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Alarm in Sköldgatan

Alarm in Sköldgatan

Titel: Alarm in Sköldgatan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maj Sjöwall;Per Wahlöö
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langsam: »Das wollen wir mal etwas genauer durchsprechen. Wann sind Sie da angekommen? Und warum sind Sie überhaupt hingegangen?«
    »Max hat mich abgeholt. Hat gesagt, das würde 'n runder Abend. Unterwegs haben wir Madeleine abgeholt.«
    »Sind Sie zu Fuß gegangen?«
    »Bei dem Wetter? Wir haben 'n Wagen genommen.«
    »Und wann sind Sie da angekommen?«
    »Ja… so um zehn. So ungefähr.«
    »Und was passierte dann?«
    »Der, der da wohnte, hatte zwei Flaschen Wein. Die haben wir uns geteilt. Dann haben wir Platten gehört und so.«
    »Sie haben nichts Eigentümliches bemerkt?«
    Sie schüttelte wieder den Kopf. »Was denn Eigentümliches?«
    »Weiter«, drängte Gunvald Larsson.
    »Nach 'ner Weile hat Madeleine sich ausgezogen. Besonders hübsch war sie nicht. Und da hab ich's auch so gemacht. Die Macker übrigens auch. Und dann… dann haben wir getanzt.«
    »Nackt?«
    »Ja. Das ist dufte.«
    »Aha. Weiter.«
    »Wir haben also 'ne Weile getanzt. Dann haben wir uns hingesetzt und geraucht.«
    »Geraucht?«
    »Ja, Hasch, um in Fahrt zu kommen. Das ist Klasse.«
    »Wer hat das Hasch verteilt?«
    »Max. Er…«
    »Ja, weiter.«
    »Ach Gott ja, ich hab versprochen, die Wahrheit zu sagen. Außerdem hab ich nichts gemacht. Und schließlich hast du mir das Leben gerettet.«
    »Was macht Max?«
    »Er verkauft Hasch! Meistens an Schulkinder und so.« Gunvald Larsson schrieb. »Und dann?«
    »Na, dann haben die Männer um uns geknobelt. Wir waren aufgedreht, ziemlich albern. Und laut. Wird man ja dann, nich?«
    »Geknobelt?«
    »Ja. Max kriegte Madeleine und ging ins Zimmer. Ich und Kenneth blieben in der Küche. Wir hatten verabredet…«
    »Ja?«
    »Ach Quatsch. Du hast doch solche Party sicher schon mal mitgemacht. Erst machen die Paare es einzeln, dann wird getauscht, und zum Schluß treiben es alle vier zusammen, wenn die Männer es noch schaffen. Das macht am meisten Spaß.«
    »Haben Sie dabei das Licht ausgemacht?«
    »Ja. Meiner und ich legten uns in der Küche auf den Fußboden, bloß…«
    »Was denn?«
    »Ja, da passierte was Komisches. Ich bin bewußtlos geworden. Und ich bin erst aufgewacht, als Madeleine angekrochen kam und mich geschüttelt hat und sagte, daß Max wütend auf mich ist, weil ich nich rübergekommen bin Und ich lag auf dem Mann und war ganz durcheinander.«
    »Hatten Sie die Tür zwischen der Küche und dem Zimmer zugemacht?«
    »Ja. Und Kenneth schlief auch. Madeleine schüttelte ihn. Ich hab mein Feuerzeug angemacht und auf die Uhr gesehen, und da hab ich erst gemerkt, daß ich über eine Stunde mit ihm in der Küche gewesen war.«
    Gunvald Larsson nickte.
    »Ich war ziemlich groggy. Bin aber aufgestanden und ins Zimmer gegangen. Max war ganz in Ordnung. Er hat mich aufs Bett geschmissen und gemeckert…«
    »Was hat er gesagt?«
    »Nun mach schon zu. Mit der rothaarigen Schlampe war nicht viel los. Und dann…«
    »Ja?«
    »Dann weiß ich nichts mehr bis zu dem Moment, als es wie ein Kanonenschuß donnerte, und plötzlich war überall Rauch und Flammen. Und dann bist du gekommen… Schrecklich war das.«
    »Und Sie haben nichts Besonderes bemerkt?«
    »Nur, daß ich da eingeschlafen bin. Das passiert mir sonst nicht. Ich hab's schon mit vielen richtigen Experten gemacht, und alle sagen, daß ich verdammt gut bin. Und hübsch.«
    Gunvald Larsson nickte und steckte seine Notizen ein. Er sah das Mädchen lange an. Dann sagte er: »Ich finde, Sie sehen ziemlich häßlich aus. Sie haben Hängebrüste und Tränensäcke unter den Augen und sehen krank und elend aus. In einigen Jahren, wenn das Rauschgift Sie fertiggemacht hat, sehen Sie so fürchterlich aus, daß keiner Sie mehr mit einer Feuerzange anfassen will. Auf Wiedersehen.«
    Auf dem ersten Treppenabsatz drehte er sich noch einmal um und zurück in die Wohnung. Das Mädchen hatte den Bademantel ausgezogen und stand da und untersuchte mit den Fingerspitzen ihre Achselhöhlen. Sie kicherte und sagte: »Ich hab Stoppeln unter den Armen gekriegt, während ich im Krankenhaus war. Hast du dir's überlegt?«
    »Ich finde, Sie sollten sich eine Fahrkarte nach Smäland kaufen und nach Hause fahren und sich eine ehrliche Arbeit suchen.«
    »Da unten gibt es keine Arbeitsmöglichkeiten.«
    Er schlug die Tür hinter sich zu, so heftig, daß sie aus den Angeln zu fallen drohte.
    Gunvald Larsson blieb einige Minuten auf dem Götgatsbacken stehen Was hatte er erfahren? Daß das Gas aus Malms Wohnung nach oben in die Küche gedrungen war,

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