Alarm im Raubtierhaus
!« verstanden werden konnte.
Karl fummelte die ganze Zeit abwesend
auf seinem Handy herum und starrte gebannt auf das Display. »Ich komm einfach
nicht drauf !« Er legte sein Telefon zur Seite.
» Waff iff denn loff ?« ,
fragte Klößchen, der schon den nächsten Bissen im Mund hatte.
»Auf den Fotos, die ich gestern gemacht
habe, ist nicht viel zu erkennen. Es war sehr dunkel und die Hutkrempe hat
einen Schatten auf das Gesicht des Unbekannten geworfen. Keine Chance. Dann habe
ich auf seinen Mantel gezoomt und dabei eine Art Wappen auf dem Oberarm
entdeckt. Man kann es nicht einwandfrei erkennen, aber irgendwoher kenne ich
dieses Wappen. Ich komm aber einfach nicht drauf !«
Indem sich die vier wieder auf den Fall
konzentrierten, besserte sich ihre Laune augenblicklich. Sie verfolgten
immerhin dasselbe Ziel und das brachte sie gleich wieder zusammen.
»Woher sollen wir wissen, ob diese
Übergabe gestern Nacht überhaupt irgendetwas mit den
Vorfällen im Zoo zu tun hat? Niebert hat finanzielle Probleme und irgendein
Geschäft gemacht. Ein illegales wahrscheinlich, weil die Geldübergabe nachts
stattfinden musste. Aber das heißt noch lange nicht, dass es mit der
Freilassung der Tiere zu tun hat. Mir fällt da auf jeden Fall keine Verbindung
ein. Warum sollte der Mann mit Hut Niebert dafür bezahlen, die Tiere
freizulassen? Was hätte er davon ?« Tims Anmerkung war
äußerst scharfsinnig und keiner im Raum wusste eine Antwort darauf.
Gaby nickte. »Niemand hat etwas von
frei in der Stadt herumlaufenden Geparden !«
»Moment !« ,
rief Tim und riss seine Augen auf, als hätte ihn
gerade ein Geistesblitz getroffen. »Wenn niemand etwas von frei in der Stadt
herumlaufenden Geparden hat, dann heißt das für mich eines: Die Geparden laufen
gar nicht frei in der Stadt herum !«
Karl, Gaby und Klößchen starrten Tim
wortlos an. Klößchen stand der Mund offen und man konnte klar einen Bissen Schokocremebrot
darin erkennen. » Waff foll daf heifen ?« ,
unterbrach Klößchen die Stille und würgte seinen Happen hinunter.
»Zeig mir doch bitte noch einmal die
Fotos von den Freigehegen, wo die Geparden ausgebrochen sind !« ,
sagte Tim und war plötzlich ganz aufgeregt.
Karls Finger flitzten auf dem Display
herum. »Hier!« Er schob das Handy zu Tim hinüber.
»Man kann nichts erkennen, das Display
ist zu klein !« Tim legte das Telefon auf den Tisch.
»Ich zieh die Fotos auf Willis
Computer, kein Problem !« Karl lächelte und wie von der
Tarantel gestochen sprangen sie auf und rannten die Treppe hoch in Klößchens
Zimmer.
Gebannt starrten die vier auf den
Bildschirm von Klößchens
Rechner.
»Leg doch mal die zwei Fotos von den
beiden Löchern im Freigehege nebeneinander !« , bat Tim
aufgeregt, und Karl dirigierte den Mauszeiger im Rekordtempo über den
Bildschirm. Im Nu lagen die beiden Fotos vor ihnen.
»Das ist ja nicht zu fassen !« , hauchte Karl. Er hatte bereits verstanden, worum es Tim
ging.
»Kann mich vielleicht auch mal jemand
aufklären ?« , fragte Klößchen.
Karl zeigte auf das eine Foto: »Durch
dieses Loch sind die Gepardenmutter und die drei
Jungen entkommen. Man kann klar erkennen, dass einige Haarbüschel des
flauschigen Fells der Jungen am Rand des Loches im Zaun hängen geblieben sind.
Auf dem anderen Foto sieht man das Loch vom Freigehege der vier ausgewachsenen
Männchen. Und seht ihr! Nicht ein einziges Haarbüschel, ja nicht einmal ein
einziges Haar ist hier im Zaun hängen geblieben !«
Gaby schüttelte ungläubig den Kopf, sodass ihr Pony hin und her tanzte. »Zeig mir mal den Boden
vor den Löchern !«
Karl zoomte nach unten.
Gaby verschränkte ihre Arme. »Auf dem
ersten Bild sieht man die Abdrücke der kleinen Jungtiertatzen im lockeren
Erdreich. Aber keine Fußspuren der Gepardenmama .
Genau wie auf dem zweiten Bild: Keine Abdrücke von ausgewachsenen Geparden!«
»Das ist ja ein Ding! Karls Fotos in
Kombination mit Tims Ideen sind einfach genial !« ,
entfuhr es Klößchen. »Wenn schon die federleichten Jungtiere Abdrücke
hinterlassen, dann hätten die ausgewachsenen Geparden erst recht welche
hinterlassen müssen !«
»Da ist etwas oberfaul !« , nickte Tim. »Die großen Geparden laufen gar nicht frei in der Stadt herum. Es sollte nur so aussehen! Kein
Wunder also, dass noch kein Einziger von ihnen in der Stadt gesichtet wurde!«
»Wer um alles in der Welt stiehlt
Geparden! ?« Gaby legte einen Finger nachdenklich an
ihre Lippen.
»Was auch immer das
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