Alan - Eine andere Liebe (German Edition)
Brücke in ein dunkelrotes Licht. Alan nahm die kleine Decke aus seiner Umhängetasche und schlief hier oben, das erste Mal über der Stadt im Freien. Durch laute Stimmen wurde er geweckt. Eine schimpfte laut und betitelte ihn als Rumtreiber und Penner. Eine andere dagegen, nahm ihn in Schutz und bemitleidete ihn. Alan sah sie erschrocken an. Ehe die Spaziergänger weiter gingen, gab ihn eine ältere Frau noch ein paar Dollar und eilte den anderen nach, um den Anschluss nicht zu verpassen. Sie drehte sich noch einmal um und winkte ihm zu. Um nicht noch mehr Ärger am frühen Tag zu bekommen, packte er schnell alles zusammen und lief wieder in Richtung Stadt. Hier fuhr er mit der weltberühmten Cablecar, die für Touristen nur noch eine Attraktion war, für die Städter war sie das normalste was es gab. Keinen interessierte es, dass die Bahn nur an einem Stahlseil durch die ganze Stadt gezogen wurde. Am schönsten fand er es, wenn sie an einer Endstation ankam und der Gripman und der Bremser den Wagen auf einer kleinen Plattform drehen mussten, um die Strecke wieder zurück fahren zu können. Er hatte jetzt viel Zeit und konnte sich das jeden Tag ansehen, wann immer er wollte. Alan trottet allein durch die Straßen. Er hatte die Hoffnung aufgegeben Steve irgendwann mal wieder zu sehen. Für ein paar Dollar kaufte er sich etwas zu Essen. Da er nicht mehr wusste, wo er hingehen sollte, beschloss er einfach ins Kino zu gehen. Nach dem die Vorstellung vorüber war, musste sich Alan einen neuen Schlafplatz suchen. In den kleinen Gassen hatte er oft Pech, denn er wurde meist von irgendwelchen Typen geweckt, die behaupteten, dass es ihr Platz wäre, wo sie immer schlafen, dann musste er mitten in der Nacht wieder los und sich einen neuen Schlafplatz suchen.
Das Gedränge der Kinobesucher löste sich vor ihm auf und er konnte ohne Schieben und Stoßen auf die Straße zurück. Er setzte sich auf eine Bank vor dem Kino und sah den Leuten nach, wie sie ihren Weg gingen und bestimmt ein schöneres zu Haus hatte wie er. Er aß noch etwas von dem Burger, den er sich geholt hatte und wollte dann auch gleich weiter ziehen. Direkt vor ihm hielt ein Auto. Der Fahrer sah ihn an und senkte die Scheibe der Beifahrertür. Er beugte sich zu ihm hinüber. Alan stand auf und ging auf das Auto zu um zu erfahren, was der Mann von ihm wollte. Noch ehe Alan am Auto war, spürte er einen festen Griff der ihn mitzog. Er lief einfach mit und hörte ständig nur immer ein Wort, ››Komm! Komm!‹‹. Steve dachte er. Was machte er denn auf einmal hier? Alan lief ihm weiter nach, bis er in einer Nebengasse einbog. ››Wo kommst Du denn auf einmal her?‹‹ Alan sah Steve fragend an und musste erst mal tief Luft holen nach dem Spurt. ››Kleinen Moment.‹‹, schnaufte Steve. ››Sollte mal weniger qualmen. ...Man dass war aber haarscharf, dass ich dich noch weg ziehen konnte.‹‹ Steve holte tief Luft, griff in die Tasche und holte ein paar Zigaretten raus. Alan musste lachen. ››Was heißt retten? Ich weiß doch gar nicht um was es hier eigentlich ging‹‹ ››Na ja, du kannst noch nicht alles wissen. Das war ein Cop und ein ganz mieser dazu.‹‹ ››Ja und was wollte er?‹‹ ››Weißt Du das wirklich nicht oder stellst Du dich nur so an? Der wollte mit Dir eine Nummer abziehen und hätte dich dann gleich für einen Nacht eingelocht. So einer ist das. Mich hatte er auch einmal erwischt, aber das war nur das eine Mal.‹‹ ››Woher wusstest Du, dass ich hier im Kino war?‹‹ ››Ich hab dich vor mir laufen sehen, aber ehe ich an dich rangekommen war, warst Du schon im Kino verschwunden. Blöder Film, deshalb habe ich gewartet und mich mit ein paar Freunden unterhalten, bis Du dann bald in die Falle gegangen wärst. ››Ich habe in den letzten Tagen versucht dich zu finden. Wo warst Du denn? Jeden Tag bin ich erst zum Kaufhaus und dann die Strecke lang gegangen, die wir sonst immer lang gezogen sind. Ich habe schon gedacht, dass Du mich hängen lässt.‹‹ ››Sagen wir mal so, ich hatte was wichtiges zu tun. Nichts gegen dich.‹‹ Steve wühlte aus der zerknüllten Zigarettenschachte noch zwei ganze heraus und bot Alan eine davon an. Alan lehnte sehr schnell ab, denn das brachte ihm sofort die Sache mit den Zigaretten seines Vaters wieder in den Sinn.
Er hatte damals heimlich im Baumhaus geraucht und wurde von seinem Dad erwischt. Er hatte Angst, dass er es seiner Mom sagen würde, doch er tat es nicht
Weitere Kostenlose Bücher