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Al Wheeler und die tote Lady

Al Wheeler und die tote Lady

Titel: Al Wheeler und die tote Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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wäre,
könnte ich sie finden — wie nichts.« Sie schnippte mit den Fingern.
    »Wieso?« fragte ich.
    Sie goß sich einen neuen Drink
ein und lächelte mir herablassend zu. »Das ist ihr Lieblingsort. Ich bin ein
paarmal mit ihr dort gewesen. Sie spielt immer an den Tischen im Chrystal Inn. Deshalb sind ja auch
die drei — Chuck, Dane und Pat — alle so dicke Freunde von ihr. Sie hat dort
ein Lieblingsmotel, in dem sie wohnt, und ein Lieblingshotel, in dem sie ißt.
Wie gesagt, wenn ich jetzt in Las Vegas wäre, könnte ich sie innerhalb einer
Stunde auftreiben, falls sie überhaupt dort ist. Dasselbe gilt für Lake Tahoe oder Reno oder was Sie wollen.«
    »Was tun Sie eigentlich
beruflich, Sam?« fragte ich neugierig.
    »Gar nichts.« Ihre Stimme klang
bei der Frage leicht schockiert. »Ich bin reich. Zumindest ist meine Familie
reich, und das läuft, wenn man so idiotische Eltern hat wie ich, auf dasselbe hinaus.«
    »Wo ist Ihre Familie jetzt?«
    »In Europa, zusammen mit Camels
Eltern.« Ein heller Glanz trat plötzlich in ihre Augen. »He — ich habe eine
großartige Idee, Al!«
    »Was denn?«
    »Warum fahren wir nicht jetzt
gleich nach Las Vegas und suchen Louise, damit Mardi beruhigt ist? Das wäre so
eine Art außerplanmäßiges Geburtstagsgeschenk für sie, und wir könnten uns auch
amüsieren.«
    »Sie sind nicht bei Trost«,
sagte ich automatisch.
    »Warum nicht? Sie sind doch ein
Spieler, nicht wahr?« Sie kicherte plötzlich. »Mit einem Namen wie Al Fortuna
können Sie gar nichts anderes sein.«
    Warum nicht? Die Frage grub
sich scharf in meinem Kopf ein. Mit Sicherheit war Louise Fowler nicht in Las
Vegas — sie lag in der Leichenhalle. Aber Las Vegas war der Ort, an dem ich
Chuck Fenwick finden und vielleicht in Erfahrung bringen konnte, was mit Louise
von dem Zeitpunkt an, an dem sie Carmel verlassen hatte, bis zu dem, an dem
jemand sie umgebracht hatte, geschehen war. Das beste war, so fand ich, zuerst
zu fahren und Lavers hinterher Bescheid zu sagen.
    »Abgemacht«, sagte ich. »Wie
wär’s, wenn wir gegen fünf Uhr losführen?«
    Erneut zog sie einen
Schmollmund. »Warum fahren wir nicht jetzt?«
    »Ich muß mich noch um ein paar Kleinigkeiten
kümmern«, sagte ich. »In sechs Stunden schaffen wir die Fahrt, und wir werden
also gegen elf Uhr dort sein. Zu diesem Zeitpunkt fängt der Trubel in Las Vegas
doch erst an. Oder nicht?«
    »Na ja, okay«, sagte sie
zögernd. »Aber was, zum Teufel, soll ich den ganzen Nachmittag allein
anfangen?«
    »Machen Sie sich darum keine
Sorgen, Honey. Ich werde Ihnen ein bißchen Gesellschaft zum Trinken schicken«,
versprach ich, während ich vom Barhocker glitt. »Vergessen Sie nicht, eine
Tasche zu packen, solange ich weg bin.«
    Ich kehrte über den Strand in
das Ranchhaus zurück. Camel saß hinter der Bar, als ich ins Wohnzimmer trat,
und sein Gesicht verzog sich trübselig, als er meine leeren Hände sah.
    »Nichts zu trinken?« fragte er
kläglich. »Verstößt das vielleicht gegen die Gesetze, wenn ein Polyp Alkohol
klaut? Oder was ist?«
    »Ich habe einen wichtigen
Auftrag für Sie, Camel«, sagte ich. »Sam braucht einen Trinkkumpan, bis ich
gegen fünf Uhr zurückkomme, und der sind Sie. Achten Sie darauf, daß sie sich
nicht unter den Tisch trinkt, aber lassen Sie sie auch nicht nüchtern werden.
Ich will nicht wieder von vorn anfangen müssen, wenn ich zurückkomme.«
    »Es ist mir ein Vergnügen.«
Sein Gesicht hellte sich auf. »Sam hat immer eine Menge Trinkbares im Haus.
Vielleicht kriege ich eine polizeiliche Auszeichnung oder so was?«
    »Sie kriegen was ganz anderes«,
knurrte ich. »Wenn Sie ihr erzählen, daß ich nicht Fortuna heiße und ein Polyp
bin. Und sagen Sie ihr auch ja nicht, daß Louise Fowler tot ist, sonst schleife
ich Sie den Strand entlang und ersäufe Sie mit meinen eigenen Händen.«
    »Sie können sich auf mich
verlassen, Lieutenant«, sagte er beglückt. »Ich bin nur in nüchternem Zustand
ein Plappermaul. Betrunken bin ich eine Seele von Diskretion.«
    »Noch eine Frage, bevor ich
gehe«, sagte ich. »Haben Sie je Tracy Tenison, Louises Schwester,
kennengelernt?«
    Camel schüttelte entschieden
den Kopf. »Dane habe ich ein paarmal mit Louise zusammen getroffen. Sie wirkten
so, als hätten sie was miteinander, aber das geht mich schließlich nichts an.«
    »Okay«, sagte ich. »Achten Sie
also darauf, daß Sam die richtige Balance zwischen Nüchternheit und
Betrunkenheit einhält, bis ich zurückkomme.«
    Ich fuhr

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