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Al Wheeler und die tote Lady

Al Wheeler und die tote Lady

Titel: Al Wheeler und die tote Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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in den
Hinterkopf schießen und Sie über Bord kippen!«
    »Ich habe sie nicht umgebracht,
wirklich nicht!« Seine Finger scharrten an dem stählernen Schott, als versuchten
sie, irgend etwas aufzugraben, in dem er sich verstecken konnte.
    »Wer dann?«
    »Pat — Pat Nelson! Chuck
brachte das Boot zu dem alten Kai und holte uns drei ab. Aber ich wußte nicht,
daß die beiden sie umbringen wollten, bis es geschehen war. Das schwöre ich.«
    »Warum hat er sie erschossen?
So wußte doch jeder gleich, daß sie ermordet worden war. Warum wurde sie nicht
einfach über Bord geworfen, damit sie ertrank?«
    »Er wollte kein Risiko auf sich
nehmen. Tracy war eine gute Schwimmerin, und selbst wenn er sie meilenweit
draußen auf See über Bord geworfen hätte, so hätte sie doch noch stundenlang
schwimmen können — vielleicht so lange bis jemand sie aufgelesen hätte.«
    »Nicht, wenn sie bewußtlos war,
bevor sie ins Wasser geworfen wurde.«
    »Klar, klar!« Sein Kopf nickte
wie der einer wild gewordenen Marionette. »Sie haben völlig recht, Lieutenant.
Genau das habe ich Pat die ganze Zeit gesagt, aber der verdammte Idiot wollte
nicht hören!«
    Ich schlug ihm mit der Pistole
auf den Kopf, denn sonst hätte ich ihm nur noch eine Kugel zukommen lassen
können. Sein Körper wurde schlaff, und er schien in seiner Ecke noch mehr
einzuschrumpfen. Als ich mich der Kajütentür zuwandte, wurde ich mir plötzlich
Louises grüner Augen bewußt, die mich mit entnervender Intensität anstarrte.
»Wohin gehen Sie!« flüsterte sie.
    »Aufs Deck.«
    »Ich gehe mit Ihnen.«
    »Sie sind hier unten wesentlich
sicherer«, sagte ich. »In dem Augenblick, in dem ich diese Pistole Nelson an
den Rücken halte, wird das Boot wenden und geradewegs zurück in den Hafen fahren.«
    »Ich werde sterben, das spüre
ich«, sagte sie ausdruckslos. »Aber zumindest will ich an Deck in frischer Luft
sterben, nicht in diesem schrecklichen, muffigen Sarg, in dem die Wände auf
einen herabzufallen scheinen.«
    »Sie werden nicht sterben, wenn
Sie hierbleiben«, sagte ich scharf. »Es dauert nicht lange.«
    »Ich gehe hinauf an Deck mit
Ihnen«, wiederholte sie eigensinnig. »Wenn Sie versuchen, mich zurückzuhalten,
schreie ich laut. Sie werden mich dann erschießen müssen, um mich zum Schweigen
zu bringen, und den Schuß würden sie oben sowieso hören.«
    Sie war völlig außer sich, und
ich konnte sie durch nichts abhalten, es sei denn, ich hätte ihr dieselbe
Behandlung angedeihen lassen wie den beiden anderen. Aber eine wehrlose Frau zu
schlagen, war so eine Sache.
    »Okay«, sagte ich hilflos.
»Gehen Sie voran. Wenn Sie oben an der Treppe angelangt sind, kriechen Sie auf
Deck und bleiben Sie dort, bis ich Ihnen Bescheid sage.«
    »Ich verstehe.« Sie stand auf
und ging unsicher in den kleinen Vorraum der Kajüte, während ich ihr auf den
Fersen folgte. Die Treppe hatte acht Stufen, und die Luke lag nach achtern zu
hinter der Brücke. Ich drückte mir selber den Daumen, daß Nelson und Fenwick
sich beide auf der Brücke aufhielten. Louise ging am Fuß der Treppe in die Knie
und begann mühselig, nach oben zu klettern, immer eine Stufe nach der anderen.
Es schien endlos zu dauern, bis sich ihr Kopf plötzlich gegen den Nachthimmel
oberhalb der erhöhten Schwelle abzeichnete. Ich wartete, bis ihre Beine
verschwunden waren, dann folgte ich ihr die Treppe hinauf.
    Als mein Kopf in der Luke
auftauchte, sah ich sie ungefähr einen Meter weit von mir entfernt aufrecht auf
dem Deck stehen. »Legen Sie sich hin, Sie Idiotin!« zischte ich sie an. Sie
reagierte, als ob ich ein Hornsignal gegeben hätte. Ihre Beine setzten sich
verzweifelt in Bewegung und sie raste, aus Leibeskräften kreischend, auf die
Brücke zu.
    »Pat! Vorsicht, Pat! Wheeler
hat eine Pistole, und er ist direkt hinter euch!«
    Ich hörte Nelsons bestürzten
Fluch, aber die Reaktion des Steuermanns war verdammt
viel schneller. Der Schiffsbug schlingerte in einem scharfen Bogen nach links
und das Boot legte sich zur Seite. Ich packte die überhöhte Schwelle mit meiner
freien Hand, um nicht wieder die Treppe hinuntergeschleudert zu werden, während
der Boden unter mir immer schräger wurde. Ein wilder durchdringender Schrei
ließ mich nach vorn blicken, genau in dem Augenblick, als Louise ihr
Gleichgewicht verlor und seitlich übers Deck taumelte. Ihre Arme wedelten ein
stummes Hilfesignal. Dann prallte ihre Hüfte gegen das Sicherheitsgeländer.
Dort wurde sie vorübergehend festgehalten,

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