Alan - Eine andere Liebe (German Edition)
sie die Stadt verließen. Fragend sah er Dick an, denn sie folgten den Weg einer Landstraße.
››Ehe du dir Sorgen macht, ich habe mich nicht verfahren. Unser Ziel ist heute Pinar del Rio. Es ist ein kleiner Ort fast an der Küste. Wir hätten auch mit dem Touristenbus fahren können, aber wir wollten ja nicht nur durch die Gegend gekutscht werden, wir wollen ja was erleben. Alles weiter sehen wir dann, wenn wir da sind. Also entspanne dich und sieh dich um. Wenn du was siehst, was du sehen willst, halten wir einfach an.‹‹ Alan war von der Idee begeistert. Vieles hatte er hier schon gesehen und kennengelernt. Vieles interessierte ihn und er wollte mehr über das Land und die Leute erfahren. In einem kleinen Ort nahe der Straße bogen sie ab und suchten eine Gaststätte, wo sie sich etwas trinken konnten. Der Ort war sehr klein. Es gab gerade so etwas, wie ein Imbiss, den sie aus Detroit kannten. Die Häuser waren nicht alle aus Stein. Viele waren aus holz und hatten ein Ziegeldach. Die Kinder spielten auf den Straßen, denn auf den Straßen fuhren kaum Autos. Einige sahen sie misstrauisch an. Viel von den Einwohnern hielten nichts von den Touristen, die nur kamen und sich ihr Leid und ihre Armut ansahen. Alan fühlte sich hier nicht wohl. Die Freundlichkeit und Offenheit wie er sie aus Havanna kannte gab es hier in dem Ort nicht. Alan drängte Dick endlich weiter zufahren. Ohne noch länger zu bleiben, als es nötig war, setzten sie ihre Fahrt fort. Es gab nicht nur das ausgelassene Leben, was sie in Havanna und im Hotel sahen, es gab auch das andere, das arme Leben. Alan sah sich kurz um und hatte das Gefühl, dass sie jemand verfolgte. Aber er konnte sich auch täuschen, er machte sich einfach zu viele Sorgen seit gestern Abend, als er dachte, José gesehen zu haben. Von seinem unguten Gefühl sagte er Dick nichts. Er wollte nicht, dass er ihn wieder ermahnte und sich keine Sorgen machen sollte. Dick wollte in dem nächsten Dorf wieder halten. Alan wollte nur kurz etwas zum Trinken kaufen und gleich wieder weiter, sie konnten ja dann unterwegs eine Rast machen. Schnell, ohne sich umzusehen, kaufte Alan etwas ein und schon fuhren sie weiter.
An einem Baum nahe der Straße machten sie eine Rast. Alan hatte etwas zum Essen und Trinken gekauft. Durch ein lautes Hupen sahen sie zur Straße. Ein Bus stand hinter ihrem Auto und konnte nicht weiter. Die Straße an der Stelle war zu eng, dass er nicht vorbeifahren konnte. Dick lief schnell hin und fuhr das Auto von der Straße. Der Fahrer fluchte etwas auf halb spanisch und amerikanisch und fuhr dann weiter. Der Bus war so einer, den Dick beschrieben hatte. Er fuhr meist von den verschiedenen Hotels ab, mit demselben Ziel, wie sie es hatten, und karrte sie dann wieder zurück. Eine Rast gab es nur an festgelegten Orten sonst nichts. Man konnte sich das Land nur vom Bus aus ansehen und das wollten Alan und Dick nicht. Sie wollten selber entscheiden was sie sehen und wo sie halten. Alan hatte alles wieder eingepackt und kam zu Dick. ››Was war denn? Warum hat der denn so ein Theater gemacht?‹‹ ››Der Bus ist nicht an unserem Auto vorbeigekommen nur deshalb hat er sich aufgeregt. Lass uns weiterfahren, wir sind ja auch bald da.‹‹ Ohne eine weitere Pause kamen sie zur Mittagszeit in Pinar del Rio an. Der ganze Ort war auf den Ansturm von Touristen vorbereitet. Hier fand sich auch eine kleine Gaststätte. Man saß unter einen Baldachin aus Palmenwedel und konnte hier seine Mahlzeit einnehmen. Bevor die nächste Führung begann, suchten sich Alan und Dick eine Gruppe aus und schlossen sich ihr an. Pinar del Rio gehört mit zu dem Zentrum des Tabakanbaus. In den Hallen wurde der Tabak bearbeitet und man zeigte den Touristen, wie nach alter Tradition die echten Cubazigarren hergestellt wurden.
Alan fand es aufregend aus wie vielen Schichten von Tabakblättern nur eine Zigarre bestand. Auch wurde nicht das ganze Blatt verwendet, sondern nur immer ein ganz bestimmter Teil. Zum Schluss lagen die fertigen Zigarren auf ein Brett und jeder konnte sie sich genauer ansehen, nur kaufen konnte man hier keine. Wäre auch unnötig gewesen, da Cubazigarren nicht in die Staaten eingeführt werden durften. Nach einer Pause von der Führung, ging es in die kleine Rumfabrik, die mit am Ort war. Hier konnten sie sehen, wie aus dem angelieferten Zuckerrohr, was ringsum auf den Feldern wuchs, der Sirup gewonnen wurde und dieser dann in der Brennerei zu Rum verarbeitet wurde.
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