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Alarm! Kloesschen ist verschwunden - Terror aus dem Pulverfass - Die Falle im Fuchsbach

Titel: Alarm! Kloesschen ist verschwunden - Terror aus dem Pulverfass - Die Falle im Fuchsbach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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die Pfanne, schrumpft es auf 200 Gramm zusammen. Vielleicht bitten wir das Bäuerlein zur Kasse. Mal sehen. Eins jedenfalls sage ich euch: Mit dem Postauto kriegen wir Material an die Hand.«
    »Stark!«, sagte Lennert abermals.
    »Den Postonkel überlass mir«, sagte Wildbold von Odel und zeigte grinsend eine Reihe schiefer Zähne. Sie sahen aus, als hätte schon Rotbart, der Unerträgliche, damit seinen Ärger gehabt. »Wenn der Postknilch sich muckst, schlage ich ihn zusammen.«
    »Gewalt so wenig wie möglich!«, mahnte Krepp, der kurz gewachsene Luftfrachtassistent. »Wir wollen die Polizei nicht unnötig reizen.«
    »Auch die mache ich nieder«, stieß Odel durch die Zähne.
    »Witzbold, ich bitte dich!« Krepps Stimme klang streng. »Wir sind nicht im Mittelalter. Muss ich dieses Meeting (Konferenz) hier benutzen, um dir klar zu machen, dass der moderne Kriminelle kein Raubritter ist, sondern ein kühl planender Manager, dessen Strategie (Plan) ein abgesichertes Research (Marktforschung) vorangeht. Wir lassen nicht die Sau raus. Sondern wir wickeln ein Geschäft ab. Als Posträuber bitte ich doch sehr darum, dass wirunter den Sturmhauben rasiert sind und jeder ein frisches Hemd anhat.«
    Odels Blassgesicht, auf dem einige Sommersprossen umherirrten, verzog sich. »Aus zwei Gründen mache ich mit. Zum einen weil mich mein Job anwidert. Ich brauche Geld, um damit aufzuhören. Und zweitens – und das ist mir noch wichtiger – damit ich mich austoben kann. In mir steckt eine Bestie. Vielleicht wurde Rotbart, der Unerträgliche, wiedergeboren. In meiner Person.«
    »In dir steckt Hass«, sagte Krepp. »Den musst du loswerden. Wie wäre es, du trittst in einen Boxklub ein? Da kannst du rumprügeln und...
    »Im Boxklub war ich schon«, murrte Odel dazwischen. »Ist nichts für mich.«
    »Und warum nicht?«
    »Die andern schlagen zurück.«
    Lennert grinste.
    Krepp, der Boss, nahm den Zigarettenrest aus dem Mundwinkel – bevor die Glut ihm die Lippen verbrannte.
    »Zufällig konnte ich erfahren«, sagte er, »wie der Postfahrer heißt. Das kann uns zwar wurscht sein. Und wir sollten vermeiden, ihn namentlich anzureden. Aber wir wissen: Ein gewisser Jürgen Beck fährt die Kiste.«
    »Ist er stark gebaut?«, fragte Odel.
    »Weshalb willst du das wissen?«
    »Falls er Widerstand leistet – ich meine, dann fliegen doch die Fetzen. Ich haue ihn windelweich.«
    »Beck wird sich ergeben. Oder glaubst du, der riskiert sein Leben für das miese Gehalt. Im Übrigen sind wir bewaffnet. Das würde sogar einen Weltmeister einschüchtern. Ich meine einen Boxweltmeister.«

4. Gedanken zum Feuerzeug
    Regen trommelte ans Fenster. In der Internatsbude ADLERNEST wurde ein Baumstamm zersägt. Natürlich nicht wirklich. Nur das Geräuschkonzert klang so. Klößchen schnarchte, obwohl es schon neun war.
    Tim lag auf seinem Bett. Er war vor zwei Stunden aufgestanden, hatte in der Turnhalle Judo trainiert und Karate.
    Jetzt war er geduscht und ausgehfertig in Schale, ausgenommen die Schuhe. Denn mit Schuhen legte er sich nie auf die Tagesdecke seiner Bettstatt.
    Auf seinem Tablett dampfte eine große Teetasse vor sich hin. Eine Frühstückssemmel war mit Käse belegt, die andere mit Honig bestrichen.
    Klößchen begann zu schnüffeln, stellte das Schnarchen ein und öffnete ein Auge.
    »Heh, was ist los?«
    »Wir haben Samstag«, erwiderte Tim. »Kannst durchschlafen bis Montagfrüh.«
    »Und dann wache ich auf und bin verhungert. Kommt nicht in Frage. Was riecht hier so gut?«
    »Deine Füße sind’s nicht.«
    Klößchen richtete sich auf und machte große Augen. »Frühstück! Hier? Wieso hier?«
    »Wusstest du’s noch nicht: Wir haben jetzt einen Zimmerkellner. Den EvD (Erzieher vom Dienst). Der serviert auf dem Zimmer, was du haben willst. Kannst nach Speisekarte bestellen.«
    »Blödmann!« Klößchen schwang die Beine aus dem Bett und rieb sich die Augen. »Du warst also schon unten. Und mir hast du nichts mitgebracht.«
    »Damit der einzige Grund entfällt, der dich zum Aufstehen bringt? Niemals.«
    Tim begann zu frühstücken.
    Klößchen suchte nach seinem Bademantel und fand ihn unterm Bett.
    »Ich gehe jetzt duschen«, kündigte Tims dicker Freund an.
    »Zum Schluss gefälligst eiskalt.«
    »Damit ich mir beim Zähneklappern die Zunge abbeiße? Niemals. Willi duscht lauwarm.«
    Sein Blick fiel auf den Tisch, wo jetzt das goldene Feuerzeug lag, das Tim beim Autowrack gefunden hatte.
    »Du hast es ja noch. Ich dachte, du

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