ihrem Gesicht
lag ein Ausdruck sanfter Unschuld. »Natürlich habe ich keine Ahnung, ob er es
zu dem Zeitpunkt brauchte. Dringend, meine ich.«
»Sie meinen so dringend, daß er
die ganze Sache inszenierte?«
»Die Polizei wäre damals doch
wohl dahintergekommen, glauben Sie nicht?« Wieder diese Unschuldsmiene.
Draußen war das Geräusch eines Wagenmotors
zu hören. Er heulte auf, als der Fahrer in schnellem Tempo anfuhr, dann
entfernte sich der Lärm.
»Charlie bildet sich immer ein,
die Zufahrt sei der Start zu einem Grand-Prix-Rennen«, bemerkte Martha Nesbitt
lässig.
»Wir haben alle unsere geheimen
Phantasievorstellungen«
»Ich überlasse mich meinen auch
sehr gern«, sagte sie. »Jedenfalls hin und wieder.«
»Sie haben Glück.«
»Ich brauche immer einen
Partner dazu«, sagte sie. »Aber Sie müssen sich keine Sorgen machen, Sie würden
dabei eine strikt passive Rolle übernehmen.«
»Wirklich?« fragte ich
bedächtig.
»Am Ende natürlich nicht«,
sagte sie. »Wenn ich was hasse, dann einen Mann, der einfach daliegt und
erwartet, daß die Frau die gesamte Arbeit tut.«
»Kooperation ist die Parole«,
pflichtete ich bei.
»Ich muß mich um meine
Hummermayonnaise kümmern«, sagte sie. »Lassen Sie mir fünf Minuten Zeit, ja?«
»Natürlich.«
»Gießen Sie sich noch was zu
trinken ein, solange ich weg bin.«
Sie lächelte flüchtig und
verließ das Zimmer. Ich überlegte, daß mich mein Drink leicht fünf Minuten
beschäftigen würde, und wenn ich eine lange Nacht vor mir hatte, so wollte ich
sie nicht mit verglasten Säuferaugen beginnen. Immerhin schienen es sehr lange
fünf Minuten zu sein. Ich rauchte eine Zigarette und nahm meinen Scotch in
kleinen Schlucken zu mir. Dann verkündete endlich eine kehlige Stimme: »Das
Dinner ist angerichtet, Sir.«
Ich schluckte den letzten Mund
voll Scotch hinunter, stellte das leere Glas ab und stand auf. Als ich mich
umdrehte, sah ich das Dienstmädchen abwartend im Türrahmen stehen. Das
Dienstmädchen?
Ein weißes Spitzenhäubchen
thronte auf der Frisur, und sie trug eine weiße Rüschenbluse, die komplett
durchsichtig war, so daß sich ihre üppigen Brustwarzen deutlich abzeichneten.
Der schwarze Satinrock reichte gerade bis zum Ansatz ihrer Oberschenkel, und
darunter teilten die schwarzen Strumpfhalterstrapse das weiße Fleisch auf rund
zehn Zentimeter Länge in zwei Hälften, bevor sie die dünnen schwarzen Strümpfe
erreichten, die sie trug. Ein winziges Spitzenschürzchen vervollständigte das
Bild des Zimmermädchens aus irgendeiner französischen Posse, die zu sehen ich
nie das Glück gehabt hatte.
»Wenn der Hausboy Charlie
genannt wird«, sagte ich langsam, »wie zum Teufel nennt man dann Sie?«
Ihr Gesicht zuckte flüchtig und
glättete sich dann wieder.
»Bitte folgen Sie mir, Sir«,
sagte sie. »Das Dinner ist angerichtet.«
Sie wandte mir den Rücken zu,
und ich gab einen leisen Wimmerlaut von mir. Der schwarze Rock hatte kein
Rückenteil, sondern lediglich Bänder, die ihre Taille umschlossen. Ich hatte
einen klaren Ausblick auf den Strumpfhalter und die Strapse, die die festen,
rosigen Hinterbacken zweiteilten und nach unten zu den Strumpfrändern
weiterliefen. Als sie ging, wippte und schimmerte jede der Rundungen aufs
bezauberndste, und mir wurde
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