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Al Wheeler und die tote Lady

Al Wheeler und die tote Lady

Titel: Al Wheeler und die tote Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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ihre
Befriedigung nur durch verstohlene Zärtlichkeiten bei ahnungslosen weiblichen
Wesen finden.
    Der Motor verfiel in ein leises
Surren, und ein deutliches Zittern rann durch das Boot, als es durchs Wasser
pflügte. Ein paar Minuten später hatte der Motor den richtigen Rhythmus
gefunden, und das Boot begann leicht zu schwanken, während es an
Geschwindigkeit zunahm. Louise stieß einen leisen tierischen Laut des
Entsetzens aus und vergrub das Gesicht an Hals Schulter. Er gab ein paar
beruhigende Laute von sich und nahm die Gelegenheit wahr, seine Hand noch ein
bißchen weiter nach oben gleiten zu lassen. Ein dünner Schweißfilm erschien auf
seinem Gesicht, und die Ränder seiner Brillengläser beschlugen sich leicht.
Wenn seine Hand noch höher rutschte, dann mußte er meiner Ansicht nach spontan
in Flammen aufgehen. »Hal?« krächzte Tenison von
seiner Ecke herüber. »Sie können nicht zulassen, daß mir das angetan wird. Ich
habe Sie als erster engagiert, vergessen Sie das nicht.« Seine Stimme schnappte
bei den nächsten Worten über. »Sie schulden mir Loyalität, verdammt noch mal!
Oder nicht?«
    »Halten Sie die Klappe«, sagte
Hal freundlich.
    Das Schlingern wurde
deutlicher, als die Fahrt an Geschwindigkeit noch zunahm. Louise schluchzte
hysterisch, warf beide Arme um Hals Hals und vergrub
das Gesicht noch intensiver an seiner Schulter. Ich blickte auf seine Hand und
sah, wie der Griff um ihren Schenkel seine Fingerknöchel weiß hervortreten
ließ. Sein Gesicht war jetzt sichtbar in Schweiß gebadet, und seine
vergrößerten Augen spiegelten auf unendlich widerwärtige Weise das wider, was
in ihm vorging. Ich beugte mich etwas weiter zu ihm vor, und der Pistolenlauf
folgte mir.
    »Von hier aus habe ich eine
prächtige Aussicht«, murmelte ich, um den vertraulich-hämischen Ton zwischen
zwei Männern bemüht, die sich in einem bestimmten Punkt nur zu gut verstehen.
    »Hm?« Er verzog unwillkürlich
grinsend das Gesicht.
    »Sie sind ein Glückspilz!« Ich
rollte ausdrucksvoll die Augen. »Noch ein paar Zentimeter?« Ich ließ mich mit
geschlossenen Augen gegen das Polster zurückfallen, wie überwältigt von dem
Gedanken.
    Als ich die Augen wieder
öffnete, sah ich, daß er mich mit erwartungsvollem Gesicht beobachtete. Ich
ließ eine Minute verstreichen und beugte mich dann erneut vor. Diesmal reckte
er begierig den Hals, wie um sich kein Wort entgehen zu lassen.
    »Sie trägt ein weißes
Seidenhöschen«, murmelte ich. »Echte dünne Seide, halb durchsichtig. Und eng —«
Ich rollte erneut die Augen und stöhnte sehnsuchtsvoll. »Mann — wie eine zweite
Haut!«
    Das war mehr als er ertragen
konnte. Er gab ein ersticktes Grunzen von sich, seine Hand zuckte und
verschwand beinahe unter dem Saum des praktisch nicht existierenden Rocks.
    Louise setzte sich mit einer
plötzlichen heftigen Bewegung, die ihren Kopf von seiner Schulter und ihre Arme
von seinem Hals wegriß . Ein dünner scharfer Schrei
äußerster Entrüstung entrang sich ihrer Kehle, dann holte ihr Arm weit aus und
gleich darauf klatschte ihre Hand gegen seine Wange. Die Wucht des Aufpralls
schleuderte seine Brille zu Boden und ich hatte nur eben noch einen
verschwommenen Eindruck von dem erschrockenen und gedemütigten Blick in seinen
Augen, als ich mich auch schon auf seine Pistole stürzte. Seine Finger leisteten
keinerlei Widerstand, als ich ihm die Achtunddreißiger entwand.
    Der Rotkopf warf sich der Länge
nach auf die gepolsterte Bank, vergrub das Gesicht in den Händen und schluchzte
hysterisch. Es folgte ein unheimlicher Moment, in dem ich die nackte Scham in
Hals Augen sah und mir klar wurde, daß er mich förmlich anflehte, ihn
umzubringen. Dann knallte ich den Pistolengriff gegen seine Schläfe, und er
sackte seitlich zusammen, so daß er schlaff, den Kopf gegen Louises Knie
gelehnt, liegenblieb.
    Dane Tenison starrte mich mit
einem Ausdruck plötzlich aufflammender Hoffnung in den Augen an. »Das war
großartig, Lieutenant«, flüsterte er heiser. »Jetzt können wir sie erwischen
Sie und ich — ja?«
    Ich zuckte mit der
Achtunddreißiger auf ihn. »Rühren Sie sich bloß«, knurrte ich, »Sie brauchen
bloß Miene zu machen, als ob Sie einen Laut von sich geben wollten, und ich
schieße Ihnen eine Kugel in den Kopf!«
    »Okay!« Er kauerte sich wieder
lustlos in seiner Ecke zusammen. »Ich wollte Ihnen ja bloß helfen, Lieutenant.«
    »Ich habe gesehen, wie Sie
Tracy geholfen haben«, sagte ich. »Ich sollte Ihnen eine Kugel

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