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Alarm in Sköldgatan

Alarm in Sköldgatan

Titel: Alarm in Sköldgatan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maj Sjöwall;Per Wahlöö
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süß.«
    »Vor einem Jahr hast du noch gesagt, daß Babys das Ekligste sind, was es gibt«, erinnerte Martin Beck.
    »Das war damals. Da war ich noch sehr kindisch.«
    Martin Beck blinzelte Kollberg zu und sagte respektvoll: »Natürlich. Entschuldige. Jetzt bist du ja eine reife Frau.«
    »Sei nicht so albern. Eine reife Frau will ich nie werden. Ich will ein junges Mädchen sein, und dann werde ich eine alte Dame.«
    Sie boxte ihren Vater in die Rippen und verschwand in ihr Zimmer. Als Martin Beck und Kollberg in die Diele kamen und ihre Mäntel anzogen, hörten sie laute Popmusik durch die verschlossene Tür.
    »Beatles«, sagte Martin Beck. »Ich wundere mich immer, daß sie noch nicht taub geworden ist.«
    »Rolling Stones«, verbesserte Kollberg.
    Martin Beck sah ihn verwundert an. »Kannst du denn da einen Unterschied hören?«
    »Die sind ziemlich verschieden«, antwortete Kollberg und trat aus der Wohnung ins Treppenhaus.
    Um diese Tageszeit herrschte starker Verkehr in Richtung Innenstadt, aber Kollberg, der bei allen außer sich selbst als nervöser und schlechter Autofahrer galt, kannte sich ausgezeichnet in Stockholm und Umgebung aus und nahm kleine Straßen durch Villenviertel und Hochhäuserblocks, in denen Martin Beck noch nie gewesen war. Er parkte den Wagen vor einem relativ neuen Hochhaus in der Sandjärdsgatan in Ärsta.
    »Hier sind die Mieten sicher nicht niedrig«, bemerkte Kollberg, als sie mit dem automatischen Fahrstuhl nach oben fuhren. »Kaum vorstellbar, daß ein Mann wie Bertil Olofsson sich eine solche Wohnung leisten kann.«
    Martin Beck brauchte weniger als eine halbe Minute, um die Tür aufzubekommen, was als lange Zeit angesehen werden mußte, denn er hatte den Schlüssel von der Wohnungsgesellschaft bekommen. Es zeigte sich, daß die Wohnung aus einem Zimmer, Küche, Diele und Bad bestand; aus einer Mietrechnung, die auf dem Fußboden der Diele zwischen Reklamezetteln und anderen Papieren lag, ging hervor, daß sie 1269,51 Kronen im Quartal kostete. Außer dieser Rechnung gab es nichts Interessantes in dem Stapel von Prospekten, Broschüren und Postwurfsendungen aller Art, die durch den Briefkastenschlitz gesteckt worden waren und sich einen Monat lang gestapelt hatten. Zuunterst in dem Haufen lag ein hektographiertes Blatt von einem benachbarten Lebensmittelgeschäft. SONDERANGEBOT stand oben drüber, und dann folgte eine Liste von verschiedenen Produkten mit den Preisen vor und nach der Preissenkung. Der Preis für eine Dose Rollmöpse war zum Beispiel von 2,63 auf 2,49 gesunken. Martin Beck faltete das Blatt zusammen und steckte es in die Tasche.
    Im Zimmer standen ein Eßtisch, drei Stühle, ein Bett, ein Nachttisch, zwei Sessel, ein niedriger Tisch, ein Fernseher und eine Kommode. Alle Möbel schienen vor nicht allzu langer Zeit gekauft worden zu sein. Das Zimmer war flüchtig saubergemacht. Über das ungemachte Bett war eine bunte Decke geworfen worden. Auf dem Eßtisch stand ein geleerter, aber nicht abgewaschener Aschenbecher. Die ganze Bibliothek bestand aus einem offensichtlich noch nicht gelesenen Jerry-Cotton-Taschenbuch mit dem Titel Raff und Rififi. Bilder gab es keine, dafür waren eine Anzahl Illustriertenfotos mit Autos und mehr oder weniger nackten Mädchen mit Klebestreifen an den Wänden befestigt worden.
    In der Küche standen einige Gläser, Teller und Tassen aufgereiht auf dem Spültisch, der fleckig war vom Abwaschwasser, das vor langer Zeit eingetrocknet war. Der Kühlschrank war angestellt und enthielt ein halbes Paket Margarine, zwei Flaschen Bier, eine verschrumpelte Zitrone und ein steinhartes Stück Käse. Im Schrank fanden sie einige Küchengeräte, ein Paket Kekse, eine Tüte mit Zucker und eine leere Kaffeedose. Der Besenschrank war leer, aber unter dem Abwaschtisch entdeckten sie einen Handfeger und eine Müllschippe. Da stand eine Papiertüte mit Abfall. Eins der Schubfächer war voller leerer Streichholzschachteln Martin Beck ging in die Diele und öffnete die Tür zum Bad. Aus dem Toilettenbecken stank es, wahrscheinlich war es niemals saubergemacht worden. Schmutzränder fanden sich auch in der Badewanne und der Seifenschale und deuteten daraufhin, daß auch hier keine besonderen Anstrengungen unternommen worden waren, den Raum sauberzuhalten Im Badezimmerschrank fand er eine abgenutzte Zahnbürste, einen Rasierapparat, eine leere Zahncremetube und einen fettigen Kamm, dem einige Zähne fehlten. Das Frotteehandtuch am Haken neben dem

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