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Alarm in Sköldgatan

Alarm in Sköldgatan

Titel: Alarm in Sköldgatan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maj Sjöwall;Per Wahlöö
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wahrscheinlich durch die Öffnungen für die Leitungsrohre. Daß es ausreichte, die beiden Menschen da oben einzuschläfern, aber nicht genügend konzentriert war, um zu explodieren, als Karin Sofia Pettersson ihr Feuerzeug aufschnappen ließ.
    Was bedeutete das? Eigentlich nichts, jedenfalls nichts, was ihm weiterhelfen konnte.
    Er fühlte sich schmierig und krank. Das Zusammentreffen mit dem sechzehnjährigen Mädchen in dem dreckigen Zimmer hatte ihm körperliches Unbehagen bereitet. Er fuhr geradewegs zum Sture-Bad und verbrachte drei angenehme Stunden in der türkischen Badestube.
    An diesem Montagnachmittag führte Martin Beck ein Telefongespräch, das niemand mit anzuhören brauchte. Er wartete, bis Kollberg und Skacke gegangen waren, dann wählte er die Nummer des Staatlichen Kriminaltechnischen Laboratoriums und ließ sich mit einem Mann namens Hjelm verbinden, der für einen der geschicktesten Kriminaltechniker auf der ganzen Welt gehalten wurde.
    »Du hast doch Malms Leiche sowohl vor der Obduktion als auch hinterher gesehen.«
    »Ja, das will ich meinen«, entgegnete Hjelm ärgerlich.
    »Hast du irgend etwas Besonderes feststellen können?«
    »Eigentlich nicht. Nur daß der Körper sehr gleichmäßig verbrannt war, von allen Seiten also, wenn du verstehst, was ich meine. Auch auf dem Rücken, obwohl er doch auf dem Rücken gelegen hatte.« Hjelm machte eine Pause und fügte nachdenklich hinzu: »Nun hat die Matratze allerdings auch gebrannt.«
    »Ja, das stimmt.«
    »Ich versteh euch nicht«, meinte Hjelm klagend. »Ist die Untersuchung denn nicht abgeschlossen? Aber na ja…«
    In diesem Augenblick öffnete Kollberg die Tür, und Martin Beck beeilte sich, das Gespräch zu beenden.

12
    Am Dienstag, dem 19. März, um die Mittagszeit, war Gunvald Larsson kurz davor, die ganze Sache aufzugeben. Er wußte, daß ein Teil dessen, was er in den letzten Tagen unternommen hatte, alles andere als vorschriftsmäßig gewesen war, und bis jetzt hatte er nichts erreicht, was seine Handlungsweise rechtfertigen konnte. Tatsächlich war ihm weder gelungen, die geringste Verbindung zwischen Göran Mahn und den übrigen Personen, die sich zur Zeit des Brandes im Haus befunden hatten, nachzuweisen, noch war er einen Schritt auf der Suche nach dem Funken, der das Gas gezündet hatte, weitergekommen.
    Der Besuch im Süd-Krankenhaus am Vormittag hatte nichts anderes als die einfache Bestätigung dessen gebracht, was man früher schon als wahrscheinlich angenommen hatte. Kristina Modig hatte auf dem Dachboden gewohnt, weil die Wohnung der Mutter zu klein gewesen war und Kristina nicht von den kleineren Geschwistern gestört sein wollte. Das Mädchen hatte, vermutlich nicht den besten Ruf gehabt, aber das konnte die Polizei nicht interessieren. Als Minderjährige wäre sie höchstens ein Fall für das Jugendamt gewesen, außerdem gingen die Behörden immer mehr dazu über, jüngere Mädchen, die auf die schiefe Bahn kamen, ihrem Schicksal zu überlassen. Die Zahl der Gestrauchelten war zu hoch und die der Sozialhelfer zu gering, die Hilfsmöglichkeiten reichten entweder nicht aus oder waren veraltet. In vielen Fällen taten die Kinder was sie wollten, was wiederum dem Land international einen schlechten Ruf einbrachte und die Lehrer und Eltern zur Verzweiflung brachte. Aber jedenfalls ging das die Polizei, wie gesagt, nichts an.
    Daß Anna-Kajsa Modig dringend psychotherapeutische Hilfe brauchte, konnte sogar ein so relativ gefühlloser Mann wie Gunvald Larsson erkennen. Sie konnte sich nicht konzentrieren, und er hatte es schwer, ein Gespräch mit ihr zu führen. Sie wurde von Kälteschauern geschüttelt, und zwischendurch fing sie immer wieder an zu weinen. Er erfuhr, daß sich auf dem Dachboden ein Petroleumofen befunden hatte, aber das wußte er bereits. Das Gespräch war sinnlos, aber er blieb trotzdem da, bis der Arzt die Geduld verlor und ihn fortschickte.
    Aus der Wohnung in der Timmermansgatan, in der Max Karlsson wohnen sollte, hörte er kein Lebenszeichen, obwohl er energisch mit dem Fuß gegen die Tür trat. Wahrscheinlich war es ganz einfach so, daß niemand zu Hause war.
    Gunvald Larsson fuhr nach Hause nach Bollmora, band sich eine karierte Schürze um und ging in die Küche, wo er eine Mahlzeit aus Eiern, Schinken und Bratkartoffeln zubereitete. Dann goß er sich eine Kanne Tee auf. Als er gegessen und abgewaschen hatte, war es bereits drei Uhr.
    Er stand eine Weile am Fenster und starrte auf die Hochhäuser in

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