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Alarm! Kloesschen ist verschwunden - Terror aus dem Pulverfass - Die Falle im Fuchsbach

Titel: Alarm! Kloesschen ist verschwunden - Terror aus dem Pulverfass - Die Falle im Fuchsbach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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gleich von hier sprechen.«
    Gaby hüpfte hinter die Theke und weiter in die Küche. Die Jungs tranken ihren Tee.
    Klößchen überlegte, ob er sich eine zweite Tafel Schokolade kaufen sollte, stellte aber fest, dass er nicht genügend Geld hatte.
    »Ich leihe dir nichts«, sagte Tim. »An deinem Untergang will ich nicht schuld sein.«
    Gaby kam zurück. »Papi hat Sprechfunkkontakt mit seinen Leuten am Unfallort. Inzwischen weiß man, wem der Wagen gehört. Bei dem... Toten handelt es sich vermutlich um einen gewissen Robert Wendeling. Aus der Stadt.«
    Die Jungs hatten den Namen noch nie gehört.
    Der oder ein anderer, dachte Tim. Jeder, der auf diese Weise sein Leben verliert, verdient unser Mitleid.
    Als sie die Zeche bezahlen wollten, wehrte Frau Benzrube ab. Es sei eine Einladung. Und das Mindeste als Trost auf den Schreck.
    Die TKKG-Bande bedankte sich.
    Draußen sah es wieder nach Regen aus. Gaby säuberte ihr Cape. Vermutlich würde sie’s brauchen.
    Die vier Freunde radelten über die Landstraße nach Unter-Rotländen. Hier floss wenig Verkehr. Ein weißes BMW- Coupé, das ihnen in rascher Fahrt entgegenkam, fiel Tim auf.
    Am Lenkrad saß eine rotblonde Frau.
    Es dauerte nur wenige Minuten, dann wurde der muntere Verein von demselben Wagen überholt.
    Diesmal saßen zwei Insassen drin.
    »Habt ihr’s gesehen«, sagte Tim. »Diesen blonden Typ mit dem lila Hemd, der im ALTWIRT in der Ecke hockte, mit Bier und Zeitung – den hat seine Tussi jetzt abgeholt.«
    »Ein blöder Kerl!«, sagte Gaby. »Kein bisschen Anteilnahme war bei dem drin.«
    »Stimmt!«, nickte Karl. »Das Unglück hat ihn nicht interessiert.«
    Was ich für höchst auffällig halte, dachte Tim. Überhaupt: Was hat ein geschniegelter Macker wie der in Tröppelbach verloren? Ob’s da einen Zusammenhang gibt mit dem Überfall auf den Briefträger?

3. Gefährliches Trio
    Sie trafen sich am Samstagmorgen, weil Fabian Krepp darauf bestand.
    Es regnete heftig, der Himmel war grau; die Großstadt hatte einen Gang zurückgeschaltet. Die Landeier aus der Umgebung fluteten nicht in den Mengen herein wie an Schönwettertagen. Die Geschäftsleute, die auf mehr Käufer hofften, zogen lange Gesichter und gähnten.
    Fabian Krepp bewohnte die erste Etage einer zweistöckigen Villa. Das Haus gehörte einer steinalten Industriellenwitwe, die den größten Teil des Jahres in Lugano verbrachte, sich aber nicht entschließen konnte, für immer dorthin zu ziehen. Jedenfalls war sie nur selten daheim. Krepp konnte johlen, poltern, die Stereo-Anlage auf volle Power drehen und vom Balkon in den Garten spucken.
    Krepp war 36. Er arbeitete als Luftfrachtassistent beim Flughafen, hatte weder Familie noch Freundin, aber einen starken Hang zum Reichtum. Außerdem traute er sich zu, der richtige Mann zu sein für den ganz großen Coup.
    Krepp maß kaum 164 Zentimeter – mit Schuhen, absolvierte jeden Morgen 300 Kniebeugen und bräunte sich im Solarium. Das fahlblonde Haar lichtete sich schon. Wenn Krepp lachte, kräuselte er seine Stupsnase. Sein Blick freilich konnte eiskalt sein. Und so war auch sein Gemüt.
    Bei seinen Kumpanen verstand er sich als Boss.
    Außerdem gehörten dazu: Horst Lennert und Wildbold von Odel.
    Odel war ebenfalls 36, arbeitete als Mahnschreiben- Korrespondent (Schriftwechsel-Führer) in einem Versandhandel und liebte Horrorvideos. Odels Neigung zu Gewalttätigkeit war ihm selbst ein Rätsel.Er mutmaßte, dieseEigenschaft von einem Vorfahren ererbt zu haben, und dachte dabei an den besonders blutrünstigen Kreuzritter Rotbart, den Unerträglichen. Auf einer gewissen Odelburg hatte der gelebt – vor rund 600 Jahren.
    Wildbold von Odel war groß, rothaarig, drahtdürr und ständig in Geldverlegenheit. Seinen derzeitigen Beruf empfand er als Zumutung für den letzten Spross einer Adelsfamilie. Aufgrund seiner Tätigkeit hielt er alle Menschen für unehrlich. Wer ständig nur Mahnschreiben verschickt, denkt natürlich, niemand sei zahlungswillig. Entsetzt hatte ihn, dass unter den säumigen Kunden auch viele Adelige waren. Denn seinesgleichen – alle mit dem ›von‹ vor dem Nachnamen – stufte er ein als die Creme der Gesellschaft.
    Lennert war der Jüngste, nämlich erst 22. Seinen Beruf gab er an mit Sauermilchkäser. Folglich arbeitete er in einer Molkerei. Das war ein Witz in sich, denn Lennert trank niemals Milch und verabscheute Käse. Kühe, pflegte er zu sagen, interessieren mich nur gekocht oder gebraten. Sauermilchkäser war er

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