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Al Wheeler und die Teufelsbrut

Al Wheeler und die Teufelsbrut

Titel: Al Wheeler und die Teufelsbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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verrückte
Vorstellungen«, sagte ich. »Ich würde Sie gern mal probeweise vortragen, selbst
wenn ich damit völlig auf dem Holzweg sein sollte.«
    »Warum sollte ich Ihnen Ihre
letzte Bitte nicht erfüllen?«
    »Mendoza behauptete, Alice
Medina sei mit hervorragenden Empfehlungen von einer Organisation gekommen, die
er nicht beim Namen nannte, die aber ungeheuer einflußreich sein soll. Stimmt das?«
    »Vielleicht«, sagte sie
großmütig.
    »Ich vermute, sie nahm an, Sie
seien nur hier, um Mendoza zu unterstützen«, fuhr ich fort. »Aber Sie hatten
völlig andere Pläne; und als sie die Wahrheit herausfand, sträubte sie sich.«
    »Und wie!« Das Lächeln um ihren
Mund jagte mir einen Schauder über den Rücken. »Sie war im Begriff, geradewegs
zu Mendoza zurückzurennen, um ihm von unseren kleinen Plänen Mitteilung zu
machen.«
    »Und deshalb haben Sie sie
umgebracht?«
    »Nun, Sie können doch wohl kaum
erwarten, daß wir die ganze Operation aufs Spiel setzten, nur weil Alice
sentimentale Gefühle hegte?« Sie zuckte leicht die Schultern. »Ich habe es
Ihnen schon mal gesagt, Lieutenant; jede Bewegung braucht ihre Märtyrer.«
    »Warum hat dann Stephanie
Channing im Büro des Sheriffs angerufen und den Mord gemeldet?«
    »Es gibt Zeiten, in denen der
direkte Weg der beste ist«, sagte sie. »Wenn Alice nicht ins Valley
zurückkehrte, mußte Mendoza sie natürlich vermissen. Er wußte alles über Chuck
Henry und die Masken, die er unter den Kindern verteilt hatte, und nahm
möglicherweise an, er arbeite mit Alice zusammen. Sobald nun Chuck hörte, daß
Alice verschwunden war, mußte er notgedrungen peinliche Fragen stellen, und er
wußte auch genau, wo er sie stellen konnte. Und deshalb — wie Sie selber
scharfsinnig wenn auch viel zu spät herausgefunden haben — entschieden wir, die
beste Methode, mit der Situation fertig zu werden, sei die, die Polizei zu
verwirren. Stephanie wollte das Unschuldslamm spielen, das soeben die Leiche
einer ihr völlig Unbekannten in der Strandhütte gefunden hatte, die ihr über
das Wochenende zur Verfügung gestellt worden war. Und dann...« sie gähnte.
»Aber Sie wissen ja selber, was hinterher geschah.«
    »Sie benutzten Chuck Henry,
weil das so bequem war?«
    »Er war Ronas Bruder, und er
wohnte in Pine City«, sagte sie. »Nur um sicher zu sein, daß er das tat, was
wir wollten, machten wir ihn sofort mit Alice bekannt.« Sie schien in
Erinnerungen versunken zu sein. »Alice war in dieser Beziehung ausgezeichnet.
Ich hatte sie immer für eine eingefleischte Nymphomanin gehalten, die aber eine
intellektuelle Rechtfertigung dafür brauchte, daß sie mit so vielen Männern wie
nur irgend möglich ins Bett hopste. Wie sich herausstellte, habe ich mich da
vermutlich getäuscht. Chuck war verrückt nach ihr, und das entsprach dem Plan.
Aber dann verschoß sie sich auch in ihn, und damit wäre die ganze Aktion fast
im Eimer gewesen.«
    »Als Chuck nach New York ging,
hatte er nicht vor, wieder zurückzukehren«, sagte ich. »Alice sollte ihm später
nachkommen.«
    Ein Ausdruck milden Erstaunens
tauchte auf ihrem Gesicht auf. »Wie haben Sie das herausgefunden?«
    »Er hatte sein Apartment
vollkommen ausgeräumt«, sagte ich. »Meiner Ansicht nach kam er überhaupt nur
zurück, um dahinterzukommen, was Alice bewogen hatte, ihre Pläne zu ändern.«
    »Wir erfuhren die ganze
Geschichte am letzten Freitagnachmittag, als wir sie in der Hütte trafen«,
sagte das rothaarige Mädchen. »Alice war mit der Gruppe fertig. Sie hatte echte
Liebe gefunden und wollte austreten. Sie sträubte sich auch heftig gegen den
Gedanken, Mendoza umzubringen, weil das möglicherweise ihren geliebten Chuck in
Mitleidenschaft ziehen konnte. Also mußten wir sie schließlich unschädlich
machen.«
    Sie sagte das mit einer Stimme,
die bar jeder Emotion war, als rede sie von einem belanglosen Verkehrsunfall.
    »Chuck erzählte mir, Alice habe
angerufen und ihn gebeten, sich mit ihr in der Strandhütte zu treffen, und es
sei dringend«, sagte ich. »Alice kann aber nicht angerufen haben, denn sie war
bereits seit drei Tagen tot. Also muß es jemand gewesen sein, der am Telefon
ihre Stimme imitiert hat. Als es zu spät war und Chuck nicht, wie versprochen,
in seinem Apartment erschien, wurde mir klar, daß er wahrscheinlich
herausgefunden hatte, wer Alices Stimme imitiert hatte.«
    »Und er tauchte im Haus an der
Pine Street auf«, sagte sie. »Wir überzeugten ihn davon, daß Mendoza es gewesen
sei, der

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