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Alarm in Sköldgatan

Alarm in Sköldgatan

Titel: Alarm in Sköldgatan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maj Sjöwall;Per Wahlöö
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der Kette, als die Schrauben aus dem trockenen Holz gerissen wurden. Der Mann auf der Innenseite trat schnell zurück, um nicht von der Tür getroffen zu werden. Gunvald Larsson trat ein, machte die Tür hinter sich zu und drehte den Schlüssel um. Er sah die beschädigte Kette an und sagte: »Schlechtes Material.«
    »Sie sind wohl nicht ganz bei Trost!«
    »Sie sollten längere Schrauben nehmen.«
    »Was fällt Ihnen verdammt noch mal ein? Wie kommen Sie dazu, hier einzubrechen?«
    »Das war nicht meine Absicht. Ich kann im übrigen nichts dafür, daß die kaputtgegangen ist. Ich hab schon gesagt, Sie müßten längere Schrauben nehmen.«
    »Was wollen Sie?«
    »Nur ein bißchen mit Ihnen reden.«
    Gunvald Larsson blickte sich um. Er mußte sich überzeugen, daß der Mann allein war. Die Wohnung war nicht groß, aber sie sah nett und gemütlich aus. Max Karlsson selbst war ordentlich angezogen. Er war mindestens einsfünfundachtzig groß und hatte breite Schultern. Mit dem war nicht gut Kirschen essen, dachte Gunvald Larsson.
    »Reden?« fragte der Mann und ballte die Fäuste.
    »Darüber, was Sie in der Wohnung gemacht haben, bevor es zu brennen anfing.«
    Der Mann schien sich zu entspannen. »Ach so.«
    »Ja, nur das.«
    »Wir haben ein kleines Fest gefeiert. Haben etwas gegessen, Bier getrunken und Platten gehört.«
    »Wohl ein Familientreffen?«
    »So in etwa. Das Mädchen Madeleine war meine Verlobte und…« Er brach ab und versuchte eine bekümmerte Miene aufzusetzen.
    »Und…?« fragte Gunvald Larsson freundlich.
    »Und Kenneth war mit der Carla befreundet.«
    »War das nicht umgekehrt?«
    »Umgekehrt? Wie meinen Sie das?«
    »Das Schulmädchen, das vor fünf Minuten hier oben war, mit wem ist sie denn befreundet?«
    »Welches Schulmädchen? Hier war kein…«
    Und Gunvald Larsson schlug zu, schnell und kräftig und überraschend.
    Max Karlsson wankte zwei Schritte zurück, ging aber nicht zu Boden. »Bist du verrückt geworden, verdammtes Schwein?« brüllte er wütend.
    Gunvald Larsson schlug noch einmal auf ihn ein. Der Mann versuchte sich am Tisch festzuhalten, verlor aber das Gleichgewicht und riß im Fallen die Tischdecke mit sich. Eine Vase aus dickem geschliffenem Glas fiel auf den Boden. Er kam hoch, das schwere Stück Glas in der Rechten. Ein dünner Blutfaden lief aus einem seiner Mundwinkel.
    »Du Hund!« fauchte er.
    Er strich sich mit dem Rücken der linken Hand übers Gesicht, sah das Blut und hob die Vase.
    Gunvald Larsson schlug zum drittenmal zu. Karlsson fiel hintenüber gegen einen Stuhl und landete auf dem Fußboden. Ehe er sich aufgerappelt hatte, trat Gunvald Larsson ihm kräftig auf das rechte Handgelenk. Die Glasvase rutschte über den Boden und schlug mit einem dumpfen Laut gegen die Wand.
    Max Karlsson richtete sich langsam auf. Die Hand hielt er vor das eine Auge. Sein Blick war ängstlich und flackernd. Gunvald Larsson sah ihn an und fragte ruhig: »Wo sind die Vorräte?«
    »Welche Vorräte?«
    Gunvald Larsson ballte die Faust.
    »Nein, nein«, rief der Mann hastig. »Nicht schlagen, ich will…«
    »Wo?«
    »In der Küche.«
    »Wo in der Küche?«
    »Unter der Platte im Herd.«
    »Das ist schon besser.«
    Er sah seine geballte rechte Hand an. Sie war sehr groß und hatte rosa Flecken an den Stellen, wo die hellblonden Haarbüschel abgesengt waren.
    »Und wie war das nun mit Roth und den beiden Nutten?«
    »Wir haben gevö…«
    »Ich bin an euren sexuellen Schweinereien nicht interessiert. Ich will wissen, wer das Haus angesteckt hat.«
    »Angesteckt… verdammt, davon weiß ich nichts. Und Kenneth ist ja selbst mit draufgegangen…«
    »Was hat Roth gemacht? Rauschgift?«
    »Wie soll ich das wissen…«
    »Sagen Sie die Wahrheit!« drohte Gunvald Larsson.
    »Nein. Nein. Hör auf. Kannst mich lieber gleich mit zur Wache nehmen.«
    »Das könnte Ihnen so passen, nicht?« sagte Gunvald und ging einen Schritt auf ihn zu. »War Roth auch Rauschgifthändler?«
    »Nein… verdammt…«
    »Schnaps?«
    »Ja.«
    »Gestohlen?«
    »Ja.«
    »Schmuggel?«
    »Ja.«
    »Wo hatte er sein Lager?«
    »Ich…«
    »Los. Raus damit.«
    »Auf dem Dachboden im Haus, wo er wohnte.«
    »Aber Sie haben nichts mit dem Schnaps zu tun?« Karlsson schüttelte den Kopf.
    »Nur Nutten und Stoff?«
    »Ja.«
    »Und Mahn. Was hat der gemacht?«
    »Ich hab Mahn nicht gekannt.«
    »Sooo?«
    »Jedenfalls nicht näher.«
    »Aber Sie haben doch Geschäfte gemacht, Sie und Roth und Malm?« Karlsson befeuchtete die

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