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Alarm im Tunnel Transterra

Alarm im Tunnel Transterra

Titel: Alarm im Tunnel Transterra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Szameit
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ließ. „Spinks! Lassen Sie Bob in Ruhe…
    Sind Sie übergeschnappt!“ rief ich keuchend.
    Spinks knurrte nur böse auf meine Aufforderung und holte ein drittes Mal aus. Mein Kopfstoß hatte den Koloß nicht einmal wanken lassen, obwohl ich mir fast das Genick dabei gebrochen hatte, also mußte ich ein anderes Mittel finden. Es war ein zu ungleicher Kampf, und ich wußte nicht einmal mit hundertprozentiger Sicherheit, ob ich auf der richtigen Seite focht. Mit letzter verzweifelter Opferbereitschaft sprang ich Spinks – was freilich heimtückisch war – von hinten an und legte beide Unterarme um seinen Hals.
    Mein Würgegriff zeigte Wirkung. Spinks ließ sofort von Bob ab. Mit einer Hand packte er meinen Kopf und zog mich wie ein Kätzchen am Genick über die Schulter. Gegen diesen Mann war ich einfach machtlos. Er stellte mich vor sich auf die Beine und hielt mich dabei immer noch am Kragen. Die andere Hand war irgendwo weit hinter seinem Rücken verschwunden, wo sie sich sorgfältig auf eine unsanfte Kollision mit einem meiner Körperteile vorbereitete. „Sie wollen es ja nicht anders, Sie Idiot!“ fauchte Spinks, und seine Rechte verließ eilig ihr Ve rsteck. Sie fand kein geeigneteres Ziel als meinen Unterkiefer.
    Ich wunderte mich nur über meine Beine, die unter mir weg-knickten wie Strohhalme, obwohl der Schlag doch mein Kinn getroffen hatte. Dann ließ mich mein Körper für einige Zeit im Stich.
    Als meine Augen wieder funktionierten, sah ich Bob zu einem Knäuel aus Armen und Beinen zusammengekrümmt quer über dem Pilotensessel liegen und Spinks höhnisch grinsend mit unerbittlicher Ausdauer in dieses Knäuel hineinschlagen.
    Ich kannte nicht seine Gründe, aber selbst wenn sie eine Bestrafung Bobs rechtfertigen würden, diese Tortur war bestia-lisch. Brutal schlug er auf Gesicht und Magen des Piloten ein.
    Und Bob schwieg immer noch. Er wehrte sich nicht, hielt nur schützend die dünnen Hände vor das Gesicht, die Spinks einfach wegzog, wenn er zuschlug. Was sollte der schwächliche Synthom auch gegen diesen korenthischen Herkules ausrich-ten!
    Ich versuchte mich aufzurichten und tastete mit den Augen nach einem Gegenstand. Auf jeden Fall mußte ich verhindern, daß Spinks seinen Piloten tötete. Nein, nicht nur aus reiner Nächstenliebe; denn mir war ein schrecklicher Gedanke gekommen. Wenn Bob ernsthaft verletzt – oder sogar von Spinks erschlagen würde, wer sollte dann den BOXER steuern? Ich wollte den Mund öffnen, um Spinks Einhalt zu gebieten, aber der Faustschlag hatte mir die Zähne wie mit Kitt zusammengeklebt. Es gelang mir nicht, ihm auch nur ein einziges Wort zuzurufen.
    Als er Bob die Hände zur Seite riß, um einen weiteren, grausamen Schlag in das Gesicht des Piloten zu setzen, half mir das Entsetzen auf die Beine. Bobs Gesicht war eine einzige Blutla-che, aus der zwei trotzige, feurige Augen glänzten. In diesem Trotz lag ein unwahrscheinlicher, unerklärbarer Triumph über die animalische Natur des Korenthers.
    Hinter mir hörte ich ein watschelndes Tapsen wie von zwei riesigen Plattfüßen. Natürlich! Warum hatte Bob erst so spät daran gedacht? Er, der schwache Krüppel, war doch viel stärker als Spinks. Er besaß einen Körper, gegen den auch zehn Riesen vom Format eines Magister Spinks machtlos waren.
    Duck!
    Spinks bemerkte den hereinwatschelnden Duck in seiner or-giastischen Besessenheit nicht. Auch wenn er ihn gesehen hätte, wäre er wahrscheinlich ohne jede Chance gewesen. Duck packte von hinten seine Oberarme und drehte sie mit eiserner Kraft auf den Rücken. Spinks brüllte auf wie ein angeschosse-ner Löwe und wollte sich befreien. Zwecklos. Der Umklamme-rung der stählernen Manipulatoren konnte er nicht entrinnen.
    Duck schleifte ihn zum Sessel, stieß ihn unsanft, aber ohne jede Brutalität hinein und postierte sich mit drohend ausgestreckten Armen vor ihm.
    „Hilf mir bitte, Pyron!“ rief mich Bob an.
    Spinks schüttelte wütend die Faust gegen mich und erging sich in einer Flut häßlicher Beschimpfungen. Das hatte zur Folge, daß Duck blitzartig nach Spinks’ Handgelenk griff und nicht mehr losließ. Der Korenther wurde allmählich ruhiger.
    Als ich Bobs aufgeschlagenes Gesicht behandelte – Spinks hatte ihn übel zugerichtet –, fragte ich leise: „Warum haben Sie das getan, Magister Spinks? Welchen Grund kann es denn geben, einen Menschen so grauenvoll zu mißhandeln?“ Mir tat schrecklich der Unterkiefer weh, als ich sprach.
    Spinks zischte: „Das

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