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Alarm in Sköldgatan

Alarm in Sköldgatan

Titel: Alarm in Sköldgatan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maj Sjöwall;Per Wahlöö
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Waschbecken starrte vor Schmutz. Martin Beck hatte genug und machte sich daran, den Kleiderschrank zu untersuchen.
    Auf dem Boden standen ein Paar Schuhe, ungeputzt und außen und innen mit einer dicken Staubschicht, und eine Segeltuchtasche mit muffig riechender schmutziger Wäsche. Auf den Kleiderbügeln aus Stahldraht hingen zwei schmuddelige Oberhemden, drei noch dreckigere dünne Pullover, zwei Paar Terylenehosen, eine Tweedjacke, ein hellgrauer Sommeranzug und ein dunkelblauer Popelinemantel.
    Martin Beck wollte gerade die Taschen durchsuchen, als Kollberg ihn in die Küche rief.
    Er hatte den Inhalt der Abfalltüte auf den Abwaschtisch geschüttet, hielt eine zerknüllte Plasttüte hoch.
    »Guck mal her.«
    In der einen Ecke der Tüte lagen einige grüne Krümel. Kollberg nahm eine kleine Probe und zerrieb sie zwischen dem Daumen und dem Zeigefinger.
    »Hasch«, sagte er.
    »Nun wissen wir ja, warum er leere Streichholzschachteln sammelte. Wenn die Tüte voll gewesen wäre, hätte es gereicht, um mindestens dreißig Stück zu füllen.«
    Die weitere Untersuchung der Wohnung ergab wenig. Einige Andenken deuteten darauf hin, daß Bertil Olofsson auf den Kanarischen Inseln und in Polen Urlaub gemacht hatte. Vier alte Quittungen in den Taschen der Tweedjacke trugen Daten vom Dezember und stammten alle aus dem Restaurant Ambassadeur. Die Schublade des Nachttisches enthielt zwei Präservative und ein Amateurfoto, das eine füllige, dunkelhaarige Frau im Bikini an einem Sandstrand zeigte. Auf die Rückseite hatte jemand mit dem Kugelschreiber Berra with love, Kay geschrieben.
    Es gab keine persönlichen Habseligkeiten in der Wohnung und vor allen Dingen nichts, woraus sich auf den jetzigen Aufenthaltsort des Mannes schließen ließ.
    Martin Beck klingelte an der Tür der Nachbarwohnung. Eine Frau öffnete. Sie stellten einige Fragen.
    »Na, Sie wissen doch, wie das in solchen Häusern ist. Man kümmert sich nicht um die Leute in der Nachbarwohnung. Ich glaube, ich hab ihn ein paarmal gesehen, so lange hat er auch wohl gar nicht hier gewohnt.«
    »Können Sie sich erinnern, wann Sie ihn zuletzt gesehen haben?« fragte Kollberg.
    Die Frau schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung. Aber das ist schon eine ganze Weile her. Weihnachten oder so. Ich weiß es wirklich nicht mehr.«
    In den beiden anderen Wohnungen auf der gleichen Etage war offenbar keiner zu Hause. Jedenfalls öffnete niemand. Einen Hausmeister schien es nicht zu geben; eine Bekanntmachung im Eingang wies die Mieter darauf hin, daß sie sich an einen Maschinisten zu wenden hätten, wenn irgend etwas in der Wohnung nicht funktionierte. Aber der hatte eine ganz andere Adresse. Als sie aus dem Haus kamen, setzte sich Kollberg ins Auto, während Martin Beck über die Straße ging und den Lebensmittelladen auf der anderen Seite betrat. Er sprach mit dem Inhaber und zeigte ihm das Reklameblatt mit dem Sonderangebot.
    »So auf Anhieb kann ich nicht sagen, wann wir das rausgeschickt haben. Solche Listen teilen wir immer freitags aus. Warten Sie einen Augenblick.« Er verschwand in den hinteren Räumen des Ladens und kam nach kurzer Zeit zurück. »Freitag, den 9. Februar«, sagte er.
    Martin Beck nickte und ging hinaus zu Kollberg.
    »Seit dem 9. Februar ist er jedenfalls nicht zu Hause gewesen.« Kollberg zuckte unlustig die Achseln.
    Sie fuhren den Sockenvägen und den Nynäsvägen entlang, durch das Hammarby-Industriegebiet und kamen auf die Hauptstraße nach Värmdö. Als sie in Gustavsberg ankamen, gingen sie zur Polizeiwache und sprachen mit einem der beiden Polizisten, die die gestohlenen Autos auf Olofssons Grundstück entdeckt hatten. Er beschrieb ihnen den Weg zum Sommerhaus. Sie brauchten eine Viertelstunde für den Weg.
    Das Haus lag gut gegen Sicht geschützt. Der Zufahrtsweg war kurvenreich und voller Schlaglöcher, kaum mehr als ein Waldweg. Das Grundstück war früher einmal gepflegt gewesen mit Rasenflächen, Steingärten und Sandwegen, aber davon war kaum noch etwas zu erkennen. Um das Haus herum war der Schnee geschmolzen, aber im Wald, der sich dicht um das Grundstück schloß, lagen immer noch grauweiße Schneehaufen. Direkt am Waldrand an der anderen Seite der Lichtung stand eine offensichtlich neu erbaute Garage, Sie war leer, und die drei Wagen, die den Reifenspuren nach zu urteilen hinter dem Haus gestanden hatten, waren ebenfalls fortgeschafft worden.
    »Dummheit, die Autos wegzuholen«, sagte Kollberg. »Wenn er kommt, merkt er sofort, daß

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