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Al Wheeler und die Teufelsbrut

Al Wheeler und die Teufelsbrut

Titel: Al Wheeler und die Teufelsbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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lächelte unsicher.
»Diese Mädchen haben immer Witzchen auf Lager. Was, Lieutenant?«
    »Finden Sie?« fragte ich
aufrichtig interessiert.
    »Ich muß gehen«, sagte
Hernandez schnell.
    Lisa Frazer begleitete ihn zu
dem abgenutzten Kombi hinaus, was mir Zeit ließ, um die Schlafzimmertür weit
aufzustoßen und festzustellen, daß der Raum leer war. Ich hörte, wie der Motor
angelassen wurde, dann kam die Rothaarige in die Hütte zurück und schloß die
Tür hinter sich.
    »Er ist ein sehr netter Mann — auf
eine einfache, bäuerliche Art«, sagte sie, »aber seiner Sache so verdammt
ergeben, daß ich fast weinen könnte.«
    »Was ist aus den anderen
Mädchen geworden?« fragte ich sie. »Sind sie draußen am Strand, um sich die
Stiefel für den morgigen Marsch einzulaufen?«
    »Als sie die Nachricht über
Chuck hörten, entschlossen sie sich, zum Haus zurückzufahren, und Rona
Gesellschaft zu leisten«, sagte sie. »Aber Juan wurde erwartet; und so mußte
jemand hierbleiben, um ihn zu empfangen.«
    »Ist das so wichtig? Ich meine
diese Hilfe von H.U.R.E beim Marsch durch das Tal?«
    »Ich glaube nicht, daß diese
widerlichen Plantagenbesitzer so leicht aufgeben, nur weil Mendoza nicht mehr
da ist«, sagte sie.
    »Vielleicht haben Sie recht«,
sagte ich höflich. »Es tut mir leid, daß ich die beiden anderen Mädchen nicht
mehr angetroffen habe. Hoffentlich haben sie sich nicht unterwegs verirrt.«
    »Warum sollten sie das tun?«
erkundigte sie sich in nachsichtigem Ton.
    »Weil sie beide ein so
miserables Gedächtnis haben«, brummte ich. »Als Stephanie am letzten Freitag
die Tote im Schlafzimmer fand, konnte sie sich nicht einmal daran erinnern, daß
es sich dabei um ihre Freundin Alice Medina handelte.«
    »Das habe ich Ihnen doch
erklärt«, sagte sie scharf.
    »Stimmt!« gab ich zu. »Es
geschah deshalb, weil H.U.R.E. sich um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern
wollte. Das ist auch vermutlich der Grund, weshalb Marian Norton wegen des
Fotos von Alice Medina auf Chuck Henrys Schreibtisch so verwirrt war und es als
das Bild seiner Schwester bezeichnete.«
    »Ich dachte, das wäre selbst
jemandem mit einem Spatzengehirn wie dem Ihren klargeworden«, sagte sie
verächtlich.
    »Wissen Sie was?« sagte ich
liebenswürdig. »Ich gewinne allmählich den Eindruck, als hätten Sie mir eine
Menge Dinge erzählt, die nicht offensichtlich sind, nur um mich davon
abzuhalten, über die Dinge nachzudenken, die offensichtlich sind.«
    »Ich weiß nicht, was das zum
Teufel heißen soll«, sagte sie verdutzt. »Aber es klingt sehr imponierend.«
    »Ich nehme an, es heißt, daß
ich H.U.R.E. unterschätzt habe, und zwar von Anfang an«, sagte ich. »Und genau
das lag in Ihrer Absicht.«
    »Ich habe diese Unterhaltung
allmählich gründlich satt«, sagte sie mit gepreßter Stimme. »Vor allem deshalb,
weil ich kein einziges Wort davon verstehe. Ich brauche was zu trinken.« Sie
wies mit dem Kopf auf den Korbsessel. »Wenn Sie schon darauf bestehen,
hierzubleiben, Lieutenant, dann setzen Sie sich und ruhen Sie Ihren Kopf aus,
während ich mir was hole.«
    Es schien verdammt lange zu
dauern, bis sie sich etwas zu trinken mitbrachte. Ich saß im Korbsessel und
nippte vorsichtig. Der Drink schmeckte, als bestünde er aus reinem Scotch mit
drei Eiswürfeln. Lisa Frazier erschien schließlich wieder, blieb vor dem Stuhl
stehen und gab mir ihren Drink.
    »Halten Sie das mal eine
Minute«, befahl sie. »Ich muß mir die Nase pudern — und zwar wirklich.«
    »Zögern Sie nur alles hinaus,
solange Sie wollen«, sagte ich. »Ich habe die ganze Nacht Zeit.«
    »Darauf verlasse ich mich,
Lieutenant«, sagte sie schroff und verschwand im Schlafzimmer.
    Ich fragte mich beiläufig, ob
Sheriff Lavers wohl noch immer meinetwegen fluchte oder ob er aufgegeben und
nach Hause gegangen war. Nachdem ich den einsamen Überlebenden aus der
Schießerei, Tony, den Kollegen vom nächsten Streifenwagen übergeben hatte,
hatte ich sie angewiesen, sich um die restlichen Details zu kümmern, während
ich zum Haus an der Pine Street gefahren war. Tony hatte leidenschaftlich
geschworen, er wisse nichts von irgendwelchen Plänen, die Mendoza bezüglich des
Demonstrationsmarsches gehabt haben könnte und er wisse absolut gar nichts über
Alice Medinas Ermordung. Also hatte ich großzügig dem Sheriff alle Einzelheiten
überlassen, während ich mich wieder auf eigene Faust auf den Weg machte.
    »Mir ist plötzlich eingefallen,
daß neulich abends in Ihrer

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