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Alarm im Tunnel Transterra

Alarm im Tunnel Transterra

Titel: Alarm im Tunnel Transterra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Szameit
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ist kein Mensch, das ist eine kleine, stinkende Synthomratte! Und der Grund, nach dem Sie fragen, ist der sichere Tod in der Gaskammer.“ Er versuchte sich zu erheben, aber Duck hielt ihn im Sessel fest, als hätte er ihn angeklebt. „Medea!“ schrie Spinks mit sich überschlagender Stimme, „Medea das ist sein Deckname! Die Ratte ist Mitglied in der Liga der Neun!“
    Na ja, so etwas hatte ich mir schon gedacht, aber was sollte daran so schlimm sein! Wieso Gaskammer?
    Bob mischte sich ein. „Woher wissen Sie das, Magister?“
    „Für dich immer noch Sir, du Mistvieh!“ brüllte Spinks ihn an und wehrte sich verzweifelt gegen Ducks eisernen Griff.
    Zwar konnte ich Spinks’ Empörung nicht im geringsten teilen, aber ich war trotzdem froh, daß er auf Bobs Frage nicht antwortete. Ich war wieder einmal schuld an allem! Ohne meine verfluchte Schußligkeit hätte Spinks nie von Bobs Ve rbindungen zu dieser ominösen Liga erfahren. „Er muß meinen letzten Funkspruch abgehört haben. Mir ist unverständlich, wie er das zuwege gebracht hat“, sagte Bob nachdenklich.
    Spinks äußerte sich nicht dazu. Und mir lag wirklich nichts daran, Bob über meinen Anteil an der Geschichte aufzuklären.
    „Weshalb Gaskammer, Magister?“ fragte ich Spinks ruhig.
    Der erwiderte fauchend: „Weil dieser elende Wurm, dieser ehrlose Verräter in einer verbotenen, illegalen Organisation von Umstürzlern und Verbrechern arbeitet. Und darauf steht die Todesstrafe für uns beide. Verstehen Sie das? Auch für mich!“
    „Sie brauchen mich ja nicht anzuzeigen…. Sir!“ schlug Bob mit einem feinen Lächeln vor. Die Automatenstimme hatte für mich einen deutlich spöttischen Klang.
    „Und ob ich dich Sauhund anzeigen werde! Dafür sollst du büßen! Mich in so eine Sache reinzuziehen. Massig büßen sollst du!“ keifte Spinks und wand sich wie ein Regenwurm auf dem Angelhaken, um seine Hände freizubekommen, denn Duck hatte die zweite auch vorsorglich in Eisen gelegt, sonst hätte Spinks den Sessel demoliert.
    „Dann lesen Sie mal etwas darüber, wie man an Zyangas erstickt, Sir, man sollte sich auf wichtige Tage im Leben gut vorbereiten. Und der letzte ist doch zweifellos ein wichtiger!“
    antwortete Bob eiskalt und ironisch.
    Ich staunte, denn das hätte ich dem schwächlichen Piloten nie zugetraut! Auch Spinks war höchst verwirrt. „Frechheit…“, knurrte er verunsichert. Er funkelte Bob wütend an und kaute auf seiner Unterlippe, da er an das Zeigefingergelenk nicht herankam.
    In Bobs Haltung war ein entscheidender Wandel vor sich gegangen. Jegliche Unterwürfigkeit und Ergebenheit waren weg-gewischt wie von einer Schiefertafel. Trotz des zerschlagenen Gesichts, das ich ihm recht und schlecht verpflastert hatte, strahlte er Selbstbewußtsein und Ruhe aus, was nach der schweren Mißhandlung durch Spinks fast unglaublich schien.
    Es sollte aber noch besser kommen. Bob drehte leicht den Kopf und blickte Spinks fest an, der diesem Blick nicht lange standhielt und sich beleidigt schnaufend abwandte. „Magister Spinks, ich bin ermächtigt, Ihnen folgende Mitteilung zu machen: Ich übernehme hiermit das Kommando über den BOXER. Sie betrachten sich als meinen Gefangenen.“
     
    Spinks zischte empört.
    Bob fuhr fort: „Die Neun Weisen bieten Ihnen an, mit uns zusammenzuarbeiten. Genaugenommen bleibt Ihnen nichts weiter übrig, wenn Sie einer Bestrafung entgehen wollen. Ich hatte den langfristigen Auftrag, Sie für unsere Sache zu gewinnen, die Umstände haben diese Aufgabe leider kompliziert.
    Willigen Sie ein, stellen wir nach Erledigung des Auftrages
    ‘Formation HELIOS’ scheinbar die alten Verhältnisse her, und Sie sind mir lediglich bei der Ausführung bestimmter Aufgaben behilflich, bei deren Erledigung ich keinen Tenneradapter tragen kann…“
    „Was für ein Ding?“ unterbrach ihn Spinks barsch.
    „Einen Tenneradapter. Eine autonome Sensorkappe, extrem miniaturisiert.“ Bob lächelte mir hintergründig zu. Ich verstand, daß er auf meinen Vorschlag anspielte.
    Spinks vertrug diesen Wirkungstreffer nicht. All seine Kraft und sein Widerstand verflogen in Sekundenschnelle. Er ließ sich in den Sessel zurückfallen und machte ein weinerliches Gesicht. „Du bringst mich um Kopf und Kragen!“ jammerte er entsetzt.
    „Niemand kommt um Kopf und Kragen, wenn wir es nicht wollen. Magister Spinks, entschließen Sie sich rechtzeitig, für die richtige Seite zu arbeiten. Wir sind stärker, als Sie in Ihrer naiven

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